Schnupfen

Schnupfen wird auch als akute Rhinitis oder als Nasenkatarrh bezeichnet. Es handelt sich um eine infektiöse Entzündung der Nasenschleimhaut. Der Schnupfen gilt als Hauptsymptom einer Erkältung und eines grippalen Infekts. Er kann durch über 200 verschiedene Viren-Arten ausgelöst werden.

In vielen Fällen verbreiten sich die Erreger innerhalb von gesellschaftlichen Gruppen wie eine Firma, eine Schule oder ein Kindergarten. Je nach Jahreszeit, variieren die vorherrschenden Viren.

Dauerhafter oder saisonabhängiger Schnupfen

Tritt ein Schnupfen saisonabhängig oder dauerhaft auf, sollte auch eine Allergie als Auslöser in Betracht gezogen werden. Die allergische Rhinitis wird, anders als die akute Rhinitis, durch eine (Über-) Reaktion des Immunsystems auf körperfremde aber i.d.R. harmlose Stoffe (Tierhaare, Pollen, …) verursacht.

Akuter und chronischer Schnupfen

Nicht alle Arten von Schnupfen sind gleich: Es gibt Schnupfen als Symptom einer Erkältung, Heuschnupfen, eine Tierhaarallergie und weitere Formen. Generell wird eine akute von einer chronischen Rhinitis unterschieden. Eine akute Rhinitis stellt beispielsweise die Infektion der oberen Atemwege mit Viren dar. Diese gelangen per Tröpfcheninfektion in die Nasenschleimhaut, woraufhin sich diese entzündet. Die Folge ist eine vermehrte Produktion von Schleim, welcher wässrig bis durchsichtig sein kann – das typische Symptom eines (akuten) Schnupfens.

Bei einem chronischen Schnupfen ist die Nasenschleimhaut dauerhaft entzündet. Die Ursache können eine Allergie, eine schiefe Nasenscheidewand, Zigarettenrauch, Staub und bestimmte Reizstoffe sein. Ebenso kommen Nasenpolypen und gutartige Geschwülste an der Nasenschleimhaut als Auslöser infrage.

Weitere Ursachen

Nicht nur eine Virusinfektion, sondern auch bakterielle Infektionskrankheiten wie Masern, die Grippe, Scharlach und Windpocken können Schnupfen verursachen. Neben Staub und Rauch können auch Desinfektionsmittel und sehr trockene Luft zu Schnupfen führen. Als vasomotorischen Schnupfen bezeichnen Mediziner einen Schnupfen, der seine Ursache in erweiterten Nasenschleimhaut-Blutgefäßen hat. Diese Form kommt vor allem im höheren Alter vor.

In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden

Ein akuter Schnupfen als Begleitbeschwerde einer Erkältung vergeht i.d.R. von selbst und bedarf somit keiner ärztlichen Behandlung. Sollte eine Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bestehen, sollte jedoch der Hausarzt aufgesucht werden. Weitere Anlässe, um einen Arzt aufzusuchen sind Beschwerden, die länger als zwei Wochen andauern, Atembeschwerden, eine grünliche oder gar blutige Verfärbung des Ausflusses aus der Nase und ein saisonales Auftreten der akuten Rhinitis. Auch, wenn eine Person darüber klagt, nicht mehr gut zu riechen und zu schmecken oder, wenn sie den Eindruck hat, nur noch durch den Mund zu atmen, sollte der Hausarzt aufgesucht werden.

Das macht der Arzt

Im Anamnesegespräch erkundigt sich der Mediziner zunächst nach den Beschwerden und nach deren zeitlichem Bestehen. Auch die Lebensgewohnheiten und –Umstände des Patienten (Stress, Tabakkonsum, …) können Aufschluss über die Ursache geben. Der Arzt nimmt die Krankengeschichte des Patienten auf und führt anschließend eine Untersuchung von Nase, Rachen, Ohren und Lunge durch.

Weitere Untersuchungen

Je nach der vermuteten Ursache für den Schnupfen, leitet der Hausarzt weitere Untersuchungen ein oder er überweist den Patienten an einen Spezialisten. Fachärzte, die „um Rat gebeten“ werden können, sind Allergologen, ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) und ein Internist sowie ein Lungenfacharzt. Um eine Diagnose stellen zu können, arbeiten oft Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammen.

