Bronchitis

Bronchitis – die Entzündung der Bronchienschleimhaut

Bei der Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der Bronchienschleimhaut. Die Bronchien sind ein Röhrensystem in der Lunge, welches für den Transport von Luft zuständig ist. Sie verzweigen sich wie Äste in die beiden Lungenflügel. Ist neben den Bronchien auch die Luftröhre von der Entzündung betroffen, spricht man von einer Tracheobronchitis.

Der Auslöser einer Bronchitis sind i.d.R. Viren, selten auch Bakterien. Vor allem in der kalten Jahreszeit finden sich diese Viren und Bakterien vermehrt in unserer Umgebung und somit auch in der Luft, die wir atmen. Wenn die Atemwege von diesen Erregern befallen werden, entsteht ein unbestimmtes Reizgefühl im Rachen. Im weiteren Verlauf entsteht ein Reizhusten, welcher letztendlich in einem produktiven Husten endet.

Der Husten ist eine Reaktion des Immunsystems auf entzündete Schleimhäute, welche besonders viel Sekret produzieren. In solch einem Fall schaffen es die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut nicht mehr, den anfallenden Schleim sowie Fremdkörper zu beseitigen. Somit stellt der Husten eine Art von Selbstreinigung unseres Körpers dar.

Hierbei wird die Luft aus der Lunge und aus den Bronchien bis auf eine Geschwindigkeit von 400 km/h beschleunigt. Durch diesen hohen Druck werden allerdings auch gesunde Zellen „hinausgeschleudert“, was die Beschwerden einer Bronchitis verstärkt. Aus diesem Grund werden häufig Medikamente verschrieben, um den Hustenreiz zu stoppen.

Als Richtlinie gilt: Je eher man das entzündliche Sekret loswird, desto schneller wird man wieder gesund. Es können Schleimlöser verwendet werden, die die Atemwege abschwellen lassen und die Flimmerhärchen mobilisieren. Wird eine (akute) Bronchitis nicht behandelt, dauert sie in etwa drei Wochen an.

Die akute Bronchitis

Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Bronchitis. Eine akute Bronchitis ist in vielen Fällen die Folge bzw. die Begleiterscheinung einer Erkältung. Sie kann sich bis zu einer Lungenentzündung ausweiten und sich in einer chronischen Bronchitis manifestieren. Der Übergang von einer akuten zu einer chronischen Bronchitis erfolgt meistens schleichend.

Die chronische Bronchitis

Von der chronischen Bronchitis sind meistens Erwachsene betroffen. Das liegt zum großen Teil daran, dass das Rauchen eine Hauptursache für die chronische Bronchitis ist: Laut der WHO sind 90 Prozent aller chronischen Bronchitis-Erkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen. Es gilt außerdem als erwiesen, dass Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Man bezeichnet eine Bronchitis als chronisch, wenn die Symptome innerhalb von zwei Jahren mindestens drei Monate lang andauern.

Die spastische Bronchitis als Sonderform

Eine besondere Form der Bronchitis ist die spastische Bronchitis. Diese kommt vor allem bei Kleinkindern vor und wird i.d.R. durch einen akuten Infekt ausgelöst. Die typischen Anzeichen für diese Form der Bronchitis sind ein keuchender bis krampfartiger Husten samt Atemnot-Anfällen. Diese können bedrohlich werden. Die spastische Bronchitis ist nicht immer leicht vom Asthma zu unterscheiden. Sie gilt generell als gut behandelbar.

Die „typischen Bronchitis-Symptome“ gibt es nicht

Die ersten Symptome einer akuten Bronchitis sind grippeähnliche Anzeichen wie Fieber. Hinzu kommen ein Brennen des Halses, Schnupfen, häufiges Niesen und Schluckbeschwerden. Außerdem können sich Gelenk- und Muskelbeschwerden einstellen. Diese Symptome stimmen mit vielen anderen Erkrankungen überein. Die „typischen Bronchitis-Symptome“ gibt es nicht, mit Ausnahme des Hustens und des Auswurfes.

