Nierenschmerzen

NierenschmerzenHinter Nierenschmerzen können unterschiedliche Erkrankungen mit verschiedenen Schweregraden stecken. Dabei werden bei Routineuntersuchungen des Urins oder des Blutes oftmals Störungen der Nierenfunktion entdeckt. Darüber hinaus führen aber auch Schmerzen in der Nierengegend oder auch Rückenschmerzen häufig zu einem Arztbesuch, sodass der Arzt abklären muss, ob die Schmerzen wirklich von den Nieren oder vom Rücken ausgehen.

Symptome richtig deuten

Handelt es sich um Nierenschmerzen, treten die Schmerzen in den Flanken und speziell im Nierenbecken auf. Dabei können die Schmerzen auf der linken Seite, der rechten Seite oder beiden Seiten auftreten je nachdem, ob nur eine oder auch beide Nieren betroffen sind. Rückenschmerzen beeinträchtigen in der Regel die Bewegung und führen zu einer gebeugten Haltung. Dies kommt bei Nierenschmerzen nur sehr selten vor.

Wenn ein leichter Schlag oder ein Klopfen ungefähr zwei Fingerbreit über dem Beckenkamm einen Schmerz auslöst oder sogar verstärkt, kann dies auf ein Nierenproblem hinweisen. In diesem Fall sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Nicht selten treten auch während einer Schwangerschaft Nierenschmerzen auf. Häufig ist dann nicht klar erkennbar, ob es sich um Nieren- oder Rückenschmerzen handelt. Die Nierenschmerzen entstehen durch den unangenehmen Druck auf die Harnwege, sodass sich der Urin im Nierenbeckensystem staut. Es wird dann von einem sogenannten Nierenstau gesprochen, der schnell behandelt werden sollte.

Nierensteine als Ursache

Nierensteine entstehen dann, wenn der Harn mit sogenannten steinbildenden Substanzen wie Oxalat, Phosphat, Kalzium, Cystin und Harnsäure übersättigt ist. Betroffen, die zur Steinbildung neigen, sollten weitestgehend auf Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee verzichten, denn diese Getränke reichern den Urin mit steinbildenden Substanzen an.

Normalerweise erschweren Substanzen wie zum Beispiel kalziumbindendes Zitrat die Übersättigung der Harnflüssigkeit. Wenn diese Hemmstoffe allerdings nur in kleinen Mengen vorhanden sind, bilden sich zunächst kleine Kristalle, die auch als Grieß bezeichnet werden. Im Laufe der Zeit entstehen dann aus diesem Grieß größere Nierensteine.

Welche Symptome auftreten, ist vor allem von der Lage und der Größe der Nierensteine abhängig. Meist beginnen die Schmerzen in der Flanke und es kann zu krampf- und wehenartigen Schmerzen kommen, die dann auch in den Unterbauch ausstrahlen. Bei sehr tiefsitzenden Nierensteinen können die Schmerzen sogar bis in die Genitalien ausstrahlen.

Nierenbeckenentzündung als Ursache

Nierenschmerzen können Symptome einer Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung) sein. Es handelt sich hierbei entweder um eine akute oder chronische Entzündung des Bindegewebes der Nieren. Meist wird diese Entzündung durch eine bakterielle Infektion verursacht. Neben Nierenschmerzen tritt häufig ein starkes Krankheitsgefühl sowie hohes Fieber auf. In der Regel heilt eine akute Nierenbeckenentzündung nach einer Antibiotika-Einnahme wieder aus.

Nierenkrebs als Ursache

Starke Flankenschmerzen können auf eine Nierenkrebserkrankung hinweisen. Dabei sind die Risikofaktoren für die Nierenkrebsentwicklung u. a. Rauchen, Übergewicht, fettreiche Ernährung sowie ein häufiger Kontakt mit Lösungsmitteln (z.B. Asbest) und auch chronische Nierenerkrankungen. Im Anfangsstadium treten nur selten Symptome auf. Hingegen kommt es im fortgeschrittenen Stadium zu Flankenschmerzen, Fieber, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Blut im Urin und eventuell Knochenschmerzen.

Therapie

Die Therapie richtet sich immer nach der Ursache. Treten Nierenschmerzen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da es sich auch um schwerwiegende Erkrankungen, wie zum Beispiel Nierenbeckenentzündung, Nierenentzündung, zystische Nierenerkrankung, Nierenkrebs, Nierenkoliken oder Nierensteine handeln kann. Je früher solche Erkrankungen erkannt werden, desto besser können diese behandelt werden.

Vorbeugung

Um Nierenschmerzen vorzubeugen, ist vor allem eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (Wasser oder ungesüßter Tee) sowie eine ausgewogene Ernährung wichtig. Gerade ein übermäßiger Konsum von tierischen Fetten sollte vermieden werden. Darüber hinaus sollte auch immer darauf geachtet werden, dass die Nieren nicht der Kälte ausgesetzt werden. Beispielsweise ist ein Nierenschutz beim Motorradfahren unverzichtbar.

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Aktualisiert am 17. Februar 2021