Hautkrebs

Das Tückische am Hautkrebs ist, dass er zunächst keine Beschwerden hervorruft. Deshalb ist die Vorsorge extrem wichtig! Hautkrebs stellt eine bösartige Wucherung von Hautzellen dar. Die Hauptursache für diese Wucherungen ist das UV-Licht der Sonne. Dieses schädigt die DNS. Prinzipiell kann jede Zelle bösartig wuchern.

Der Hautkrebs wird in zwei Arten unterteilt: Es gibt den hellen und den schwarzen Hautkrebs. Zum hellen Hautkrebs gehören wiederum zwei Unterarten: Das Basaliom (auch: Basalzellkarzinom) und das Spinaliom (auch: Stachelzellkarzinom). Ersteres zeigt häufig kleine Äderchen auf einer glänzenden Hautoberfläche, das Stachelkarzinom ist von einer rauen Oberfläche samt Schuppung geprägt. Der schwarze Hautkrebs wird wiederum auch als Melanom bezeichnet. Dieser Begriff leitet sich vom griechischen Wort „melanos“ ab. Das bedeutet wörtlich übersetzt „schwarz“. Der schwarze Hautkrebs entsteht, wenn die Pigmentzellen der Haut, die Melanozyten, entarten.

Der Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 200.000 Menschen am hellen Hautkrebs. Am schwarzen Hautkrebs erkranken jährlich rund 15.000 Menschen. Diese Zahlen weisen eine steigende Tendenz auf: Zwischen 1990 und 2004 haben sich die Neuerkrankungen beinahe vervierfacht.

Der schwarze und der helle Hautkrebs weisen unterschiedliche Symptome auf

Die Symptome bei schwarzem und weißem Hautkrebs weichen voneinander ab. Die Unterschiede beziehen sich sowohl auf die Lokalisation als auch auf die Form und die Pigmentierung.

Die Symptome beim schwarzen Hautkrebs

Um harmlose Muttermale von schwarzem Hautkrebs unterscheiden zu können, gibt es eine Regel, die sogenannte ABCDE-Regel. Diese Regel besagt, dass Hinweise auf ein malignes Melanom bestehen, wenn die Hautveränderung…

… eine Asymmetrie aufweist
… eine unregelmäßige Begrenzung zeigt
… von einer uneinheitlichen Färbung geprägt ist (Färbung = Colorit)
… einen Durchmesser hat, der größer als fünf Millimeter ist
… eine Erhabenheit aufweist.

Die Symptome des hellen Hautkrebses

Die Symptome des hellen Hautkrebses können sich je nach Art des Tumors unterscheiden. Ein Basaliom führt z.B. zu langsam wachsenden Hautveränderungen, die sichtbar und generell schmerzlos sind. Diese Hautveränderungen können verschiedene Formen aufweisen: Es besteht die Möglichkeit einer flachen, narbenähnlichen Hautveränderung. Außerdem kann die Veränderung knötchenförmig als auch geschwürartig sein. Nur in wenigen Fällen haben Basaliome eine braune bis schwarze Färbung. Meistens treten sie hautfarben oder rötlich auf.

Die Symptome eines Spinalioms sind wiederum abhängig von der betroffenen Hautregion. Gerötete und verkrustete Stellen bzw. kleine Knötchen können sich im Verlauf der Zeit zu einem derben Knoten ausweiten. Dabei gilt: Je länger ein solches Spinaliom wächst, desto mehr kann es sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten.

Hautbereiche, die von einer aktinischen Keratose betroffen sind – hierbei handelt es sich um eine Frühform des hellen Hautkrebses -, wurden i.d.R. häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt. Demnach tritt eine aktinische Keratose vor allem im Gesicht sowie auf der Stirn auf. Bei lichtem Haar bzw. bei einer Glatze kann auch der Kopf betroffen sein. Zudem ist der Handrücken eine Stelle, an der eine aktinische Keratose vermehrt auftritt. Zu den Symptomen gehören kleine, hautfarbene oder rötliche, raue Flecken. Diese können sich zu verhornten Knötchen mit einer rötlichen bis graubraunen Färbung entwickeln.