Mit der Bronchitis geht auch eine Überempfindlichkeit der Bronchien einher. Das führt dazu, dass der Husten schmerzhafte Ausmaße annehmen kann. Zudem können sich in der akuten Phase Schmerzen hinter dem Brustbein einstellen, welche unabhängig vom Husten sind.

Mit dem Fortschreiten der Bronchitis verändern sich die Farbe und die Beschaffenheit des Schleims. Dieser ist zu Beginn weißlich-schleimig und geht nach und nach in eine gelblichgrüne Färbung über. Sollten Blutbeimengungen im Schleim auftreten, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Der schwere Verlauf einer Bronchitis

Wenn die Bronchitis von einem komplizierten Verlauf geprägt ist, kann es vor allem unter Belastung zur Atemnot kommen. Zusätzlich kann sich durch das Anschwellen der Schleimhaut und der Stauung des Schleims eine spastische Bronchitis entwickeln.

Wenn die Bronchitis zu einer Lungenentzündung oder anderen Erkrankungen der Lunge führt, spricht man von einer verschleppten Bronchitis. Auch, wenn die akute Bronchitis ein häufiges Krankheitsbild ist, welches i.d.R. problemlos ausheilt, sollten die Symptome stets ernst genommen und rechtzeitig behandelt werden. So können Komplikationen und schwerwiegende Folgen verhindert werden.

Viren als häufigste Ursache

Wie bereits erwähnt, sind Viren die häufigste Ursache für eine Bronchitis. Die Viren werden in den meisten Fällen durch eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Eine Tröpfcheninfektion geschieht über die Luft (z.B. durch Husten, Sprechen oder Niesen), eine Schmierinfektion läuft über Schleimhäute und den Tränenkanal der Augen ab. So z.B., wenn man ein Produkt im Supermarkt anfasst und sich danach die Augen reibt.

Personen, die rauchen, erleiden häufiger eine bakterielle Bronchitis. Wenn dann noch eine Infektion durch Viren hinzukommt, spricht der Mediziner von einer Superinfektion. Im Rahmen dieser nutzen die Bakterien das geschwächte Immunsystem aus und attackieren das Gewebe der Lunge.

In den seltensten Fällen sind Pilze der Auslöser einer Bronchitis – von dieser Ursache sind nur Leute mit einem sehr schwachen Immunsystem betroffen. Wenn ein Pilz die Bronchitis auslöst, ist es nahezu immer der Hefepilz namens Candida albicans.

Die Ursachen für eine chronische Bronchitis

Ursachen, die eine chronische Bronchitis begünstigen können, sind Feinstäube, Reizgase, Schwefeldioxid und weitere Verschmutzungen der Luft. Außerdem können alle chronischen Atemwegsinfektionen (z.B. eine chronische Kehlkopfentzündung) die Ursache für eine chronische Bronchitis-Erkrankung sein. Von dieser sind vor allem Raucher betroffen. Das ist darauf zurückzuführen, dass das Rauchen die Reinigungsfunktion der Bronchien herabsetzt. Ist diese Funktion gestört, kann der entstehende Schleim nicht mehr so gut abtransportiert werden.

Die Diagnose hängt vom Stadium der Bronchitis ab

Eine Bronchitis lässt sich häufig schon anhand der „klassischen“ Symptome wie Husten und Auswurf diagnostizieren. Bei der akuten Bronchitis reicht eine einfache Untersuchung i.d.R. aus. Sollte die Bronchitis einen schwereren Verlauf nehmen, müssen jedoch zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden. So kann eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Entzündungswerte geben. Ein Abstrich der Rachen- und Nasenschleimhaut oder des Auswurfs können ebenfalls sinnvoll sein. Ebenso kann die Röntgenuntersuchung der Lunge Aufschluss über die Ursache der Bronchitis geben.

