Hinterkopfschmerzen

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Jeder hat mal Kopfschmerzen und selten sind sie ein Grund zur Besorgnis. Besondere Vorsicht ist aber geboten, wenn die Schmerzen an einer ungewöhnlichen Stelle auftreten, wie zum Beispiel am Hinterkopf. Dabei können die Ursachen vielfältig sein, und wenn keine physische Einwirkung (z. B. Schlag an den Kopf) gegeben hat und die Kopfschmerzen länger andauern, sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Ursachen

In der Regel treten Hinterkopfschmerzen bei traumatischen Verletzungen auf wie Stürze oder Schläge auf den Hinterkopf. Diese gehen meist mit einer Gehirnerschütterung einher, was nach Unfällen nicht ungewöhnlich ist. Oftmals klingen die Schmerzen nach einiger Zeit ab. In einigen Fällen können Hinterkopfschmerzen aber auch ein Hinweis auf eine gefährliche Gehirnverletzung infolge eines Traumas sein.

Die Okzipitalneuralgie oder auch Okzipitalsyndrom genannt, kann eine weitere mögliche Ursache sein. Charakteristisch für diese Erkrankung sind Schmerzen im Hinterkopf. Aber auch eine Zervikozephalgie (Halswirbelsyndrom) kann ursächlich für diese Art der Schmerzen sein. Ebenfalls kann es vorkommen, dass die Schmerzen im hinteren Kopfbereich im Rahmen von Spannungskopfschmerzen auftreten, auch wenn dies eher selten ist.

Hinterkopfschmerzen treten bei einigen Menschen nach dem Geschlechtsverkehr auf. Es handelt sich hierbei um den sogenannten postkoitalen Kopfschmerz, der durch die Anstrengung beim Geschlechtsverkehr ausgelöst wird und oft nur wenige Minuten anhält. In sehr seltenen Fällen kann der Kopfschmerz auch mehrere Tage anhalten. Besonders Männer leiden unter dieser Art von Kopfschmerzen.

Es existieren aber auch sehr gefährliche Erkrankungen, die mit Schmerzen im hinteren Kopfbereich einhergehen, wie beispielsweise der Schlaganfall. Hierbei kommt es zu einer Subarachnoidalblutung im Gehirn, das heißt, Blut tritt in den mit Hirnflüssigkeit gefüllten Kopfraum. Dabei treten die Schmerzen urplötzlich auf und sind extrem stark. Zudem versteift sich auch der Nacken. Sollten diese lebensgefährlichen Symptome auftreten, ist sofort ein Notarzt zu rufen. Hier zählt jede Minute, denn sonst kann es zu dauerhaften Schädigungen des Gehirns kommen. Weitere Alarmsignale, die in Kombination mit Hinterkopfschmerzen auftreten, sind Schwindel, Sehstörungen sowie Erbrechen. Hinter diesen Symptomen können sich ernsthafte und gefährliche Krankheiten verbergen, wie zum Beispiel eine Hirnhautentzündung oder ein Tumor. So ist auch hier unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.

Therapie

Bevor eine Behandlungsmöglichkeit der Hinterkopfschmerzen entwickelt werden kann, muss die Ursache der Schmerzen eingegrenzt bzw. gefunden werden. Im Gegensatz zur neurologischen Störung Migräne, ist die Ursache für Hinterkopfschmerzen oftmals verhaltensbedingt. Zum Beispiel können diese Schmerzen durch Stress, unbewusstes Zähneknirschen während des Schlafens, Haltungsfehler oder verspannte Halsmuskeln auftreten. Bei vielen Betroffenen strahlt der Schmerz vom Rücken in den hinteren Kopfbereich und dann über die Schläfen, Augen und Stirn. Einige Betroffene klagen sogar über Kieferschmerzen.

Sollten die Hinterkopfschmerzen länger andauern, so wird ein Arzt zunächst eine Röntgenuntersuchung veranlassen. Diese liefert erste Hinweise auf eine Verletzung an der Halswirbelsäule oder einen Bandscheibenvorfall. Diese lassen sich dann mit Massagen oder Krankengymnastik beheben. Im schlimmsten Fall kommt auch eine Operation in Frage.

Zur weiteren Abklärung der Hinterkopfschmerzen kann auch eine Computertomographie sinnvoll sein. Hiermit kann sehr schnell ausgeschlossen werden, dass zum Beispiel ein Tumor die Ursache für die Schmerzen ist.

Werden lediglich Verspannungen diagnostiziert, so ist eine Behandlung mit Medikamenten in der Regel nicht erforderlich. Wärme und Massagen können die verspannten Muskeln lockern, ebenso wie unterschiedliche Entspannungstechniken (z. B. Autogenes Training). Auch Pfefferminzöl, das auf Stirn und Schläfen geträufelt und einmassiert wird, kann hilfreich sein.

Generell gilt, dass ein Arzt um Rat gefragt werden sollte, bevor Schmerztabletten eingenommen werden. Gerade das regelmäßige Einnehmen von Schmerzmitteln über einen längeren Zeitraum kann gefährliche Nebenwirkungen und sogar eine Suchterkrankung bedingen.

Bei Kopfschmerzen jeder Art ist es besonders wichtig, dass ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Blut dickflüssig wird und nicht ausreichend Sauerstoff in die Zellen im Körper transportiert. Infolge dessen kommt es dann zu Kopfschmerzen.

Wärme- oder Kältebehandlungen können ebenfalls hilfreich sein. Hier müssen Betroffene ausprobieren, ob Wärme oder Kälte die Schmerzen lindert. Während bei den einen ein kühles Tuch auf der Stirn hilft, empfinden es andere angenehmer, wenn sie eine Wärmflasche in den Nacken legen. In einigen Fällen tut es auch gut, die Wärme mit Kälte zu kombinieren, wie zum Beispiel das Legen eines warmen Tuches in den Nacken und ein kaltes Tuch auf die Stirn.

Ein Hausmittel gegen Hinterkopfschmerzen oder auch Kopfschmerzen im Allgemeinen ist das Trinken eines starken Kaffees mit dem Saft einer frischen Zitrone. Auf Zucker in dem Kaffee sollte unbedingt verzichtet werden.

Vorbeugung

Regelmäßige Bewegung – vor allem an der frischen Luft – ist das A und O zur Vorbeugung von Kopfschmerzen jedweder Art. Darüber hinaus sollte stets auf eine aufrechte Körperhaltung beim Sitzen geachtet werden, um Verspannungen im Nacken und an der Halswirbelsäule zu vermeiden. Bei einem Bürojob ist es empfehlenswert, regelmäßig schwimmen zu gehen, da dies die Gelenke und Muskeln entlastet. Auch wohltuende Massagen gehören zu den Präventivmaßnahmen.

Aktualisiert am 15. Februar 2021