Hauptursache ist eine Schädigung der Hautzellen durch UV-Licht

Der Risikofaktor schlechthin sind ultraviolette UV-Strahlen. Diese werden sowohl von der Sonne als auch von Solariumröhren ausgestrahlt. UV-Strahlen sind elektromagnetische Wellen, die eine Wellenlänge zwischen 100 und 400 Nanometern aufweisen können. Es wird zwischen drei Arten von UV-Strahlen unterschieden:

  • UV-C-Strahlen (100 – 280 Nanometer): werden nahezu komplett durch die Ozonschicht herausgefiltert
  • UV-B –Strahlen (280 – 315 Nanometer): sind für die Bräunung im natürlichen Sonnenlicht verantwortlich
  • UV-A-Strahlen (315 – 400 Nanometer): sorgen für die Bräunung im Solarium

Diese verschiedenen UV-Strahlen schaden dem Erbgut der Hautzellen. Dabei sind vor allem die UV-B- Strahlen gefährlich.

Als Antwort auf die UV-Einstrahlung auf die Haut bildet der Körper Melanin. Dieses sorgt für die Bräunung der Haut, welche als Schutz dienen soll. Interessant ist dabei die Tatsache, dass die Solarium-Bräune nicht vor einem Sonnenbrand schützt. Der Grund liegt darin, dass im Solarium UV-A-Strahlen „verwendet“ werden und sich der Körper somit gegen diese schützt. Wie bereits erwähnt, wirken durch die Sonne aber vor allem UV-B-Strahlen.

Je heller die Haut, desto weniger Eigenschutz hat sie

Die Sonnen-Verträglichkeit eines Menschen hängt u.a. von seinem Hauttyp ab. Dabei gilt: Je heller die Haut, desto weniger Eigenschutz hat diese. Der Grund ist, dass eine hellere Haut weniger Melanin produziert.

In Europa gibt es vier verschiedene Hauttypen: Beim 1. Hauttyp führt die Sonneneinstrahlung nur zu einer geringen Bräunung. Diese kann so gering sein, dass sie nicht einmal sichtbar ist. Menschen mit dem Hauttyp 1 erleiden schnell Sonnenbrände. Auch der Hauttyp 2 erleidet häufig einen Sonnenbrand. Die Bräunung der Haut findet nur langsam statt. Menschen mit dem Hauttyp 3 sind wiederum nur gelegentlich von einem Sonnenbrand betroffen. Die Bräunung der Haut funktioniert deutlich besser als bei den beiden ersten Hauttypen. Menschen mit dem Hauttyp 4 sind wiederum sehr selten von einem Sonnenbrand betroffen. Die Haut bräunt sich auch bei einer geringen Sonnenexposition.

Ein Sonnenbrand schadet der Haut langfristig

Ein Sonnenbrand bzw. eine langjährige UV-Einstrahlung gilt als wichtiger Risikofaktor für Hautkrebs und vor allem für den hellen Hautkrebs: Auch, wenn die äußerlichen Symptome eines Sonnenbrands verhältnismäßig schnell verschwinden – die Haut leidet langfristig unter den Schäden. Diese häufen sich im Verlauf des Lebens an, sodass Hautkrebs die Folge sein kann. Die Rolle der UV-Strahlen in Bezug auf Hautkrebs wird vor allem daran ersichtlich, dass vor allem Hauareale betroffen sind, die häufig der Sonne ausgesetzt werden (z.B. das Gesicht). Der schwarze Hautkrebs wird wiederum vor allem durch Sonnenbrände im Kindesalter verursacht.

Die Deutsche Krebshilfe rät von Besuchen des Solariums ab

Die für Solarien typischen UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein und schädigen dieser zusätzlich zu den natürlichen UV-Strahlen. Zudem werden in Solarien häufig die zugelassenen Mengen an UV-A-Strahlen überschritten. Die Deutsche Krebshilfe rät entschieden von Solariumgängen ab. Wer nicht auf den Besuch des Solariums verzichten möchte, muss darauf achten, dass die Stärke der Bestrahlung nicht den Wert von 0,3 W/m² überschreitet.

Ursachen für ein Basaliom

Wer seine Haut dauerhaft und vor allem ungeschützt der Sonneneinstrahlung aussetzt, weist ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Basalioms auf. Zu den Risikogruppen zählen vor allem Menschen mit einem hellen Hauttyp als auch Menschen mit einer chronischen Hauterkrankung, die einer Phototherapie bedarf. Darüber hinaus gilt es als erwiesen, dass der Basalzellkrebs gehäuft in einzelnen Familien auftritt, d.h. auch genetische Faktoren spielen eine Rolle bei der Entwicklung dieser Krebsart. Erwiesen ist auch, dass Arsen nach einem Kontakt von zehn bis 30 Jahren Basaliome begünstigen kann. Wer einen Beruf ausübt, in welchem man ständig mit dem Element in Kontakt kommt, sollte sich ausreichend schützen.

