Husten

Husten stellt einen natürlichen Reflex dar, um Fremd- und Schadstoffe als auch Keime in den Atemwegen loszuwerden. Werden die Hustenrezeptoren in den Atemwegen „aktiviert“, wird im Gehirn ein Hustenreflex ausgelöst.

Die Kehrseite dieses Reinigungsmechanismus ist, dass es sich bei Husten um körperliche Schwerstarbeit handelt: Bei geschwächten Menschen kann Husten schnell zu einer Erschöpfung führen, bei kleinen Kindern und sehr empfindlichen Menschen kann er einen Brechreiz verursachen und im Extremfall sogar zu einem Atemstillstand und zur Bewusstlosigkeit führen (sog. Husten-Synkope). Außerdem kann Husten bei einer schlaffen Bauchdecke in einem „Bauchbruch“ enden. Weitere Komplikationen sind Nasenbluten und das Platzen von Äderchen in den Augen.

Husten geht mit nahezu jeder Atemwegserkrankung einher

Es gibt kaum eine Erkrankung der Atemwege, mit der kein Husten einhergeht. Somit sind die Ursachen für Husten sehr vielfältig. Sie reichen von Infekten wie einer Erkältung über eine Lungenentzündung bis hin zu chronischen Erkrankungen wie Lungenkrebs oder eine Lungenfibrose. Darüber hinaus steht Husten in Verbindung mit vielen Kinderkrankheiten wie den Masern, Scharlach oder Pseudokrupp.

Verschiedene Arten von Husten

Husten kann bellend, schmerzhaft und quälend sein; er kann ganztägig oder nur zu bestimmten Tageszeiten auftreten; Husten kann zu Auswurf führen, dieser kann aber auch ausbleiben. Wie man sieht: Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Husten. Je nach der Dauer unterscheidet man in der Medizin zwischen akutem und chronischem Husten. Bei „akutem Husten“ dauert der Husten bis zu acht Wochen an. Meist liegt die Ursache in einer Erkältung oder einer anderen Atemwegsinfektion. Akuter Husten kann aber auch durch eine Allergie, beim Einatmen eines Fremdkörpers und auf viele andere Weisen entstehen. Demgegenüber hält chronischer Husten länger als acht Wochen lang an. Eine chronische Bronchitis kann ebenso der Auslöser sein wie Asthma oder Lungenkrebs.

Verschiedene Arten von Husten II

Husten lässt sich außerdem danach unterteilen, ob Sekret ausgehustet wird oder nicht. Es wird zwischen einem trockenen, einem produktiven und einem blutigen Husten unterschieden.

Trockener Husten (Husten ohne Auswurf, Reizhusten, unproduktiver Husten)

Unproduktiver Husten wird durch eine Atemwegs-Reizung ausgelöst. Hierin liegt der Grund, warum er auch als Reizhusten bezeichnet wird. Akuter trockener Husten kann beispielsweise zu Beginn einer akuten Bronchitis oder bei einer Rippenfellentzündung auftreten. Chronischer trockener Husten ist wiederum durch Asthma, eine Nasennebenhöhlenentzündung oder die Refluxkrankheit bedingt.

Husten mit Auswurf (produktiver Husten)

In diesem Fall geht der Husten mit Schleimbildung einher. Meistens ist dieser Schleim klar. Er kann aber auch eine gelbliche Farbe aufweisen. Diese Färbung deutet auf Entzündungszellen hin. Der Auswurf kommt aus den unteren Atemwegen. Ein grünliches Bronchialsekret deutet wiederum auf eine bakterielle Infektion hin. Akuter produktiver Husten kann beispielsweise durch eine Lungenentzündung bedingt sein. Chronischer produktiver Husten kann wiederum auf eine COPD oder eine chronische Bronchitis hinweisen.

Hämoptyse (Bluthusten)

Bei dieser Form des produktiven Hustens wird Blut aus den Atemwegen befördert. Eine häufige Ursache liegt in einer schweren Bronchitis. Auch Lungenkrebs und das Einatmen von Fremdkörpern können zu blutigem Auswurf führen.

Die Ursachen sind vielfältig

Die Ursachen für die Entstehung von Husten können sehr verschieden sein. Neben Erkältungen, Asthma und allergieauslösenden Stoffen kann auch Zigarettenrauch Husten verursachen. Ebenso hustet eine Person, die einen Fremdkörper eingeatmet hat, um diesen wieder aus den Atemwegen zu befördern. Auch Schadstoffe in der Luft können einen Hustenreiz auslösen (z.B. bei einem Brand).

