Gonarthrose

Als Gonarthrose wird der übermäßige Verschleiß des Kniegelenks bezeichnet. Allgemein wird zwischen primären und sekundären Arthrosen unterschieden. So ist bei den primären Arthrosen die Ursache nicht genau bekannt. Jedoch vermuten Experten, dass hier unterschiedliche Faktoren zusammenkommen, wie zum Beispiel eine angeborene Veränderung, Alter, Ernährung und Hormone. Hingegen treten sekundäre Arthrosen beispielsweise infolge eines Unfalls, nach beruflicher oder sportlicher Fehl- oder Überbelastung auf.

Das Leitsymptom der Gonarthrose ist der Schmerz, der als Anlaufschmerz auftritt. Nach Ruhephasen gelingt es den Betroffenen nur unter Schmerzen, wieder in Bewegung zu kommen. Dabei können die Schmerzen mit Reibegefühlen oder Reibegeräuschen verbunden sein.

Bei ungefähr 20 bis 40 Prozent aller 60-jährigen treten verschleißbedingte Veränderungen im Kniegelenk auf. Allerdings hat nur jeder Dritte auch tatsächlich akute Beschwerden. Die Risikofaktoren für die Entstehung der Gonarthrose sind vor allem starkes Übergewicht sowie zunehmendes Alter und Geschlecht. Dabei sind Männer vor dem 45. Lebensjahr wesentlich häufiger betroffen. Ab dem 55. Lebensjahr überwiegt hingegen das weibliche Geschlecht.

Anatomie des Knies

Anatomie des Knies

Diagnose

Zur konkreten Diagnosestellung wird der Betroffene zunächst ausführlich vom Arzt befragt, etwa nach möglichen Auslösern oder der Art der Beschwerden. Alsdann erfolgt die körperliche Untersuchung, wie beispielsweise Funktions- und Schmerztestes. Ebenso erfolgt die Beurteilung der Beinachse, Beinlänge, des Bewegungsumfanges sowie des Gangbildes.

Eine weitere Maßnahme sind Röntgenaufnahmen des Kniegelenks. Zudem lassen sich mittels einer Sonographie Gelenkergüsse nachweisen. In Ausnahmefällen kommen auch Untersuchungen, wie zum Beispiel Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder Szintgrafie zum Einsatz.

Therapie

Für die Gonarthrose stehen verschiedene nichtoperative und operative Therapieformen zur Verfügung. Beide Therapieformen haben die Schmerzminderung und die Verbesserung der Beweglichkeit zum Ziel. In der Regel hängt die Auswahl der Behandlung bzw. Therapie von unterschiedlichen Faktoren wie Ausmaß der Gonarthrose, Leidensdruck, Vorerkrankungen und Alter ab.

Konservative bzw. nichtoperative Maßnahmen bestehen in der Regel aus unterschiedlichen Behandlungsschritten. Dabei steht im Vordergrund die Anpassung des Lebensstils, wie zum Beispiel die Gewichtsabnahme, falls Übergewicht besteht sowie das Vermeiden von Über- und Fehlbelastungen. Zudem können physikalische Maßnahmen die Schmerzhaftigkeit und Funktionseinschränkungen reduzieren. Krankengymnastik im Sinne von Muskelkräftigung und Muskeldehnung sowie Koordinationsschulung sind weitere nichtoperative Therapiemethoden. Ebenso können aber auch spezielle Medikamente in Form von Tabletten oder Spritzen die Beschwerden lindern.

Bezüglich der operativen Verfahren ist zu sagen, dass hier zwischen gelenkerhaltenden, gelenkersetzenden und gelenkversteifenden Operationsverfahren unterschieden wird. Je nachdem, welche Methode angewandt wird, kann durch eine operative Maßnahme die mechanische Belastung im Kniegelenk verbessert und das Fortschreiten der Arthrose reduziert werden. Bei einer Gonarthrose im fortgeschrittenen Stadium kann auch eine gelenkersetzende Operation zum Einsatz kommen.

Vorbeugung

Als Vorbeugemaßnahme ist vor allem regelmäßige Bewegung sowie die Vermeidung von Übergewicht wichtig. Extreme Belastungen sowie falsche Belastungen des Kniegelenks sollten vermieden werden.

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Aktualisiert am 15. Februar 2021