Zahnschmerzen

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Zahnschmerzen gehören zu den Beschwerden, mit denen sich fast jeder Mensch mindestens einmal im Leben beschäftigen muss. Während so Mancher aber weitgehend verschont bleibt von den bohrenden Schmerzen im Mund, plagen sich Andere immer wieder mit mehr oder weniger starken Zahnschmerzen herum. Besonders wer zu schmerzempfindlichen Zähnen neigt, hat oft mit Zahnschmerzen zu kämpfen. Betroffene beschreiben Zahnschmerzen meist als pochen, bohrend oder auch stechen.

Häufig gehen regelmäßig auftretende oder andauernde Zahnschmerzen mit einer tief sitzenden Angst vor Zahnarztbesuchen einher, denn der Fachmann ist zwar in den meisten Fällen in der Lage, die Ursache für Zahnschmerzen in den Griff zu bekommen, doch sind Zahnbehandlungen leider oft nicht angenehm und lassen Betroffene nicht selten vor dem Besuch beim Zahnarzt zurückschrecken. Dabei ist es gerade bei Zahnschmerzen wichtig, der Ursache so schnell wie möglich auf den Grund zu gehen, damit akute Beschwerden sich nicht zu einem chronischen Leiden auswachsen.

Zahnschmerzen sind deshalb so unangenehm, weil sie auf den gesamten Kopf ausstrahlen und das Wohlbefinden stark beeinträchtigen können. Nicht immer sind die Zähne selber der Auslöser für akute Zahnschmerzen und so können die Beschwerden sich auf den gesamten Kiefer und weite Teile des ganzen Kopfes auswirken. Nicht selten sind Kopfschmerzen, Augenbeschwerden oder Ohrenschmerzen Begleiterscheinungen besonders starker Zahnschmerzen. Ein Besuch beim Zahnarzt bringt Klarheit über den Ursprung des Schmerzes und in vielen Fällen reicht bereits eine einzelne Behandlung, um akute Beschwerden zu lindern.

Ursachen

Eine der häufigsten Ursachen für Zahnschmerzen ist Karies. Dabei handelt es sich um eine Zahnerkrankung, bei der Bakterien im Zahnbelag den schützenden Zahnschmelz angreifen. Dabei nehmen die Bakterien Zucker aus der aufgenommenen Nahrung auf und verwandeln ihn in Säure, die den Zahnschmelz abbaut. Die Folge sind freiliegende Zahnhälse, die besonders empfindlich auf Berührung oder heiße und kalte Temperaturen reagieren. Karies, auch Zahnfäule genannt, ist ansteckend und tritt besonders häufig auch bei noch kleinen Kindern auf. Eine gründliche Mundhygiene ist deshalb von Anfang an besonders wichtig. Es ist auch möglich, dass der Zahnschmelz bereits durch andere chronische Stoffwechselerkrankungen wie Zöliakie oder Diabetes Mellitus in Mitleidenschaft gezogen wurde. In diesem Fall ist das Risiko von Zahnproblemen aufgrund von Zahnschmelzabbau besonders hoch.

Auch eine Zahnfleischentzündung führt häufig zu akuten oder chronischen Zahnschmerzen. Das Zahnfleisch stütz die Zähne und verleiht ihnen Stabilität. Ist das Zahnfleisch entzündet, kann das Kauen Schmerzen bereiten. In besonders schweren Fällen schmerzt das entzündete Zahnfleisch selbst auch ohne Berührung. Zahnfleischentzündungen entstehen durch Fremdkörper oder Verletzungen, können aber auch durch bakteriellen Zahnbelag ausgelöst werden. In diesem Fall spricht man von Parodontitis.

Besonders schmerzhaft sind Beschwerden im Bereich der Zahnwurzel. Ist diese in Mitleidenschaft gezogen, entwickelt sich meist ein besonders stark pochender Schmerz, der nicht selten mit einer geröteten und geschwollenen Wange einhergeht. Eine erkrankte Zahnwurzel muss sofort zahnärztlich behandelt werden, da sonst das Risiko besteht, den gesamten Zahn zu verlieren.