Ursachen für ein Spinaliom

Auch die Entwicklung von Stachelzellkrebs wird vor allem durch eine ungeschützte, exzessive Sonneneinwirkung begünstigt. In seltenen Fällen entwickelt sich diese Form von Krebs aus chronischen Unterschenkelgeschwüren oder Narben. Vor allem die Haut von Menschen, die oft Röntgenstrahlen ausgesetzt sind, ist betroffen. Zudem weiß man, dass bestimmte Medikamente, die der Unterdrückung des Immunsystems dienen, die Entstehung eines Spinalioms begünstigen können. Auch Arsen und Teer sowie weitere Chemikalien sind risikofördernd.

Ursachen für den schwarzen Hautkrebs

Auch in Bezug auf den schwarzen Hautkrebs ist eine exzessive Sonneneinstrahlung der Risikofaktor Nr.1. Wie bereits angedeutet, ist in Bezug auf den schwarzen Hautkrebs aber nicht die Dauer der Sonneneinwirkung entscheidend, sondern eine häufige, ausgeprägte Sonnenbrandreaktion im Kindesalter. Darüber hinaus weiß man, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von schwarzem Hautkrebs spielen – in einigen Familien treten maligne Melanome vermehrt auf. Helle Hauttypen sind im Vergleich zu dunkleren Hauttypen deutlich häufiger von dieser Krebsart betroffen.

Ein erhöhtes Risiko durch Muttermale

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, besteht die Möglichkeit, dass sich ein Muttermal zu einem malignen Melanom entwickelt. Dabei ist das Risiko u.a. von der Größe des Leberflecks abhängig. Als Regel gilt: Je größer das Muttermal, umso höher das Risiko. Zudem ist die Anzahl der Muttermale ein wichtiger Faktor in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit, dass ein Leberfleck bösartig entartet: Wer mehr als 40 Muttermale hat, gilt als Person mit einem erhöhten Risiko für schwarzen Hautkrebs. In einem Drittel aller Fälle bildet sich der schwarze Hautkrebs aus einem bestehenden Muttermal.

Die Diagnose von Hautkrebs

Der Verdacht auf schwarzen Hautkrebs entsteht in den meisten Fällen aufgrund einer Wucherung, einer auffälligen Farbe oder einer auffälligen Form eines Muttermals. In diesen Fällen sollte man unbedingt einen Dermatologen aufsuchen. Dieser nutzt ein Dermatoskop (Auflichtmikroskop), um die auffällige Stelle zu untersuchen. Mit dieser Methode lässt sich jedoch keine sichere Diagnose stellen, sodass der Arzt im Zweifelsfall eine feingewebliche Untersuchung vornimmt. Hierzu schneidet er das auffällige Muttermal heraus.

In Bezug auf den hellen Hautkrebs muss zwischen der Diagnose einer aktinischen Keratose, eines Basalioms und eines Spinalioms unterschieden werden. Eine aktinische Keratose erkennt der Arzt bereits durch eine genaue Betrachtung. Zudem kann der betroffene Bereich als aufgeraute Stelle ertastet werden. Im Rahmen der Diagnosestellung wird der Arzt eine Gewebeprobe entnehmen, um Sicherheit in Bezug auf die Art der Hautveränderung zu erlangen.

Auch ein Basaliom kann i.d.R. allein durch die gründliche Betrachtung erkannt werden. Der Hautarzt kann ein Dermatoskop verwenden, um das Aussehen des Basalioms genauer zu untersuchen. In den allermeisten Fällen wird die Hautveränderung anschließend herausgeschnitten und mikroskopisch untersucht.

Ein Spinaliom kann ebenfalls aufgrund seines typischen Aussehens diagnostiziert werden. Eine feingewebliche Untersuchung kann die Diagnose bestätigen. Da sich häufig Metastasen an den umgebenden Lymphknoten bilden, tastet der Arzt diese ab. Bildgebende Verfahren wie eine Röntgen- oder eine Ultraschalluntersuchung dienen dazu, die Entstehung von Metastasen an anderen Organen auszuschließen.

