Schmerzen durch Fehlbelastung

Schmerz kann viele Ursachen haben. Bevor mit einer Behandlung die reinen Symptome angegangen werden, sollte sich der Grund der Schmerzentwicklung angesehen werden. Oft treten die Schmerzen nach körperlicher Belastung wie Ausdauer- oder Leistungssport auf. Einer der klassischsten Schmerzen durch körperliche Belastung sind Muskelschmerzen durch Muskelkater. Hier liegt in erster Linie eine Überlastung der betroffenen Muskelpartien vor.

Überblick: Fehlbelastung und Vorbeugung

Neben der Überlastung spielt noch die Fehlbelastung eine wesentliche Rolle. Fehlstellungen, Sehnen- oder Muskelschwäche bedingen somit schmerzhafte Gelenk- oder Muskelschmerzen. Umso wichtiger ist es daher, den eigenen Körper zu kennen und die gewählte Sportart an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Nicht jeder Körper ist für jeden Kraftsport oder alle Übungen gleich gut ausgestattet. Wichtig ist daher gerade bei Kraft- und Fitnesstraining, dass individuell zu einem passende Trainingsgeräte Verwendung finden.

Wer zu Hause über genügend Platz verfügt, kann sich seine eigenen Trainingsgeräte selber zusammenstellen. In Spezialläden wie gorillasports.de lassen sich nach individuellen Bedürfnissen Bauchtrainer, Rückentrainer, Hanteln oder Klimmstangen finden. Personen mit weniger Platz sollten sich einen Trainingsort oder ein Fitnesscenter suchen, welches auf ein individuelles Training achtet. Ebenso ist bei den verschiedenen Ausdauersportarten die eigene körperliche Konstitution zu beachten.

Ursachen der Fehlbelastung

Um zu wissen welches Training dem eigenen Körper nutzt und welches eher Schaden anrichtet, muss ein Blick auf die Ursachen der Fehlbelastungen geworfen werden.

Der Halteapparat im Wachstum

Während des Wachstums sind Gelenke, Sehnen und Knochen noch nicht vollständig ausgebildet. Dieses ist daher anfällig für eine Überlastung durch Kraftsport. Jugendliche sollten daher nie mehr Gewicht stemmen, als sie selber wiegen. Durch die Überlastung wird der Knorpel geschädigt, was auf Dauer zu Gelenkschäden und Fehlstellungen führt. Diese wiederum können zu Gelenkentzündungen, einer späteren Arthrose und Bewegungseinschränkungen führen.

Instabile Gelenke und Fehlstellungen

Ein weiteres Risiko für Folgeschäden bei Kraftsport haben Personen, die eine Instabilität ihrer Gelenke aufweisen. Ebenso Personen mit einer Vorschädigung durch frühere Verletzungen sind einer erhöhten Verletzungsgefahr ausgesetzt. Denn hier kann es durch die Vorschäden schnell zu Kapsel- oder Sehnenrissen kommen.

In jungen Jahren sollten Übungen unter Einsatz des eigenen Körpergewichts bevorzugt werden.
In jungen Jahren sollten Übungen unter Einsatz des eigenen Körpergewichts bevorzugt werden.

Schon alleine weil Knorpel, Sehnen und Bänder weniger durchblutet sind als die Muskulatur, benötigen sie eine längere Anpassungszeit an die Trainingsbelastung. Wer an bestimmten Gelenken oder Sehnen Vorschäden aufweist, muss hier darauf achten, dass sie nicht zu stark beansprucht werden. Teilweise kommt es auch vor, dass durch bereits bestehende Haltungsschäden manche Gelenke bereits einer höheren Belastung unterliegen. So etwas sollte im Trainingsplan unbedingt Beachtung finden.