Zu den hauptsächlichen Untersuchungen gehören eine Endoskopie der Nase und eine Kontrolle dieser mit einem Spekulum und einem Spiegel. Im Rahmen der Endoskopie kann der Mediziner Schleimhautgewebe und Nasensekret entnehmen, um diese im Labor untersuchen zu lassen. Je nach Verdacht, können ein Riechtest, ein Allergietest und eine Blutanalyse erfolgen.

Bildgebende Verfahren

Auch bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie von Nase und Nebenhöhlen können zur Diagnosestellung herangezogen werden. Mit diesen Verfahren lassen sich Fehlbildungen und Tumore als auch entzündliche Schleimhaut-Veränderungen am besten feststellen. Auch eine Röntgenuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung können sinnvoll sein. Letztere kommen vor allem bei Schwangeren und Kindern zum Einsatz. Auf diese Weise soll eine Strahlenbelastung vermieden werden.

So bekämpft man Schnupfen

Im Allgemeinen besteht die Behandlung von Schnupfen aus der Bekämpfung der Ursache. Das ist aber nicht immer möglich. So z.B., wenn der Schnupfen das Symptom einer Erkältung ist – diese lässt sich nicht spezifisch mit Medikamenten behandeln. Kann die Ursache nicht „angegangen“ werden, erfolgt eine symptomatische Behandlung, d.h. der Patient soll sich körperlich schonen, viel Flüssigkeit zuführen und in bestimmten Fällen fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel einnehmen. Bei einem Schnupfen, der durch eine bakterielle Infektion entstanden ist, kann die Einnahme von Antibiotika in Betracht gezogen werden.

Die Behandlung einer allergischen Rhinitis

Besteht eine allergische Rhinitis, muss das Allergen in Zukunft so gut es geht gemieden werden. Eine Art vorbeugende Therapie stellt die Einnahme des Wirkstoffes Cromoglicinsäure dar. Auch eine Hypersensibilisierung kann in Betracht gezogen werden. Hierbei wird der Patient unter ärztlicher Kontrolle dem Allergen ausgesetzt. Die „Dosis“ wird nach und nach gesteigert, sodass das Immunsystem sich an das Allergen „gewöhnt“ und nicht mehr überreagiert.

Sollten Nasenpolypen oder eine Nasenscheidewand-Verkrümmung vorliegen, muss über eine Operation nachgedacht werden.

Dampfbäder, Ingwertee und andere Hausmittel

Es gibt einige bewährte Hausmittel, die Abhilfe gegen akuten Schnupfen schaffen bzw. dessen Verlauf wenigstens positiv beeinflussen können. Wie bereits erwähnt, sollte viel Wasser getrunken werden. So wird der Schleim in der Nase verflüssigt. Wer an Schnupfen leidet, sollte sich keinem Rauch oder trockener Luft aussetzen. Ein Dampfbad kann wahre Wunder bewirken: Kamille, ätherische Öle und andere Substanzen befeuchten die Nasenschleimhaut und machen die Nase frei. Die Dämpfe können auch über einen Inhalator eingeatmet werden. Auch eine Nasendusche und Salzwassersprays sind bewährte Hausmittel gegen leichten Schnupfen.

Auch Ingwertee mit Honig und Zitrone stärkt das Immunsystem und trägt zu mehr Wohlbefinden bei. Manch eine Person mit Schnupfen legt eine geschnittene Zwiebel auf das Nachtschränkchen – die Dämpfe sollen den Schnupfen lindern.

So beugt man Schnupfen vor

Wer einer Rhinitis vorbeugen möchte, sollte sich vitaminreich und ausgewogen ernähren: Vollkornprodukte und Fisch gehören ebenso auf den Teller wie Obst und Gemüse. Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem – bereits ein kleiner Spaziergang kann Wunder bewirken! Stress sollte möglichst vermieden werden. Da das nicht immer möglich ist, sollte man sich täglich eine Auszeit gönnen und sich ein Hobby suchen, welches für einen Ausgleich sorgt. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, ausreichend zu schlafen – die meisten Menschen brauchen täglich sieben Stunden Schlaf. Wechselduschen regen den Kreislauf an und stärken ebenfalls das Immunsystem.

Vor allem in der kalten Jahreszeit sollte man auf verstärkte hygienische Maßnahmen wertlegen: Das regelmäßige Waschen und Desinfizieren der Hände beseitigt Viren. Wasserbehälter auf der Heizung befeuchten die Luft und somit auch die Nasenschleimhaut. Um diese feuchtzuhalten, eignen sich Nasenspülungen mit Kochsalzlösung. So wird das Erkrankungsrisiko gesenkt.

Aktualisiert am 18. Februar 2021