Knieschmerzen

Das Kniegelenk mit der umgebenden Muskulatur und den zahlreichen Bändern ist das größte Gelenk des Körpers. Zudem verbindet das Kniegelenke die zwei stärksten und längsten Knochen miteinander, nämlich das Schienbein und den Oberschenkelknochen. Das Knie ist ein Drehwinkelgelenk, womit das Stehen, Gehen, Laufen, Springen, etc. ermöglicht wird. Darüber hinaus machen die Kniegelenke in gebeugter Stellung erst ein gutes Sitzen möglich.

Treten Schmerzen im Knie auf, können zahlreiche Ursachen infrage kommen. Ganz besonders Übergewicht oder eine Fehlstellung, wie zum Beispiel X- oder O-Beine sowie Überbelastungen können zu Schmerzen führen. Bei leichten Schmerzen im Knie, die nur vorübergehend auftreten, können rezeptfreie Schmerzmittel sowie weitere Hausmittel zunächst hilfreich sein. Halten die Schmerzen jedoch länger an und werden sie stärker, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch ein direktes Unfallereignis sollte ärztlich abgeklärt werden. In jedem Fall ist es wichtig, die Ursache für die Schmerzen herauszufinden, um dann eine optimale Therapie bzw. Behandlung durchführen zu können.

Die Ausprägungen der Schmerzen können genauso vielfältig sein, wie die Ursachen. Häufig treten die Schmerzen im Knie beim Laufen auf, vor allem beim Treppensteigen oder beim Bergablaufen. Dabei kann der Schmerz an der Knievorderseite oder auch zwischen der Kniescheibe und am Oberschenkel auftreten. Kommt es zu starken Knieproblemen, kann bereits das Gehen enorm schmerzhaft sein. In einigen Fällen kommt es dann auch zu Schwellungen und Rötungen im Bereich der Kniegelenke.

Anatomie des Knies

Anatomie des Knies

Ursachen

Im Folgenden werden die häufigsten Ursachen für Knieschmerzen näher erläutert.

Verletzung der Bänder

Das Kniegelenk wird durch Bänder stabilisiert, sodass verletzte Bänder einfache Zerrungen oder Dehnungen sein können, die beispielsweise beim Verdrehen des Gelenkes auftreten. Kommt es zu einer schweren Verletzung, können Bänder auch reißen. Sehr anfällig für Verletzungen ist vor allem das Seitenband (Innenband) auf der Innenseite des Knies sowie das vordere Kreuzband. Beim plötzlichen Verdrehen des Kniegelenkes können diese geschädigt werden. Hingegen ist das hintere Kreuzband sowie das Seitenband auf der Außenseite eher seltener betroffen.

Derartige Zerrungs- und Dehnungsverletzungen können oftmals durch eine geeignete Schmerztherapie und Schonung des Kniegelenkes einfach behandelt werden. Im Falle eines vollständigen Bänderrisses sollte in jedem Fall ein fachkundiger Arzt um Rat gefragt werden, da einige Bänderrisse beispielsweise mit einer Schiene gut behandelt werden können. In einigen Fällen kann auch eine Operation sinnvoll sein.

Verletzungen des Knorpels und Meniskusriss

Die Gelenke werden durch den Knorpel geschützt und gepolstert. So bedeckt der Gelenkknorpel wie eine weiße Deckschicht die Knochenteile, die das Kniegelenk bilden. Häufig entstehen Knorpelverletzungen durch Unfälle oder beim Sport, wobei Gelenkknorpelstücke durch einen heftigen Stoß gequetscht oder auch herausgeschlagen werden können. Ebenso können Knorpelverletzungen auch durch längerfristige Fehlbelastungen entstehen.

Zwischen dem Ober- und Unterschenkelknochen liegen die sogenannten Menisken des Kniegelenkes, die als eine Art Stoßdämpfer fungieren. Diese können durch Kniegelenkverdrehungen geschädigt werden, sodass das Faserknorpelgewebe des Meniskus einreißen kann. Da mit zunehmendem Alter der Meniskus weniger elastisch und spröder wird, kann ein solcher Riss bereits bei einfachen Bewegungen auftreten. Mittels einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) kann festgestellt werden, wie groß der Riss ist. Bei kleineren Schäden muss nicht unbedingt eine Behandlung erfolgen. Jedoch müssen größere Risse, die mit starken Schmerzen einhergehen operativ behandelt werden. Eine derartige Operation erfolgt in der Regel ambulant, wobei ein Teil des gerissenen Gewebes entfernt wird.

Arthrose

Die Arthrose ist eine Erkrankung der Gelenke, die durch den Verschleiß des Gelenkknorpels entsteht, wodurch die Belastungsfähigkeit des Gelenks zunehmend abnimmt. Hierdurch kommt es häufig zu starken Schmerzen. Die Ursachen für eine Arthrose können sehr vielfältig sein. Allein durch den natürlichen Alterungsprozess kann diese Erkrankung entstehen. Begünstigt wird dies durch frühere Verletzungen, Fehlstellungen oder dauerhafte Überbelastungen der Beine. Ebenso kann durch eine dauerhafte Gelenkentzündung wie beispielsweise Rheuma ein Arthrose auftreten. Die Heilung einer Arthrose ist nicht möglich, jedoch kann durch eine optimierte Behandlung der Krankheitsverlauf abgemildert werden.

Schnelle Hilfe bei Knieschmerzen

Ein sehr gutes Hausmittel bei akut auftretenden Knieschmerzen sind Quarkwickel, da sie eine angenehme und kühle Wirkung besitzen und zudem abschwellend wirken. Gerade bei Verstauchungen oder Gelenkentzündungen sind Quarkwickel hilfreich. Dabei muss der Quark nicht unbedingt aus dem Kühlschrank kommen. Quark mit Zimmertemperatur ist hier am besten geeignet. Damit eine optimale Wirkung erzielt wird, sollte der Quarkwickel ungefähr 15 Minuten fixiert bzw. getragen werden.

Vorbeugung

Um Knieschmerzen vorzubeugen, sollten regelmäßige Läufer ihr Augenmerk auf die körperlichen Schwachstellen, wie zum Beispiel Hüftgelenke, Füße, Oberschenkel oder Waden legen. Hier können entsprechende Dehnübungen und Stabilitätsübungen die diversen Muskelgruppen stärken.

Nach einer Knieverletzung sollte das Training immer langsam und maßvoll aufgebaut werden. Zudem sollte unbedingt auf Hügel- und Bergläufe zunächst verzichtet oder zumindest reduziert werden.

Übergewichtige Menschen können mit Ausdauersportarten, wie beispielsweise Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking oder Walken nicht nur überflüssige Pfunde abtrainieren, sondern auch ihre Knie entlasten.

Betroffenen mit X- oder O-Beinen oder anderen Fehlstellungen können angepasste Laufschuhe, eventuell mit entsprechenden Einlagen helfen, um Schmerzen im Knie vorzubeugen.

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Aktualisiert am 16. Februar 2021