Rückenschmerzen

RückenschmerzenWenn Rückenschmerzen auftreten, können zahlreiche Ursachen dafür verantwortlich sein. Grundsätzlich wird zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen unterschieden. Dabei liegt bei einem spezifischen Rückenschmerz ein eindeutiger Befund vor, wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall oder Arthrose. Hingegen liegen bei unspezifischen Rückschmerzen keine eindeutigen Ursachen vor.

In vielen Fällen ist es schwierig, die Ursachen für Rückenschmerzen zu finden, da der Rücken mit zahlreichen Nerven versorgt wird und im fortschreitenden Alter Verschleißerscheinungen auftreten können. Von akuten Rückenschmerzen wird dann gesprochen, wenn die Schmerzen bis zu sechs Wochen andauern. Treten die Schmerzen über diesen Zeitpunkt hinaus immer noch auf, handelt es sich um chronische Rückenschmerzen. Dabei kommen akute Rückenschmerzen wesentlich häufiger vor als chronische Rückenschmerzen.
Medizinisch gesehen werden Rückenschmerzen in radikuläre und pseudoradikuläre Schmerzen eingeteilt. So entsteht der radikuläre Schmerz durch eine Nervenwurzelreizung und der pseudoradikuläre Schmerz durch Veränderungen in den Wirbelsäulengelenken. Weitere Formen des Schmerzes sind zudem der bekannte Hexenschuss (Lumbago), der Beinschmerz (Ischialgie) sowie der Kreuzschmerz (Lumboischialgie).

Häufig entstehen Rückenschmerzen durch körperliche oder psychische Ursachen, wie zum Beispiel Stress, Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen. Indes kann es im Rückenbereich schnell zu Muskelverspannungen kommen, die mit der Zeit zu Schmerzen im Rücken führen. Hierbei handelt es sich um akute Rückenschmerzen, die meist nach wenigen Tagen von selbst weggehen und als harmlos gelten.

Die meisten Rückenschmerzen treten im unteren Rückenbereich, also im Lendenbereich auf. Dabei besteht die Lendenwirbelsäule aus fünf Wirbelkörpern. An diese Wirbelkörper schließt sich das Kreuzbein und das Steißbein an. Ist ein Gelenk zwischen dem Kreuzbein und Beckenknochen betroffen, handelt es sich in der Regel um Kreuzschmerzen.
Treten Rückenschmerzen aufgrund einer Fehlhaltung oder Fehlbelastung auf, neigen Betroffene dazu, diese Schmerzen unbewusst zu kompensieren und versuchen die Fehlhaltung so auszugleichen, dass andere Muskeln angespannt werden. Langfristig führt auch dies wiederum zu einer Fehlbelastung.

Symptome

Rückenschmerzen können sich nicht nur im unteren Rücken bemerkbar machen, sondern auch im Brust- und Halswirbelbereich. Zudem können auch weitere Symptome auftreten, wie zum Beispiel Muskelschmerzen, Beinschmerzen, Beweglichkeitseinschränkungen sowie stechende Schmerzen. Gerade am Anfang treten häufig Beschwerden auf, wie beispielsweise Abgeschlagenheit oder Morgensteifigkeit der Gelenke, die nicht direkt mit Rückenschmerzen in Zusammenhang gebracht werden.

Sollten die Rückenschmerzen länger als zwei Wochen andauern, sollte dies in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Insbesondere dann, wenn weitere Symptome, wie zum Beispiel Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Lähmungserscheinungen auftreten. Ebenfalls sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn der Urin oder Stuhl nicht mehr gehalten werden kann oder sich der Schmerz bei Bewegungen (Niesen oder Husten) noch verstärkt.

Mittels der Erhebung der Krankengeschichte und einer körperlichen Untersuchung kann ein Arzt eine genaue Diagnose stellen und die Ursache der Rückenschmerzen ermitteln. Des Weiteren können auch bildgebende Verfahren, wie Röntgenaufnahmen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie zum Einsatz kommen, um die Diagnose zu sichern.

Schäden an den Bandscheiben

Häufig werden Rückenschmerzen sofort in Verbindung mit dem Bandscheibenvorfall gebracht, da dies eine häufige Ursache für Rückenschmerzen ist. Aus diesem Grund wird auf dieses spezielle Beschwerdebild etwas näher eingegangen.

Die Bandscheiben sitzen zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule und sind gallertgefüllte Knorpelpolster. Ihre Aufgabe besteht darin, die Wirbelsäule beweglich zu halten und darüber hinaus polstern sie die Wirbel gegeneinander ab. So sind die Bandscheiben tagtäglich ständigen Belastungen ausgesetzt. Es ist also nicht verwunderlich, dass sie auch sehr anfällig sind. Hinzu kommen begünstigende Faktoren, wie genetische Veranlagung, Bewegungsmangel, einseitige Belastung, geschwächte Rückenmuskulatur oder Übergewicht.

Bei einem Vorfall der Bandscheibe reißt der äußere Faserring der Bandscheibe. Hierdurch quillt der Gallertkern durch den enormen Druck nach außen und kann auf Nervenwurzeln des Rückenmarkkanals drücken, sodass starke Schmerzen sowie Lähmungserscheinungen auftreten. Gerade wenn Lähmungserscheinungen auftreten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht oder Notarzt gerufen werden.

Therapie

Die Therapie richtet sich immer nach der Ursache sowie dem Ausmaß der Schmerzen. Dabei besteht das Hauptziel darin, die Schmerzen zu lindern und einen chronischen Verlauf zu verhindern. Hierzu kommen unterschiedliche Therapiemethoden zum Einsatz. Neben Medikamenten kann Physiotherapie, Krankengymnastik, Sport, Entspannungsverfahren, Massagen wie auch alternative Methoden (Akupunktur) dem Betroffenen helfen.

Wenn nicht anders vom Arzt verordnet, ist eine Bettruhe bei Rückenschmerzen nicht nötig, da sie eher schaden als helfen kann, da durch eine längere Bettruhe die Muskulatur geschwächt wird. Es sollte in jedem Fall versucht werden, den gewohnten Tätigkeiten nachzugehen. Jedoch sollten stark belastende Tätigkeiten vermieden werden.

Vorbeugung

Mit bestimmten Methoden und Verhaltensweisen können Rückschmerzen vorgebeugt werden. Gerade eine gesunde Lebensweise mit sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel Radfahren oder Rückenschwimmen ist hier besonders wichtig. Ebenso kann ein Wechsel zwischen Bewegung und Entspannung vorbeugend wirken.

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Aktualisiert am 17. Februar 2021