Für die Diagnose einer chronischen Bronchitis kommen weitere spezielle Untersuchungen zum Einsatz. Diese sollen die Verengung der Atemwege und das Ausmaß der Schädigung dieser bestimmen. Eine dieser Untersuchungen ist die Lungenspiegelung. Aber auch die Lungenfunktion kann untersucht und gemessen werden. Hierfür eignet sich eine Spirometrie. Mit einem Elektrokardiogramm (EKG) und einer Blutgasanalyse kann man den Verlauf der Krankheit kontrollieren. Der Arzt kann zusätzlich diverse Folgeuntersuchungen durchführen. Durch diese sollen andere Ursachen wie ein Bronchial-Karzinom für die Symptome ausgeschlossen werden.

Die Therapie dient vor allem der Linderung der Symptome

Patienten, die zu den Risikogrippen gehören (Raucher und Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma) sollten im Falle einer Bronchitis immer einen Arzt aufsuchen. Bei Patienten ohne diese Risikofaktoren heilt die Erkrankung meist von selbst, allerdings erst nach mindestens drei Wochen. Diverse (Natur-) Medikamente und Hausmittel können diese Zeit verkürzen, zu einer Abschwächung der Symptome führen und eine Chronifizierung der Bronchitis verhindern. Zu einer chronischen Bronchitis kommt es ohne Behandlung immerhin in etwa 50 Prozent der Fälle. Da die Dauer der Erkrankung nur unwesentlich verkürzt werden kann, dient die Therapie vor allem der Linderung der Symptome.

Es können Hustenlöser verwendet werden, um den fest sitzenden Schleim zu lösen. Diese Medikamente, sogenannte Mukolytika, helfen beim Abhusten und sind sowohl in Tabletten- als auch in Saftform erhältlich. Damit sich der Schleim besser löst, sollte viel Flüssigkeit zugeführt werden. Sogenannte Hustenstiller eignen sich für die Behandlung von trockenem Reizhusten. Diese Medikamente (Noscapin, Kodein, …) sind verschreibungspflichtig. Sie unterdrücken den Hustenreiz. Allerdings dürfen diese hustenstillenden Mittel nur eine kurzfristige Anwendung finden. Zudem können sie erst eingesetzt werden, wenn mit der Bronchitis keine Schleimbildung mehr einhergeht.

Weitere geeignete Mittel für die Therapie einer Bronchitis sind Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure. Diese wirken entzündungsreduzierend. Solche Schmerzmittel dürfen nicht länger als vier Tage angewendet werden, da sie das Blut stark verdünnen. Laut diversen Studien können auch Naturarzneimittel Hilfe bei einer Bronchitis leisten. So werden einigen natürlichen Wirkstoffen wie denen der Kapland-Pelargonie, schleimlösende und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Außerdem wirken manche der Wirkstoffe virenabwehrend.

Vorbeugung durch eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und durch Erkältungsbäder

Aus dem Grund, dass ausgetrocknete Nasen-Rachen-Schleimhäute anfällig für diverse Erreger sind, sollte man täglich mindestens zwei Liter Wasser trinken. So werden die Schleimhäute feucht gehalten. Außerdem können bei den ersten Anzeichen einer Erkältung Erkältungsbäder helfen. Die wohltuende Wärme steigert die Durchblutung von Muskeln und Haut, sodass Gliederschmerzen bekämpft werden können. Darüber hinaus wird der Körper durch das Baden im warmen Wasser in eine Art künstliches Fieber versetzt. So kann die Erkältung im Anfangsstadium bekämpft und einer Bronchitis vorgebeugt werden. Erkältungsbäder erleichtern außerdem das Durchatmen – vor allem bei einer verstopften Nase. Hierfür sind verschiedene Badezusätze wie Thymian oder Eukalyptus bestens geeignet. Diese lindern den Schnupfen und den Husten.

Raucher können der Bronchitis vorbeugen, indem sie das Rauchen unterlassen. Wie bereits erwähnt, sind 90 Prozent der Fälle einer chronischen Bronchitis auf das Rauchen zurückzuführen. Wer mit dem Rauchen aufhört, verringert das Risiko, an einer chronischen obstruktiven Bronchitis zu erkranken. Diese wird häufig als Raucherhusten verharmlost. Da es sich bei dem Rauchen um eine Sucht handelt, können diverse Tricks und spezielle Entwöhnungsprogramme helfen.

Aktualisiert am 14. Februar 2021