Nackenschmerzen

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Nackenschmerzen gehören zu den typischsten Beschwerden im Alltag. Fast jeder Mensch leidet in seinem Leben hin und wieder unter Nackenschmerzen. Dabei beschränkt sich der Schmerz häufig nicht nur auf den Nacken selbst, sondern strahlt häufig auch in die Schultern, die Arme und den Kopf aus. Kopfschmerzen gehören zu den typischsten Begleiterscheinungen eines schmerzenden Nackens. Tatsächlich ist ein verspannter Nacken häufig die Ursache von Kopfschmerzen. Wenn der Nacken schmerzt, ist er in vielen Fällen auch steif und verspannt. Dies kann die Bewegungsfähigkeit empfindlich einschränken und macht Nackenschmerzen für die Betroffenen besonders unangenehm.

Unter Nackenschmerzen neigen vor allem Menschen, die im Alltag häufig in einer eher statischen Haltung verharren müssen, beispielsweise bei der Computerarbeit. Überwiegend sitzende Tätigkeiten, bei denen sowohl der Rücken als auch Schultern und Arme in einer eher starren und unnatürlichen Haltung verharren, führen besonders häufig zu einem Versteifen der Nackenmuskulatur, was zu Schmerzen im Nacken und oft auch zu Kopfschmerzen führt. Nicht immer ist aber nur eine Verspannung der Grund für akute oder chronische Nackenschmerzen. Besonders bei immer wiederkehrenden oder anhaltenden Beschwerden sollten Betroffene die Ursache deshalb medizinisch abklären lassen.

Ursachen

Die häufigste Ursache von Nackenschmerzen ist eine überlastete Muskulatur im Schulter- und Halsbereich, die durch eine ungesunde Haltung hervorgerufen wird. Durch die Überlastung verkürzt sich die Muskulatur und wird hart und büßt dadurch ihre Flexibilität und Bewegungsfähigkeit ein. Die Folge ist ein steifer Nacken, der meist von mehr oder weniger starken Schmerzen begleitet wird. Auch ein kalter Luftzug, dem die Nackenmuskulatur über längere Zeit ausgesetzt ist, kann zu einem verspannten und schmerzenden Nacken führen.

Auch psychischer Stress führt häufig zu einer angespannten Körperhaltung, die Betroffene erst dann bewusst wahrnehmen, wenn sich die Nackenmuskulatur verkürzt und verhärtet hat und mit Schmerzen reagiert. Wird der Gang zum Facharzt in diesem Fall vermieden, kann dies dazu führen, dass der Körper die Schmerzen und den steifen Nacken durch Fehlhaltungen zu kompensieren versucht. Die Folge ist nicht selten eine Verschlimmerung des Gesamtzustandes, da auch umliegende Muskelpartien und der gesamte Stützapparat des Oberkörpers betroffen sein können.

Deutlich seltener als eine verspannte Nackenmuskulatur sind Schädigungen des Stützapparates, wie der Halswirbelsäule, der Gelenke und Bänder im Nackenbereich oder der Bandscheiben. Derartige Schädigungen können dazu führen, dass ein Halswirbel blockiert oder ein Nerv eingeklemmt wird. Ein steifer und schmerzender Nacken oder auch massive Fehlhaltungen und Bewegungseinschränkungen können die Folge sein. Vor allem mit fortschreitendem Alter steigt durch Verschleißerscheinungen das Risiko einer degenerativen Schädigung des Stützapparates. Rheumatische Beschwerden treten ebenfalls meist mit zunehmendem Alter auf und können zu einer Schädigung der Halswirbelsäule führen, die sich durch einen schmerzenden oder steifen Nacken bemerkbar macht.

Nicht zuletzt können auch Verletzungen der Halswirbelsäule zu Schmerzen und Steifheitsgefühl im Nacken führen. Besonders typisch ist ein Schleudertrauma, das aus einem Unfall resultieren kann. Die meisten Ursachen von Nackenschmerzen sind allerdings harmlos und bieten gute Therapiemöglichkeiten. Chronische Folgeschäden sind eher eine Seltenheit und in den meisten Fällen klingen die Schmerzen im Nacken und die begleitenden Beschwerden bei entsprechender Behandlung sehr schnell wieder ab. Obwohl die meisten Ursachen von Nackenschmerzen kein akutes gesundheitliches Risiko darstellen, ist von einer Eigentherapie grundsätzlich abzuraten. Um Beschwerden wirkungsvoll behandeln zu können, ist es wichtig, die Ursache für die Beeinträchtigung von einem Facharzt medizinisch abklären zu lassen.

Therapie

Da Nackenschmerzen in den meisten Fällen auf eine eher harmlose Ursache zurückgehen, sind die Therapiemöglichkeiten vielseitig und haben sehr gute Aussichten auf eine schnelle Linderung der Beschwerden. Zunächst sind meist Maßnahmen zur Entspannung verkrampfter Muskelpartien angeraten. Die Möglichkeiten reichen von Entspannungsbädern und Saunabesuchen über muskelentspannende Sportarten bis hin zu Massagen und physiotherapeutischen Behandlungen mit Biofeedback oder Muskelrelaxation. Um akute Schmerzen zu lindern und schmerzbedingten Fehlhaltungen vorzubeugen, können schmerzlindernde Medikamente und entkrampfende Salben therapiebegleitend zum Einsatz kommen. Hierbei ist es wichtig, die Ursache für die Verspannung kritisch zu beleuchten und gegebenenfalls Veränderungen im Alltag vorzunehmen, damit Behandlungserfolge nicht immer wieder durch einen nicht ergonomisch gestalteten Alltag zunichte gemacht werden. Es kann beispielsweise notwendig werden, den Arbeitsplatz umzugestalten und gleichzeitig für einen geeigneten sportlichen Ausgleich zu sorgen.

Ist ein Bandscheibenvorfall oder eine sonstige Schädigung des Stütz- und Bewegungsapparates die Ursache für die Nackenschmerzen, sollte ein Orthopäde zurate gezogen werden. Möglicherweise ist ein operativer Eingriff erforderlich, um geschädigte Bereiche zu korrigieren. Bei einem Schleudertrauma hilft in der Regel eine Ruhigstellung der betroffenen Nackenpartie, beispielsweise durch eine Halskrause, um die in Mitleidenschaft gezogenen Bereiche zu schonen und einen Heilungsprozess zu ermöglichen. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden sehr schnell wieder ab.

Vorbeugung

Um Nackenschmerzen wirkungsvoll vorzubeugen, empfiehlt sich im Alltag immer eine möglichst gesunde und nackenschonende Haltung. Dies gilt vor allem für Menschen, die einen Großteil ihres Alltags in einer eher statischen Haltung verbringen müssen. Bei überwiegend sitzenden Tätigkeiten ist ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz unerlässlich, um den Stützapparat auf Dauer zu entlasten und kein gesundheitliches Risiko einzugehen.

Darüber hinaus ist es wichtig, die eigene Körperhaltung regelmäßig kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Häufig fällt eine Fehlhaltung erst auf, wenn die Muskulatur bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde und dies durch Schmerzen signalisiert. Die häufige Veränderung der eigenen Körperhaltung entlastet angespannte Muskelpartien und hält alle Bereiche des Stützapparates beweglich. Rückenschonende Sportarten wie Schwimmen, Yoga oder Pilates sollten in der Freizeit einen Ausgleich zu körperlich eintönigen Tätigkeiten schaffen.

Aktualisiert am 17. Februar 2021