Sodbrennen – das hilft wirklich

Sodbrennen ist in der heutigen Zeit ein Volksleiden – ähnlich wie zum Beispiel Kopfschmerzen. Mittlerweile leidet jeder zweite Deutsche unter den unangenehmen Folgen des Sodbrennens (Pyrosis). Besonders häufig sind ältere Menschen oder Schwangere betroffen. Verursacht werden der brennende Schmerz in der Brust und das saure Aufstoßen, wenn die Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Sollten die Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten, so sollte die Ursache unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Die Speiseröhre verbindet den Rachenraum mit dem Magen und ist mit Schleimhaut überzogen. Es handelt sich um einen ungefähr 25 Zentimeter langer Muskelschlauch, der einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter besitzt. Der Schließmuskel (Ösophagussphinkter) befindet sich am Mageneingang und gleicht einem Ventil. Beim Schluckvorgang erschlafft der Schließmuskel und öffnet sich zum Magen, sodass der Speiseröhreninhalt in den Magen fließen kann. Dieser Weg ist im Normalfall eine Einbahnstraße. Für den Magen ist der stark saure und aggressive Magensaft keine Gefahr, da er eine widerstandsfähige Schleimhaut besitzt. Allerdings ist die Speiseröhre wesentlich empfindlicher, und wenn das Ventil nicht richtig funktioniert, dann fließt die Magensäure zurück und kann die Speiseröhre beschädigen.

Ursachen für das Sodbrennen

Häufig wird Sodbrennen durch psychisch belastende Situationen (z. B. Stress) ausgelöst, da die Magensäureproduktion angeregt wird. Ebenso können aber auch bestimmte Nahrungsmittel den Schließmuskeldruck beeinflussen. Auch Medikamente, wie zum Beispiel Schmerzmittel, können ein Auslöser sein. In solchen Fällen sollte der Arzt oder Apotheker befragt werden.

Schwangere leiden besonders häufig unter Sodbrennen, denn das Hormon Progesteron kann den Schließmuskel erschlaffen lassen. Zudem kann sich die Gebärmutter, die stark vergrößert ist, gegen den Magen drücken, sodass die Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Auch bei übergewichtigen Personen kann es vorkommen, dass der Mageninhalt vermehrt in die Speiseröhre ausweicht.

Nicht immer hat Sodbrennen eine harmlose Ursache. So kann es ein Warnsignal für ernsthafte organische Erkrankungen sein, wie zum Beispiel Gastritis oder Magengeschwür. Aus diesem Grund sollte die Ursache auch bei einem Arzt abgeklärt werden.

Folgen des Sodbrennens

Wenn die Speiseröhrenschleimhaut regelmäßig mit dem Magensaft belastet wird, kann es zu Schädigungen kommen. Im schlimmsten Fall wird die Schleimhaut ganz zerstört. Zudem können sich Geschwüre oder Karzinome bilden. Des Weiteren werden auch die Zähne durch die zurückfließende Säure in Mitleidenschaft gezogen.

Tipps gegen Sodbrennen

Sehr häufig wird die Empfehlung gegeben, Milch bei Sodbrennen zu trinken, da das Eiweiß aus der Milch die Magensäure angeblich „abpuffert“. Neueste Studien belegen aber, dass Milch die Säureproduktion noch zusätzlich anregt. Indes ist es nicht ratsam, bei Sodbrennen Milch zu trinken.

Um die Symptome des Sodbrennens zu lindern, kann Folgendes helfen:

  • Mit erhöhtem Oberkörper schlafen.
  • Nach dem Essen hinlegen.
  • Gebückte oder gebeugte Haltung kann den Rückfluss fördern.
  • Verzicht auf Alkohol und Tabak.
  • Reduzierung des Kaffeekonsums.
  • Verzicht auf säurehaltige Getränke (z. B. Zitronen- oder Grapefruitsaft).
  • Verzicht auf stark gewürztes Essen.
  • Verzicht auf Schokolade, da das dort enthaltene Theobromin ein Auslöser für das Sodbrennen sein kann.
  • Kaugummi kauen kann den Rückfluss verringern, da die Speichelproduktion angeregt wird, was wiederum die Schleimhaut der Speiseröhre schützt.

Titelbild © Alice Day – 123rf.com

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