Zehenschmerzen

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Zehenschmerzen zählen zu den häufigsten Formen von Schmerzen am Fuß. Da die Zehen beim Laufen sehr stark beansprucht werden, sind sie nicht selten der erste Bereich des Fußes, an dem sich bei Beschwerden Schmerzen manifestieren. In vielen Fällen tritt der Schmerz zunächst nur beim Gehen oder Stehen auf, wenn die Zehen belastet werden. Je nach Ursache kann sich die Symptomatik ohne die richtige Behandlung jedoch verschlimmern und schließlich auch in Ruhezuständen auftreten.

Zehenschmerzen sind nicht nur sehr unangenehm, sie können auch die Bewegungsfreiheit stark einschränken und das gesamte Wohlbefinden damit stark beeinträchtigen. Auch wenn viele Ursachen für Zehenschmerzen eher harmloser Natur sind, sollten sie in jedem Fall medizinisch abgeklärt werden, da sich auch chronische Erkrankungen hinter den Beschwerden verbergen können.

Anatomie der Fußknochen

Ursachen

Die Ursache für Zehenschmerzen ist in vielen Fällen sehr harmlos. Oft sind zu enge oder unbequeme Schuhe der Grund für schmerzende Zehen. Wird der Fuß im Laufe des Tages in einem zu engen Schuh immer wieder belastet, kann dies die Zehen in Mitleidenschaft ziehen. Hautreizungen, Quetschungen oder Abschürfungen sind die Folge. Häufig kommt es auch zu Blasen, eingewachsenen Zehennägeln und Hornhautbildung. Besonders Damen in hohen Absatzschuhen neigen häufig nach einem langen Tag auf den Beinen zu schmerzenden Zehen. Durch das Gefälle im Schuh werden die Zehen besonders stark belastet und gleichzeitig in einem unnatürlichen Winkel abgeknickt. Dies kann auf Dauer zu schmerzhaften Deformierungen führen, die sogar zu einer Fehlstellung und damit zu chronischen Schmerzen führen können.

Häufig werden Zehen auch durch starke Belastung oder Unfälle, beispielsweise im Sport, in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch kann es zu Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen oder gar Knochenbrüchen kommen. Derartige Verletzungen sind oft sehr schmerzhaft und können nur abheilen, wenn der Fuß ausreichend entlastet und geschont werden kann.

Warzen können ebenfalls die Ursache für Schmerzen im Bereich der Zehen sein. Warzen lagern sich besonders häufig am Übergang zwischen den Zehen und dem Fußballen ab. Betroffene sollten eine Warze umgehend behandeln und bis zu ihrem Abklingen nicht mehr barfuß laufen, da Warzen höchst ansteckend sind.

Schmerzende Zehen können auch ein Anzeichen für Gicht sein. Bei dieser chronischen Erkrankung sammelt sich in den Gelenken der Patienten eine große Menge an Harnsäure, die nicht abtransportiert werden kann und sich deshalb dort ablagert. Besonders typische Orte für die Ablagerung der Harnsäure ist das Gelenk im großen Zeh. Harnsäure greift die Gelenke stark an und verursacht dabei meist starke Schmerzen. Neben schmerzenden Zehen geht Gicht oft auch mit anderen Begleitsymptomen einher wie Entzündungen und Schwellungen an den Gelenken, in schweren Fällen auch die Versteifung einzelner Gelenke.

Therapie

Wer an akuten oder gar chronischen Zehenschmerzen leidet, sollte diese unbedingt ärztlich abklären lassen. Sind keine äußeren Schädigungen erkennbar, auf die die Beschwerden zurückzuführen sind, kann eine Röntgenaufnahme des Fußes Aufschluss darüber geben, ob möglicherweise ein Zeh gebrochen ist. Bei Knochenbrüchen, Prellungen oder Verstauchungen wird der Zeh bandagiert oder eingegipst und anschließend ruhig gehalten, bis die Verletzung abgeheilt ist. Kühlung hat eine abschwellende Wirkung und unterstützt den Heilungsprozess häufig sehr gut. Bei starken Entzündungen kann ein Antibiotikum dabei helfen, den Entzündungsherd abklingen zu lassen.

Warzen an den Zehen können durch spezielle Tinkturen vereist oder verätzt und anschließend mit der Oberhaut abgezogen werden. Entsprechende Medikamente sind häufig rezeptfrei in der Apotheke oder im Drogeriemarkt erhältlich Um ein gesundheitliches Risiko zu vermeiden, ist es allerdings ratsam, eine Warze zunächst beim Hautarzt untersuchen zu lassen und sie anschließend mit der empfohlenen Medikation zu behandeln.

Sind häufig wiederkehrende oder anhaltende Zehenschmerzen ein Anzeichen von Gicht, so ist diese unbedingt von einem Facharzt zu behandeln. Häufig wird Patienten eine spezielle Diät verordnet, die die Bildung von Harnsäure reduziert und so verstärkten Ablagerungen in den Gelenken entgegenwirkt. Die Ernährungsumstellung wird in den meisten Fällen von einer medikamentösen Therapie begleitet. Wird Gicht frühzeitig erkannt und medizinisch behandelt, können die Beschwerden häufig gut therapiert und damit langfristig gemildert werden. Bei jeder Art von Zehenschmerzen, insbesondere jedoch bei häufig wiederkehrenden oder anhaltenden Beschwerden, sollte ein Facharzt die Ursache ermitteln und eine geeignete Therapie empfehlen.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung von Zehenschmerzen ist es ratsam, auf bequemes und gut passendes Schuhwerk zu achten. Dies gilt besonders für Menschen, die ihre Füße im Alltag stark belasten, sei es im Beruf oder in der Freizeit. Bei Sportarten, bei denen die Füße stark belastet werden, wie Joggen, Leichtathletik oder auch Ballsportarten, sind gute Sportschuhe mit idealer Passform absolut unerlässlich, um Verletzungen und Schädigungen des Fußes vorzubeugen. Dabei ist zu beachten, dass ein gut sitzender Schuh ausreichend Platz für die Ferse und die Zehen lassen muss. Die Bewegungsfreiheit der Zehen darf auch bei starker Belastung nicht eingeschränkt werden. Zudem muss ein guter Schuh über eine ausreichende Federung verfügen, die den Fuß dabei unterstützt, starke Stöße abzufangen und so die Gelenke zu schonen.

Die regelmäßige Pflege der Füße kann ebenfalls dabei helfen, Zehenschmerzen vorzubeugen. Vor allem die Fußnägel sollten regelmäßig geschnitten werden. Zu lange Fußnägel können einwachsen und dadurch zu Entzündungen und starken Schmerzen führen. Regelmäßiges Waschen und pflegende Fußcremes halten zudem die Haut an den Zehen geschmeidig und minimieren das Risiko, eine Warze auszubilden.

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Aktualisiert am 20. Februar 2021