Krankheiten als Auslöser von Husten

In den meisten Fällen ist eine Erkältung oder eine Grippe der Auslöser von Husten. Es kommt zu einer vermehrten Schleimbildung in den Bronchien. Der Husten dient dazu, diesen Schleim aus den Atemwegen zu befördern. Weitere Erkrankungen, die Husten verursachen können, sind:

  • Asthma bronchiale
  • Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • die chronisch obstruktive Lungenerkrankung
  • Allergien
  • Reflux (z.B. bei der Refluxkrankheit)
  • Lungenödeme
  • Tuberkulose
  • Tumore in der Lunge oder in den Atemwegen

Die Diagnose: Anamnesegespräch

Meist ist Husten auf harmlose Auslöser zurückzuführen. Dann ist auch keine ärztliche Untersuchung notwendig. Besteht der Husten jedoch länger als der ursächliche Infekt der Atemwege oder geht mit ihm ein auffälliger (blutiger) Auswurf einher, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen abzuklären.

Um die Ursachen für den Husten feststellen zu können, wird sich der Mediziner im Rahmen der Anamnese zunächst über den „Zustand“ des Patienten informieren. Der Arzt fragt, seit wann der Husten besteht und, ob mit dem Husten ein Auswurf verbunden ist und wenn ja, wie dieser aussieht. Er erkundigt sich nach dem zeitlichen Auftreten des Hustens und, ob weitere Symptome wie Schnupfen, Heiserkeit oder Halsschmerzen bestehen. Auch mögliche Vorerkrankungen und regelmäßig einzunehmende Medikamente spielen eine Rolle bei der Diagnosestellung. Ebenso sind die Lebensgewohnheiten des Patienten wichtig, also z.B. wie sich dieser ernährt und, ob er raucht.

Die Diagnose: körperliche Untersuchung

Es folgt eine gründliche körperliche Untersuchung des Halses, des Rachens und des Oberkörpers. Anschließend hört der Arzt die Lunge und das Herz ab. Auch eine Blutabnahme kann sinnvoll sein. So lassen sich Erreger und Entzündungswerte untersuchen. Zudem kann der Auswurf analysiert werden. Besteht der Husten zur Zeit der Diagnose bereits länger als drei Wochen, veranlasst der Arzt häufig eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs.

Die Diagnose: weitere Untersuchungen

Je nach den vorangegangenen Befunden, können zusätzliche Untersuchungen notwendig sein, um eine sichere Diagnose stellen zu können. Zu diesen Untersuchungen zählen u.a.:

  • Laryngoskopie (Spiegelung des Kehlkopfes)
  • Biopsie (Gewebeuntersuchung)
  • Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien)
  • spezielle Erreger-Nachweise
  • Computertomographie

Die Therapie hängt von der Ursache ab

Je nach der diagnostizierten Ursache, stimmt der Arzt die Behandlungsmaßnahmen auf den Auslöser ab. Bei Husten im Rahmen einer einfachen Erkältung werden häufig lediglich Lutschtabletten gegeben. Auch Hustensaft kann dazu dienen, den Husten zu mildern. Bei diesen Hustenmitteln wird zwischen Hustenlösern und Hustenstillern unterschieden. Während Hustenlöser schleimlösend wirken und den Auswurf des Schleims fördern, sollen hustenstillende Medikamente den Hustenreflex in erster Linie unterdrücken. Somit sind diese Medikamente vor allem bei trockenem Reizhusten angebracht. Fenchel und Anisöl sind pflanzliche Alternativen zu den chemischen Hustenlösern. Sie stellen auch eine pflanzliche Alternative zu den hustenstillenden Mitteln dar. Außerdem wirkt Salbeitee hustenstillend.

Wer an einer Erkältung und an Husten leidet, sollte sich außerdem schonen und sich warmhalten. Auf das Rauchen sollte komplett verzichtet werden. Staubige und trockene Luft sollte man meiden.

Vorbeugung von Husten: das Rauchen unterlassen und das Immunsystem stärken

Eine der besten Möglichkeiten, um Husten vorzubeugen ist das Unterlassen des Tabakkonsums. Außerdem kann man sich gegen Grippe impfen lassen. Wichtig sind auch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. So stärkt man sein Immunsystem und ist weniger anfällig für Erkältungen und andere Atemwegsinfekte. Zudem sollte man täglich genug trinken (mindestens 1,5 Liter). Wer an einer Allergie leidet, sollte die allergieauslösenden Stoffe meiden.

Aktualisiert am 15. Februar 2021