Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird auch als Hand-Fuß-Mund-Exanthem und als falsche Maul- und Klauenseuche bezeichnet. Es handelt sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, die i.d.R. harmlos ist. Betroffen sind vor allem Kinder und besonders Kinder im Kindergartenalter. Typische Merkmale der Erkrankung sind Bläschen im Bereich des Mundes, an den Händen und an den Füßen. Diese Bläschen können äußerst schmerzhaft sein. Die Schmerzen im Mundbereich halten die Kinder oft vom Trinken ab – Eltern müssen darauf achten, dass der Nachwuchs ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit klingt in den allermeisten Fällen von alleine ab und zwar folgenlos und nach etwa zehn Tagen.

Die Symptome können ausbleiben aber auch schmerzhafte Ausmaße annehmen

Die Inkubationszeit, der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt eine bis zwei Wochen. Nach dieser Zeit treten zunächst allgemeine Beschwerden wie Übelkeit, eine Appetitlosigkeit, Fieber und eine Bindehautentzündung auf. Außerdem können mit der Krankheit Hals-, Glieder- und Kopfschmerzen einhergehen. Etwa zwei Tage nach den unspezifischen Symptomen kommen die für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit charakteristischen Symptome hinzu. Hierbei handelt es sich um diverse Veränderungen der Haut. An den Fußsohlen und an den Handflächen können sich rötliche Flecken, Knötchen und Bläschen bilden. Diese sind von einem roten Saum umgeben. Außerdem können an der Zunge, am Zahnfleisch und am Gaumen rote Flecken, schmerzhafte Geschwüre und flüssigkeitsgefüllte Bläschen entstehen. Zu Beginn der Krankheit können diese auch um den Mund herum sowie an der Nase entstehen. In seltenen Fällen treten ähnliche Hautveränderungen an den Ellenbogen, an den Knien, in der Genitalregion sowie am Gesäß auf.

Ein großer Teil der bekannten Hand-Fuß-Mund-Krankheiten verläuft komplett ohne diese Symptome. Auch gibt es Fälle, in denen nur leichte Beschwerden auftreten. Auch deshalb erholen sich die Betroffenen meist innerhalb von nur sieben bis zehn Tagen. Zu beachten ist allerdings, dass Kinder deutlich stärker von der Erkrankung beeinträchtigt sind, sodass, wenn ein Kind betroffen ist, unbedingt ein Arzt aufgesucht werden sollte. Erwachsene müssen sich im Erkrankungsfall nicht zwangsläufig einer ärztlichen Behandlung unterziehen – zu Komplikationen kommt es im Rahmen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit in den aller wenigsten Fällen.

Der Auslöser sind verschiedene Enteroviren

Der Auslöser für die Krankheit sind bestimmte Viren aus der Gruppe der Enteroviren. So z.B. das Coxsackie-A-Virus. Dieses kann auch andere Krankheiten wie eine Sommergrippe oder eine Gehirnhautentzündung auslösen.

Der erkrankte Mensch als hauptsächliche Infektionsquelle

Enteroviren sind ubiquitär, d.h. sie kommen in der gesamten Umwelt vor. Sie sind hochansteckend. Aus dem Grund, dass sich die Viren ausschließlich im menschlichen Organismus vermehren können, gilt ein erkrankter Mensch als Hauptinfektionsquelle. Die Viren werden entweder über den Speichel, den Schweiß oder per Schmierinfektion übertragen. Auch eine Tröpfcheninfektion über Husten oder Niesen ist möglich.

Ansteckungsgefahr besteht vor allem während dem Auftreten der ersten Symptome

In dem Zeitraum, in dem die ersten Symptome auftreten, gilt die erkrankte Person als hochgradig ansteckend. Der Grund ist, dass sich die Viren in diesem Zeitraum besonders stark vermehren und somit auch eine große Anzahl an die Umwelt abgegeben wird. In der Medizin spricht man von einer Ansteckungsgefahr, die eine Woche lang anhält. Allerdings sollte bedacht werden, dass, so lange ein Ausschlag oder Bläschen an bestimmten Körperregionen bestehen, über diese Viren abgesondert werden, die ansteckend sind. Darüber hinaus können sich diese Viren noch Wochen nach der Krankheit im Stuhl befinden.

