Gelenkschmerzen

Gelenkschmerzen werden in der Fachsprache auch als Arthralgie bezeichnet. Hierunter fallen alle Schmerzen, die an Gelenken auftreten können. Die Herkunft sowie die Art der Schmerzen sind dabei zunächst unerheblich. So können Gelenkschmerzen aus den unterschiedlichsten Ursachen entstehen. Akute oder chronische Erkrankungen können genauso ursächlich sein wie traumatische Ereignisse. Häufig entstehen Gelenkschmerzen durch Schädigungen am Bewegungsapparat. Sollte hiermit eine Fehlhaltung einhergehen, können unter Umständen bestimmte Gelenke übermäßig belastet werden, sodass hierdurch Gelenkschmerzen entstehen. Auch durch eine Gewalteinwirkung, wie zum Beispiel einen stumpfen Schlag können Schmerzen an den Gelenken hervorgerufen werden. Wird hierbei auch ein Schleimbeutel verletzt, nehmen die Schmerzen enorm zu.

Für Gelenkschmerzen kann eine Ursache auch das Rheuma sein. Hierbei treten die Schmerzen oftmals schubweise auf und gehen langfristig mit einer Degeneration des entsprechenden Gelenkes einher. Ebenso können aber auch unterschiedliche Tumore Gelenkschmerzen verursachen.

Eine harmlose Ursache für vorübergehende Gelenkschmerzen kann ein grippaler Infekt oder andere Krankheiten, wie zum Beispiel Röteln, Masern oder Windpocken sein. Werden die Schmerzen durch leichte Erkrankungen hervorgerufen, verschwinden sie in der Regel nach der Genesung. Entstehen die Gelenkschmerzen durch eine Fehlhaltung, kann durch eine entsprechende Physiotherapie dies wieder korrigiert werden, sodass auch hier nach einer entsprechenden Behandlung die Schmerzen vergehen.

Gelenkanatomie

Zwischen den Knochen sind die Gelenke die Bindeglieder, die zusammen mit den Muskeln den Körper beweglich machen. Der Bewegungsspielraum des entsprechenden Gelenks wird durch die Form des Gelenks sowie durch die Muskulatur, Kapseln und Bänder bestimmt.

Ein Gelenk kann über zwei oder auch mehrere Knochenenden verfügen, die mit einem Gelenkknorpel überzogen sind. Dabei ist der Gelenkknorpel verformbar, sodass er Unebenheiten der Gelenkflächen ausgleichen und Stöße abfangen kann. Die Gelenkkapsel bildet sich aus dem äußeren Ende Gelenks und besteht aus Bindegewebe. Zudem wird in der Gelenkkapsel bzw. in der inneren Schicht die Gelenkflüssigkeit produziert, die den Gelenkknorpel nicht nur mit Nährstoffen versorgt, sondern auch für ein reibungsloses Gleiten ermöglicht. Die außen verlaufenden bindegewebigen Bänder sorgen ebenfalls für Festigkeit.

Zwischen einigen Gelenken befindet sich knorpelartiges Gewebe, das die Gelenke zusätzlich vor Druck, Zug oder Stößen schützt. Zu diesem knorpelartigen Gewebe gehören beispielsweise die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern oder auch der Meniskus im Kniegelenk.

Je nach Gelenk kann es ein-, zwei- oder dreiachsig sein, was bedeutet, dass sie sich um die eigene Achse bewegen können. So ist zum Beispiel das Ellenbogengelenk einachsig, da es nur eine Beugung- und Streckbewegung ausführen kann. Hingegen ist das Kniegelenk zweiachsig, da eine Beuge- und Streckbewegung um die Querachse sowie eine Drehbewegung um die Längsachse möglich ist. Zu den dreiachsigen Gelenken zählt das Schultergelenk, da es sich kreisförmig bewegen lässt.

Überbelastung der Gelenke

Sehr häufig kommt es zu einer Überbelastung der Gelenke. Die Ursache der Schmerzen liegt dann an einer Gelenk-, Sehnen oder auch Muskelreizung. In erster Linie sollte das Gelenk geschont werden. Auf überbeanspruchende Bewegungen ist zu verzichten, vielmehr sollte die schmerzhafte Stelle entlastet werden. In manchen Fällen kann auch eine Kühlung oder Wärme hilfreich sein. Bei verspannten Muskelpartien können zudem gezielte Bewegungen helfen, um die Muskulatur wieder zu lockern.

Es sollte in jedem Fall beachtet werden, dass das betroffene Gelenk nicht komplett ruhiggestellt wird, da hierdurch die Gelenkkapseln schrumpfen können, sodass sich die Muskeln und Sehnen verkürzen. Dies hätte dann eine Steifigkeit zur Folge.

Bei akut auftretenden Gelenkschmerzen können antientzündliche Medikamente zum Einsatz kommen. Hierzu sollte der Rat eines Apothekers eingeholt werden.
Treten Schmerzen während dem Sport oder während der Arbeit auf, sollte möglichst eine Pause eingelegt werden. Die Wahl einer anderen Arbeitsposition kann meist den Schmerz lindern. Sollten die Beschwerden längerfristig andauern und tritt keine Besserung ein, sollte in jedem Fall eine ärztliche Abklärung erfolgen. Dasselbe gilt auch für Schmerzen, die plötzlich auftreten ohne eine vorhergehende stärkere Belastung.

Vorbeugung

Gelenke brauchen grundsätzlich viel Bewegung, damit der Gelenkknorpel optimal ernährt werden kann. So sollten die gelenkführenden Muskeln und Bänder kräftig sein, damit das Gelenk stabilisiert wird. Zu den besonders gelenkfreundlichen Sportarten zählt beispielsweise das Nordic Walking. Gerade für Menschen mit Gewichtsproblemen kann dies ein guter Einstieg sein. Das Radfahren ist ebenfalls gelenkfreundlich, jedoch sollte auf die richtige Einstellung der Sitzhöhe geachtet werden. Das Kniegelenk sollte auf keinen Fall voll durchgedrückt werden. Regelmäßiges Schwimmen gehört auch zu den optimalen Vorbeugemaßnahmen, da hier die Gelenke und Muskeln schonend trainiert werden können.

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Aktualisiert am 15. Februar 2021