Schulterschmerzen

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Für Betroffene können Schulterschmerzen störend und äußerst einschränkend sein. So leiden Betroffene in vielen Fällen erheblich unter den Folgen von Schulterschmerzen und das nicht nur sozial, sondern auch beruflich.

Bei der Entstehung von Schulterschmerzen ist es wichtig zu verstehen, welche Strukturen und Muskeln beteiligt sind. Der Schultergürtel wird jeweils durch zwei Knochen gebildet, also durch das Schulterblatt und das Schlüsselbein. Gemeinsam mit dem Oberarmknochen bildet das Schulterblatt dann das Schultergelenk. Ebenso gehören zum Schulterblatt das Schulterdach und der Rabenschnabelfortsatz. Die sogenannte Rotatorenmanschette sorgt für die Funktion und Stabilität des Schultergelenks. Diese besteht wiederum aus dem Obergräten- und Untergrätenmuskel, dem kleinen Armmuskel und dem Unterschulterblattmuskel, die sich vom Schulterblatt bis hin zum Oberarmknochen ziehen.

Anatomie der Schulter

Die Schulter gehört zu den beweglichsten Gelenken des Körpers und im Gegensatz zu anderen Gelenken, wie etwa dem Hüftgelenk nimmt es den Gelenkkopf nicht in eine Gelenkpfanne auf und wird dadurch nicht stabilisiert. Lediglich die Muskeln, Sehnen und Bänder halten den Gelenkkopf in der entsprechenden Position. Aufgrund der geringen Stabilität kommt es häufig zu Verschleiß oder Verletzungen. Ebenso können schwache Muskeln, Fehlstellungen sowie auch eine falsche Haltung ursächlich für Schulterschmerzen sein. Weitere Ursachen für Schulterschmerzen können Schädigungen oder Risse an der Rotatorenmanschette, Entzündungen der Schultergelenke oder auch Arthrose (Gelenkverschleiß) sein. Aber auch Überbelastungen, wie zum Beispiel Krafttraining oder schweres Heben können Schulterschmerzen auslösen.

Zu den häufigsten Ursachen gehört das Impingementsyndrom (Engpasssyndrom). Dieses Syndrom liegt vor, wenn die Schulter bei Belastungen oder in bestimmten Positionen schmerzt. Die Beschwerden werden dadurch ausgelöst, dass die Weichteile bedingt durch die Bewegung am Schulterdach eingeklemmt werden oder auch dort anstoßen. Dabei können die Weichteile entzündlich verändert sein.

Symptome

Die Symptome können sich je nach Ursache unterschiedlich äußern. Beispielweise wird die Beweglichkeit des Armes beim Impingmentsyndrom oder bei einer verletzten Rotatorenmanschette eingeschränkt. Hierbei lässt sich der Arm schmerzbedingt kaum noch heben. Alltägliche Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Anziehen eines Hemdes sind nur noch schwer auszuführen. Häufig zeigen sich die Beschwerden auch in Form eines nächtlichen Schmerzes. Vor allem dann, wenn auf der betroffenen Seite geschlafen wird.

Handelt es sich um eine Erkrankung des Schlüsselbeingelenkes, verursacht dies meist Beschwerden in der oberen Schulter. Liegt eine Sehnenentzündung vor, richten sich die Beschwerden örtlich nach der betroffenen Muskelsehne.

Bei lang anhaltenden und immer wiederkehrenden Schmerzen sollte die Ursache durch einen Arzt abgeklärt werden. Vor allem bei erheblichen Bewegungseinschränkungen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Aufgrund dessen, dass Schulterschmerzen zum orthopädischen Alltag gehören, kann die Ursache mittels unterschiedlicher Untersuchungen in der Regel schnell herausgefunden werden. Neben der Erhebung der Krankengeschichte wird ein Arzt auch unterschiedliche Funktionstests durchführen, um die Ursache genauer einzugrenzen. Um einen genauen Einblick in das Schultergelenk zu erhalten, können bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel Röntgenuntersuchungen, Magnetresonanztomographie, Computertomographie oder Ultraschalluntersuchungen helfen. Ergeben diese Verfahren keine klare Diagnose, kann auch eine Gelenkspiegelung erfolgen.

Therapie

Die Therapie ist immer abhängig von der Ursache. Jedoch kann der Betroffene häufig dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern oder sogar ganz zu beseitigen, denn oftmals steckt eine Muskelschwäche, eine fehlerhafte Haltung oder mangelnde Bewegung hinter den Schulterschmerzen.

Je nach Ursache können Medikamente, wie zum Beispiel nichtsteroidale Antirheumatika gegen die Schmerzen eingesetzt werden. Zudem kann eine Physiotherapie zur Muskeldehnung und Muskelkräftigung sowie eine Chirotherapie zum Einsatz kommen. Auch alternative Methoden wie Akupunktur können in einigen Fällen sehr hilfreich sein.

Wie gut die jeweilige Therapie anschlägt, hängt auch immer von der Mitarbeit des Betroffenen ab. Werden die ärztlichen Anordnungen nicht beachtet, kann es zu einer dauerhaften Überbelastung kommen. Dies hat zur Folge, dass die Schulterschmerzen chronisch werden.

Vorbeugung

Mit einem gezielten Muskeltraining können Schulterschmerzen sowie einem frühzeitigen Verschleiß vorgebeugt werden. Hierzu eignen sich besonders gut spezielle Schulterübungen, die Zuhause regelmäßig durchgeführt werden können. Ein Krafttraining sollte stets nur mit der Anleitung eines ausgebildeten Trainers erfolgen, sodass keine Fehl- oder Überbelastungen der Schultergelenke auftreten.

Eine schlechte Haltung sowie wenig Bewegung sind die größten Feinde der Schultergelenke, da sie zu einer falschen Stellung der Gelenke führen und es zu inaktiven und verkrümmten Muskeln kommen kann. So stellen beispielsweise dauerhaft sitzende Tätigkeiten ein Problem dar, denn hierdurch kann es schnell zu Muskelverspannungen kommen. Hier sind regelmäßige Pausen, in denen der Schulterbereich gelockert und entspannt wird sehr hilfreich. Bereits kurze Spaziergänge können Verspannungen lösen und die Muskeln lockern.

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Aktualisiert am 18. Februar 2021