Kopfschmerzen

Fast jeder Mensch kennt Kopfschmerzen. Allein in Deutschland leiden mehr als 50 Millionen Menschen unter immer wiederkehrenden Kopfschmerzen. Dabei können Mediziner zwischen bis zu 200 Kopfschmerzarten unterscheiden. Allgemein werden Kopfschmerzen zunächst in zwei Gruppen eingeteilt, nämlich in primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Treten die Kopfschmerzen selbstständig und ohne erkennbare Ursache auf, sind sie den primären Kopfschmerzarten zuzuordnen. Um sekundäre Kopfschmerzen handelt es sich dann, wenn diese infolge einer Krankheit (Verletzung des Kopfes, Infektionen, etc.) auftreten.

Arten und Formen von Kopfschmerzen

KopfschmerzenZu den wichtigsten primären Kopfschmerzarten zählt die Migräne sowie die sogenannten trigeminoautonome Kopfschmerz (zum Beispiel Clusterkopfschmerz).

Migräne

Bis heute sind die Ursachen für Migräne immer noch nicht endgültig geklärt. Es wird aber davon ausgegangen, dass eine genetische Veranlagung ursächlich dafür ist, dass im Gehirn eine Störung in der Schmerzverarbeitung besteht. Hierdurch kann es zu Aktivierungen in unterschiedlichen Gehirnteilen kommen, sodass Symptome in Form von Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Taubheitsgefühle und Lichtempfindlichkeit auftreten. Ein weiteres typisches Symptom für Migräne ist ein pulsierender Kopfschmerz, der sich nur auf eine Kopfhälfte konzentriert. Zudem werden übermäßig viele Botenstoffe freigesetzt, die dann zu schmerzhaften Gefäßentzündungen führen können. Der Auslöser – auch Trigger genannt – für so eine Reaktion im Gehirn können Faktoren, wie zum Beispiel Schlafmangel oder Stress sein.

Spannungskopfschmerz

Der Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzart überhaupt. Hierbei breitet sich der Schmerz über den gesamten Kopf aus und fühlt sich häufig drückend und dumpf an. Auch hier ist die Ursache nicht geklärt. Jedoch wird vermutet, dass das Schmerzzentrum im Gehirn derartig verändert ist, dass die Schmerzschwelle, ab der ein Schmerz wahrgenommen wird, vermindert ist.

Trigeminoautonome Kopfschmerzen

Dieser Begriff umfasst eine Vielzahl von attackenartigen und starken Kopfschmerzen zusammen. Dabei treten diese nur an einer Kopfhälfte, und zwar im Bereich der Schläfen und Augen auf. Des Weiteren können Beschwerden in Form von Nasenlaufen, Tränenfluss, gerötete Augen, Pupillenverengung oder Schwellungen der Gesichtshälfte auftreten. Häufig werden diese Symptome noch von einer körperlichen Unruhe begleitet.

Der bekannteste trigeminoautonome Kopfschmerz ist der Clusterkopfschmerz. Er definiert sich vor allem durch einen enorm starken streng einseitigen Kopfschmerz. Dabei konzentriert sich das Schmerzmaximum hinter dem Augapfel. Diese Attacken können mehrmals täglich auftreten und bis zu zwei Stunden anhalten.

Diagnose

Um zu ermitteln, welche Art des Kopfschmerzes vorliegt, muss ein Arzt die genaue Krankengeschichte ermitteln. So ist es bei häufiger auftretenden Kopfschmerzen sinnvoll, ein Kopfschmerztagebuch zu führen und dort die Häufigkeit sowie Art und Dauer der Kopfschmerzen und weitere Symptome zu dokumentieren. Können die vorliegenden Symptome nicht einer bestimmten Kopfschmerzart zugeordnet werden oder verändern sich die Symptome, muss mittels entsprechender Untersuchungen sichergestellt werden, dass keine andere Erkrankungen bestehen.

Treten neurologische Ausfälle, wie zum Beispiel Taubheitsgefühle, Sehstörungen, Lähmungen, Krampfanfälle oder Sprechstörungen auf, sollte dies unbedingt ärztlich abgeklärt werden. So können hier zahlreiche Diagnosemethoden, wie zum Beispiel MRT oder CT zum Einsatz kommen.

Therapie

Die Therapie richtet sich immer nach der Ursache und der jeweiligen Kopfschmerzart. Insbesondere gilt dies für sekundäre Kopfschmerzen, die verschiedene Gründe haben können. Auch die Wahl eines entsprechenden Schmerzmittels hängt von der Kopfschmerzart ab. Treten die Kopfschmerzen immer wieder auf, sollte grundsätzlich eine ärztliche Ursachenklärung erfolgen, bevor zu freiverkäuflichen Medikamenten gegriffen wird.

Vorbeugung

Mit einer ausgewogenen Ernährung, einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr (Wasser oder Tee), regelmäßigem Schlaf, wenig Alkohol und Nikotin können Kopfschmerzen vorgebeugt werden. Ebenso wichtig ist die regelmäßige Bewegung in Form von Spaziergängen an der frischen Luft sowie Ausdauersport. Entstehen Kopfschmerzen durch Stress, können entsprechende Entspannungstechniken, wie zum Beispiel Autogenes Training hilfreich sein.

Bei akut auftretenden Kopfschmerzen können kühle Kompressen auf der Stirn und Nacken Linderung verschaffen. Ebenso hilfreich kann es sein, belebendes Teebaum- oder Pfefferminzöl auf die Schläfen zu tupfen.

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Aktualisiert am 20. Februar 2021