Milzschmerzen

Die Milz erfüllt zahlreiche unterschiedliche Funktionen im Körper. So können Milzschmerzen ein Symptom von verschiedenen Erkrankungen sein oder auch an einem ungesunden Lebensstil liegen.

Anatomie

Bauch AnatomieDie Milz befindet sich im Oberbauch auf der linken Seite, und zwar unmittelbar unter dem Zwerchfell. Als Immunorgan spielt sie für die körpereigene Abwehr eine wichtige Rolle. Für das Blut ist die Milz so eine Art Filter. Da sie sich ca. auf der Höhe der zehnten Rippe befindet, wird sie durch den Rippenbogen mechanisch geschützt. In der Regel ist eine gesunde sowie normal große Milz, die von der Form her einer Bohne ähnelt, nicht von außen tastbar. Dabei ist sie etwa faustgroß und wiegt im Durchschnitt 150 bis 200 Gramm.

Umgeben ist die Milz von einer dehnbaren Bindegewebskapsel. Zudem lässt sich im Querschnitt erkennen, dass sich bindegewebige Wände zum Zentrum hinziehen. Diese sind in mehrere Abschnitte unterteilt, und zwar in die rote und die weiße Milzpulpa. In dem roten Gewebe befinden sich weiße Milzknötchen, die aus feinsten Blutgefäßen gebildet sind. Ebenso gibt es hier Zellen des Immunsystems, antikörperproduzierende Plasmazellen sowie Fresszellen. Insgesamt macht die rote Pulpa ca. 80 Prozent der Milz aus und dient der Blutfilterung. Hingegen besteht die weiße Milzpulpa aus weißen Milzknötchen, die in der roten Pulpa liegen. Ebenso liegen hier Stränge von Lymphgefäßen und in den Milzknötchen liegen wiederum Lymphfollikel. Dabei ist die weiße Pulpa um die Blutgefäße des Organs angeordnet und hat für das Immunsystem eine wichtige Funktion.

Die sich in der Milz befindlichen Blutgefäße sind kleine feine Äste, wobei jeder durch ein Milzknötchen hindurchläuft. Wiederum im Milzknötchen liegen spezielle Zellen des Immunsystems wie die B-Lymphozyten. In den Lymphgefäßen befinden sich die T-Lymphozyten.

Symptome

Vorranging handelt es sich bei Schmerzen in der Milz um derartige Beschwerden, die akut, plötzlich, dauerhaft oder auch stetig wiederkehrend auftreten können. Oftmals werden Milzschmerzen als stechend sowie mehr oder weniger intensiv benannt. Dabei ist die Lokalisation des Schmerzes hauptsächlich im Bereich des Unterbauchs. In einigen Fällen können die Schmerzen auch in die obere Bauchregion ausstrahlen. In der linken Schulterpartie sind die Milzschmerzen zu merken, wenn es sich um kolikartige Schmerzen handelt.

Ursachen

Milzschmerzen können sehr stark werden, obwohl die Milz eigentlich nur eine mittelgroße Region beansprucht. Meist sind die kausalen Zusammenhänge der Schmerzen in der der Milz bei einem Blutgefäßverschluss zu suchen, die durch das Organ hindurch führen. Weitere Ursachen für Milzschmerzen können entzündliche Prozesse sein, die sich in der Kapsel des Organs manifestiert haben. Auch spezifische Infektionen können ursächlich sein. Hierzu gehört beispielsweise das Pfeiffersche Drüsenfieber. Ein Riss der Milz durch ein entsprechendes Trauma oder ähnliche mechanische Einwirkungen wie Erkrankungen des Stoffwechselsystems oder Tumore können Milzschmerzen bedingen.

Eine in Europa selten vor kommende Malaria-Infektion ist dafür bekannt, dass diese Krankheit mit Schmerzen in der Milz einhergeht. Beispielsweise bilden die Schmerzen bei der Malaria einen Symptomkreis.

Als Ursache für die Milzschmerzen diagnostizieren Ärzte auch oftmals eine Arthritis, die durch Rheuma verursacht wird. Ebenso kann auch ein Stauungsvorgang in der Milz oder eine systemische Lupus erythematodes (Autoimmunkrankheit) verantwortlich für die Schmerzen in der Milz sein. Auch die Sichelzell- oder Thalassämie können zu Beschwerden in der Milz führen.

Diagnose

Grundsätzlich sollte bei Milzschmerzen ein Arzt zu Rate gezogen werden. Zu Beginn der Diagnostik wird der Arzt die Krankengeschichte sowie die spezifischen Symptome erfragen. Alsdann wird in der Regel der Ober- und Unterbauch abgetastet, um die Stärke und die Region der Schmerzen genauer lokalisieren zu können. Zudem kann der Arzt auch eine vergrößerte Milz ertasten, wobei Milzschmerzen nicht immer von einer Vergrößerung begleitet sind. Zur präzisen Diagnostik werden in der Regel bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie zum Einsatz kommen. Zusätzlich wird das Blut auf unterschiedliche Parameter in einem Labor getestet.

Therapie

Die Behandlung der Milzschmerzen richtet sich nach der Ursache. Es stehen jedoch moderne wie auch traditionelle Möglichkeiten aus der Schulmedizin und der Naturheilkunde zur Verfügung. Zu den konventionellen Therapien zählen entsprechende Medikamente bei einer sicheren Diagnose oder auch invasive Eingriffe wie die Entfernung der Milz. Eine Operation kommt dann in Frage, wenn die Milz vergrößert ist oder auch einen Tumor enthält. Zwar übernimmt die Milz wichtige Funktionen im Körper, sie gehört aber nicht zu den lebenswichtigen Teilen des Körpers, weshalb Menschen auch ohne Milz leben können. Allerdings besteht dann ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Aus diesem Grund sollten Menschen, dessen Milz entfernt wurde, auf eine gesunde Lebensweise achten. Zudem ist es wichtig, sich regelmäßig impfen zu lassen.

Vorbeugung

Schmerzen in der Milz können nicht zu 100 Prozent vorgebeugt werden. Ausreichend Bewegung sowie eine gesunde Ernährung sind grundsätzlich die besten Mittel, um den Körper gesund zu halten. So sollte vor allem die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich sein. für einen guten Kreislauf und ein starkes Immunsystem sorgt ausreichend Bewegung.

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Aktualisiert am 16. Februar 2021