Die Therapie richtet sich nach der Art des Krebses

Die Therapie hängt u.a. von der Form des Krebses und von dem Fortschritt der Krankheit ab. Wurde schwarzer Hautkrebs diagnostiziert, ist eine schnelle Behandlung unabdingbar. Der Dermatologe entfernt die Hautveränderung unter örtlicher Betäubung. Dabei hält er einen gewissen Sicherheitsabstand zum umliegenden Gewebe. Sollte der Tumor nicht operabel sein, besteht außerdem die Möglichkeit einer Strahlentherapie. In dem Fall, dass der Hautkrebs bereits Metastasen gebildet hat, sind weitere Operationen, Strahlen- und Lasertherapien notwendig. Hierbei werden häufig einzelne Lymphknoten entfernt und die Stellen, an denen sich diese befanden, anschließend bestrahlt.

Ein Basaliom kann durch verschiedene Methoden behandelt werden. Die Art der Therapie ist dabei u.a. von der betroffenen Hautstelle als auch von der Größe und der Ausdehnung des Basalioms abhängig. Weitere Faktoren, die bestimmend für die Therapiemaßnahmen sind, sind das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten. Die häufigste Methode, um ein Basaliom zu behandeln ist die chirurgische Entfernung. Es kann aber auch eine Strahlentherapie, eine Chemotherapie oder eine Kältebehandlung erfolgen. Zudem kann das Basaliom ausgeschabt werden und es besteht die Möglichkeit der Verwendung diverser Cremes, die u.a. den Wirkstoff Imiquimod enthalten. Hierdurch wird das körpereigene Immunsystem gestärkt.

Sollte der Arzt ein Spinaliom diagnostizieren, muss die Behandlung umgehend erfolgen. Die Therapie kann aus einer Strahlenbehandlung, aus einer Chemotherapie oder aus einer Kältebehandlung, Kryotherpie genannt, bestehen. Die gängigste Methode ist jedoch auch hier die chirurgische Entfernung. Diese verspricht die besten Heilungschancen.

Auch von einer aktinischen Keratose betroffene Hautstellen, die eine Erhebung aufweisen, werden chirurgisch entfernt. In dem Fall, dass die Stelle noch nicht erhaben, sondern flach ist, behandelt der Dermatologe die Hautkrebs-Frühform mit flüssigem Stickstoff. Eine photodynamische Therapie ist ebenso möglich wie eine lokale Chemotherapie oder das Verdampfen per CO2-Laser.

Vor allem ein ausreichender Sonnenschutz dient der Vorbeugung

Das A und O bei der Vorbeugung von Hautkrebs ist ein ausreichender Sonnenschutz in Form von Sonnencreme und passender Kleidung. Vor allem helle Hauttypen sollten eine direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Besonders die sommerliche Mittagssonne stellt einen großen Risikofaktor dar.

In Bezug auf Sonnencremes lässt sich sagen, dass diese i.d.R. sowohl gegen UV-A- als auch gegen UV-B-Strahlen schützen. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Sonnencremes den Anwender immun gegen die Schäden der Sonneneinstrahlung machen. Es gilt, die Sonnencreme ausreichend dick aufzutragen und sie einwirken zu lassen, ehe man ins Wasser geht oder sich mit Kleidung bedeckt. Man muss bedenken, dass der Lichtschutz nur für eine bestimmte Zeit hält, sodass man die Creme immer wieder neu auftragen sollte. Der Lichtschutzfaktor sollte immer an den individuellen Hauttyp angepasst werden.

Neben der Verwendung von Sonnencremes und der richtigen Kleidung dienen auch die Selbstuntersuchung sowie die Vorsorgeuntersuchung der Prävention von Hautkrebs. So sollte man sich regelmäßig nach auffälligen Hautstellen absuchen. Entdeckt man eine auffällige Stelle, sollte man diese zunächst aufmerksam beobachten und zeitnah einen Hautarzt aufsuchen. Von der Vorsorgeuntersuchung profitieren vor allem die Risikogruppen, also Menschen mit einer hellen Haut, Personen mit vielen Muttermalen und jene mit einer erblichen Vorbelastung.

Aktualisiert am 15. Februar 2021