Der fachkundliche Blick reicht oft für die Diagnosestellung aus

Oftmals reicht allein der ärztliche Blick aus, um die Hand-Fuß-Mund-Krankheit diagnostizieren zu können. Die Blickdiagnose konzentriert sich auf die Lokalisation und die Ausbreitung der Bläschen an den Händen, Füßen und in der Mundregion. Zur Diagnosestellung kann auch ein serologischer Bluttest herangezogen werden. Der Verdacht auf die Hand-Fuß-Mund-Krankheit erhärtet sich außerdem dadurch, dass dem Arzt bereits andere Fälle aus der Region bekannt sind.

Sollten Zweifel an der Diagnose bestehen, kann den Hautbläschen eine Probe entnommen werden. Hier lassen sich die Erreger ebenso nachweisen wie im Stuhl. Des Weiteren muss der Arzt die Krankheit von anderen Infektionskrankheiten wie der Maul- und Klauenseuche und Windpocken abgrenzen. Diese weisen ähnliche Symptome auf. Für diese Abgrenzung wird sich der Arzt u.a. nach Tierkontakten und nach möglichen weiteren Fällen im Familienumfeld erkundigen.

Auf eine Therapie kann in den meisten Fällen verzichtet werden

Da die Hand-Fuß-Mund-Krankheit in den meisten Fällen ohne Komplikationen verläuft, ist eine Therapie i.d.R. nicht notwendig. Außerdem gibt es derzeit noch keine Behandlungsmethode, welche gegen die ursächlichen Viren wirkt. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit klingt nach wenigen Tagen von alleine ab und heilt folgenlos aus.

Sollten die Betroffenen einen starken Juckreiz beklagen, können sie diesen mit bestimmten Medikamenten aktiv angehen. Außerdem kann das Fieber durch Wirkstoffe wie Paracetamol gesenkt werden und in dem Fall, dass die Bläschen im Mund stark schmerzen, helfen diverse Tinkturen mit Kamille, Thymian und Melisse. In seltenen Fällen kann es im Mundbereich zu ausgedehnteren Entzündungen kommen. Hier kann der Einsatz von Antibiotika hilfreich sein, sofern Bakterien für die Entzündung verantwortlich sind.

Das A und O bei einer Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme! Diese kann aufgrund der Schmerzen im Mund zur Qual werden, ist aber unabdingbar für eine schnelle Genesung.

Strikte Hygienemaßnahmen dienen der Prävention

Die beste Präventionsmaßnahme gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind konsequente Hygienemaßnahmen. So kann verhindert werden, dass sich die Virusinfektion ausbreitet. Die folgenden Hygiene-Tipps sollten berücksichtigt werden:

  • In Situationen wie nach dem Toilettengang bzw. nach dem Toilettengang des Kindes sollten die Hände gründlich gewaschen werden und zwar mit Seife und etwa 30 Sekunden lang.
  • Auch nach dem Husten, dem Niesen und dem Naseputzen sollte man sich die Hände waschen.
  • Ebenso vor der Essenszubereitung sowie vor der Speiseeinnahme.
  • Der Kontakt zu erkrankten Personen sollte möglichst vermieden werden. Auch sollte nicht dasselbe Besteck und nicht dieselben Tassen etc. benutzt werden.
  • Reist man in ein Risikogebiet, sollte man seine Nahrungsmittel immer erhitzen. Außerdem sollte man das Trinkwasser abkochen und das Obst schälen. Eine wichtige Präventionsmaßnahme ist zudem die Meidung von Menschenansammlungen, da hier die Wahrscheinlichkeit einer Tröpfcheninfektion am größten ist.

Außer diesen strikten Hygienemaßnahmen, die vor allem bei bereits bekannten Fällen im Umfeld eingehalten werden sollten, gibt es keine Maßnahmen, mit denen man der Hand-Fuß-Mund-Krankheit vorbeugen kann. Es gibt z.B. auch noch keinen Impfstoff, der vor der Krankheit schützen könnte. Der beste Rat besteht demnach darin, die Ansteckungsrisiken zu minimieren.

Aktualisiert am 15. Februar 2021