Auch Platzprobleme im Kiefer können zu Zahnschmerzen führen, wenn Zähne schief wachsen und sich dadurch gegenseitig in Bedrängnis bringen. Viele Menschen sind von Platzmangel im Kiefer betroffen, wenn die Weisheitszähne zur Kieferoberfläche durchbrechen. In vielen Fällen werden einzelne oder alle vier Weisheitszähne deshalb entfernt, um den Kiefer zu entlasten und den anderen Zähnen ausreichend Platz zur Verfügung zu stellen. Im Alter können auch Zahnprothesen der Auslöser für Zahnschmerzen sein. Sind Zahnersatzkonstruktionen beispielsweise nicht optimal an den Mund angepasst oder sitzen nicht fest, kann dies zu unangenehmen Begleiterscheinungen bis hin zu akuten Zahnschmerzen führen.

Nicht immer sind aber die Zähne selbst der Auslöser für heftige Schmerzen im Mund. Es kann auch eine Entzündung oder Verletzung der Mundschleimhaut vorliegen, die zu starken Schmerzen führt. In diesem Fall befindet sich der Schmerzherd zwar in unmittelbarer Umgebung der Zähne und des Kiefers, wird aber nicht von den Zähnen beeinflusst.

Therapie

Bei Zahnschmerzen hilft in den meisten Fällen nur der Gang zum Zahnarzt. Dieser sollte möglichst früh erfolgen, denn eine frühzeitig behandelte Zahnerkrankung ist meist gut therapierbar und hat beste Aussichten auf Erfolg. Wer zu lange wartet, läuft Gefahr, dass sich Zahnerkrankungen auch auf den Kiefer übertragen und dort schwerwiegende und chronische Schäden verursachen.

Ist Karies die Ursache für Zahnschmerzen, appliziert der Zahnarzt meist Fluor auf oder in den angegriffenen Zahn, um den geschwächten Zahnschmelz aufzufüllen und zu stärken. Ist der Kariesbefall bereits stärker fortgeschritten, ist manchmal eine Laserbehandlung erforderlich, um Löcher in den Zähnen wieder zu schließen. In besonders schwerwiegenden Fällen werden bereits entstandene Löcher vom Zahnarzt aufgebohrt, um sie anschließend wieder füllen und damit fachgerecht versiegeln zu können. Ist bereits die Zahnwurzel in Mitleidenschaft gezogen, wird aus der Zahnbehandlung meist ein größerer Eingriff. Nicht selten muss der Zahnarzt hier auf chirurgische Therapien zurückgreifen, bis hin zum Ziehen des Zahnes mit der gesamten Wurzel.

Eine Parodontitis macht sich meist durch eine Entzündung des Zahnfleisches bemerkbar. In diesen Fällen kann der Zahnarzt meist durch eine professionelle Zahnreinigung die Verunreinigungen entfernen und den gefährlichen Zahnbelag beseitigen. Meist reicht diese Therapie bereits aus, um das Zahnfleisch und den betroffenen Zahn abheilen zu lassen. Gegebenenfalls muss die professionelle Zahnreinigung vorbeugend regelmäßig wiederholt werden. Um die Entzündung des Zahnfleisches und damit die akuten Schmerzen schnellstmöglich abklingen zu lassen, können therapiebegleitend Antibiotika eingesetzt werden. Dies geschieht aber nur in stark fortgeschrittenen Entzündungsfällen.

Bei Platzproblemen im Kiefer entscheidet der Zahnarzt meist, die Weisheitszähne oder andere störende Zähne zu entfernen, um dem restlichen Gebiss ausreichend Platz zum Wachstum zu geben. Dies geschieht aber nur nach gründlicher Abwägung und in Rücksprache mit dem Patienten.

Vorbeugung

Die beste Vorbeugung vor akuten oder chronischen Zahnschmerzen ist eine gründliche Mundhygiene. Sie verhindert eine zu starke Bildung von Zahnbelag und schützt die Zähne, insbesondere den Zahnschmelz, dadurch vor bakteriellen Angriffen. Die Zähne sollten mindestens zweimal täglich gründlich mit einer hochwertigen Zahnpasta und einer professionellen Zahnbürste gereinigt werden. Besonders gründlich reinigen elektrische Zahnbürsten. Ideal ist eine Zahnreinigung nach jedem Essen, da Speisen- und Getränkereste sich sonst länger als nötig auf den Zähnen ablagern und den Zahnschmelz in Mitleidenschaft ziehen können.

Eine wertvolle Ergänzung zur täglichen Mundhygiene sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt und eine professionelle Zahnreinigung, die mehrmals im Jahr erfolgen und die Zähne gründlich und langanhaltend vor gesundheitlichen Risiken schützen kann.

Aktualisiert am 20. Februar 2021