Radiosynoviorthese: Rheumatherapie mit radioaktiver Strahlung

Wenn Sie unter Rheuma leiden, dann werden Sie wahrscheinlich immer gern Informationen über Therapieformen bekommen. Eine Möglichkeit für eine Rheumatherapie ist die Radiosynoviorthese. Also eine Behandlung mit der Hilfe radioaktiver Strahlung. Dabei wird nur die kranke Gelenkinnenhaut bestrahlt, Knochen und auch Knorpel. Das Ergebnis soll dann ein Rückgang der Entzündung und eine Abnahme der Wucherungen der Gelenkinnenhaut sein.

So funktioniert die Therapie

Leiden Sie unter einer entzündlichen Gelenkerkrankung, dann wird die Entzündung wahrscheinlich in der Gelenkinnenhaut stattfinden. Hier breitet sie sich auch und wird oftmals chronisch, so beispielsweise bei der rheumatoiden Arthritis.

Bei entzündlich-rheumatischen Krankheitsbildern kann die Radiosynoviorthese sehr gut eingesetzt werden. Oftmals wird sie genutzt, wenn vorher in einer Operation Gelenkinnenhaut entfernt wurde. Die Bestrahlung soll das Operationsergebnis dann verbessern und dauerhaft machen.

Grundsätzlich kann die Therapie bei allen Krankheiten eingesetzt werden, wo eine Entzündung der  Synovialis eine Rolle spielt. Das betrifft also auch Sehnenscheidenentzündungen oder dergleichen. Bei Behandlung von Fibromyalgie kann unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen. Eine Heilung ist hier zwar nicht möglich, aber es können Symptome gelindert werden. Denn neben vielen verschiedenen Krankheitsbildern spielen oftmals auch Gelenkschmerzen eine große Rolle, die eben auch in einigen Fällen mit Entzündungen in diesem Bereich einhergehen. Die Fibromyalgie ist eine weitverbreitete Krankheit, wie auch die rheumatischen Erkrankungen es sind.

Kann die Radiosynoviorthese wirklich helfen

Vielleicht haben Sie als Rheumapatient schon verschiedene Behandlungen ausprobiert. Die Erfolge sind meist mehr oder minder gut und manchmal nicht lang anhaltend. Zudem klingt das Wort Strahlentherapie natürlich auch immer etwas angsteinflößend. Kann durch die Strahlen nicht auch gesundes Gewebe zerstört werden? Welche Nebenwirkungen muss ich fürchten?

Grundsätzlich sollten Sie sich von Ihrem Facharzt dazu beraten lassen.

Klinische Studien haben allerdings eine gute Wirksamkeit der Radiosynoviorthese bestätigt. Je nach Krankheitsbild wurden Schmerzverringerungen um bis zu 94 Prozent erzielt. Ein Rückgang der Schwellungen an betroffenen Gelenken war bis zu 82 Prozent zu beobachten.

Auch die Angst vor einer Schädigung gesunden Gewebes kann Ihnen genommen werden. Bei dieser Form der Strahlentherapie kommen Betastrahler zum Einsatz. Diese haben eine Wirkung in seinem sehr kleinen, sprich im Millimeterbereich. Daher kann sehr zielgenau wirklich nur das entzündete Gewebe des Gelenks bestrahlt werden. Auch für die Umgebung ist die Strahlenbelastung kaum messbar und nicht relevant. Daher werden die Bestrahlungen bei der Radiosynoviorthese auch ambulant durchgeführt.

Es ist notwendig, das Gelenk für wenige Tage ruhigzustellen. So können keine radioaktiven Partikel aus dem Gelenk austreten und beispielsweise in das Lymphsystem gelangen. Das verwendete Radionuklid hat eine sehr kurze Halbwertszeit. Daher ist schon nach wenigen Tagen keine Radioaktivität mehr nachzuweisen.

Titelbild © Alexander Raths – shutterstock.com

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