Zu den Haltungsschäden, die meist bereits angeboren sind, zählen die Achsenabweichungen in den Beinen. Umgangssprachlich werden die Fehlstellungen in Abhängigkeit ihrer Ausrichtung auch als X- oder O-Beine bezeichnet. Hierdurch kann es zu einer übermäßigen Belastung der Kniegelenkknorpel kommen. Um starke Fehlbelastungen zu meiden, sollten von betroffenen Personen möglichst mehrere verschieden Sportarten ausgeübt werden, damit nicht eine bestimmte Art der Belastung zu häufig auf die Kniegelenke einwirkt.

Muskuläre Dysbalance

Die muskuläre Dysbalance kann ebenfalls zu Gelenk- oder Muskelschmerzen führen. Jeder Mensch verfügt über zwei Arten von Muskelfasern. Es gibt die „schnellen“ und die „langsamen“ Muskelfasern, wobei sie bei jedem unterschiedlich verteilt sind. Einige verfügen über 60 Prozent an den schnellen Muskelfasern. Diesen Personen fällt Kraftsport einfacher. Der Nachteil jedoch ist, dass die Muskulatur insgesamt schneller ermüdet. Bei Personen mit überwiegend langsamen Muskelfasern bauen die Muskelfasern eine geringere Spannung auf, ermüden dafür aber deutlich langsamer. Diese Personen sind besser mit Ausdauersport beraten.

Die Faserverteilung ist vererbt und kann mit hoher Wahrscheinlichkeit kaum durch Training beeinflusst werden. Dennoch können einzelne Muskelgruppen mehr trainiert werden als andere. Werden andere Muskelgruppen dabei vernachlässigt, verlieren diese ihre Kraft und ihren Tonus. Die Folge sind Störungen im Knorpelaufbau und Beschwerden bei Belastung.

Dabei können die Beschwerden auch durch Muskeln bestimmt sein, die auf den ersten Blick nichts mit den betroffenen Bereich zu tun haben. Beschwerden im Knie können so zum Beispiel durch eine zu schwache Rückenmuskulatur ausgelöst werden. Bei Schmerzen und Beschwerden im Bewegungsapparat ist es daher sinnvoll, eine Begutachtung der Körperhaltung und Körpermuskulatur durch einen Orthopäden oder Osteopathen in Erwägung zu ziehen.

Zudem können dann unter Umständen auch die Ursachen der muskuläre Dysbalance selber besser eingeschätzt werde. So können die Ursachen dafür in anatomischen Abweichungen des Haltungsapparats, Verletzungen nach Muskel- oder Bänderrissen oder partieller muskulärer Unterbelastung bestehen.

Klassische Symptome

Fehlbelastungen können auf Haltungsschäden zurückzuführen sein oder seinerseits zu Haltungsschäden führen. Daher sind die Symptome für Fehlbelastungen in den meisten Fällen identisch mit denen von Haltungsschäden.

Die Wirbelsäule gehört zu den wichtigsten Strukturen des Haltungsapparats.
Die Wirbelsäule gehört zu den wichtigsten Strukturen des Haltungsapparats.

Am häufigsten treten Schmerzen im Rücken auf. Die Wirbelsäule ist eine der wichtigsten Strukturen unseres Haltungsapparats und gleichzeitig auch eine der anfälligsten. Eine Wirbelsäulenverkrümmung, Rundrücken oder Hohlkreuz gehen bei falscher Belastung häufig Muskelverspannungen und Schmerzen einher.

Ist ein Bein länger als das andere oder erfolgte aufgrund eines Unfalls beziehungsweise einer Verletzung in Fuß oder in der Kniegegend eine Schonhaltung, kommt es häufig zu einer Fehlhaltung im Beckenbereich. Eine schiefe Beckenstellung oder einseitige Abnutzung von Gelenkknorpel führt dann zu Schmerzen im Beckengelenk oder in der Hüfte.

Auch Schmerzen der weiter unten liegenden Gelenke wie im Kniebereich oder im Fuß können meist auf Haltungsschäden zurückgeführt werden. Wenn die anfänglichen Schmerzen nicht beachtet werden, kann die ständige Reizung und Überlastung zu chronischen Beschwerden führen. Daher ist es kontraproduktiv, einfach nur Schmerzmittel zu nehmen, um die Schmerzen zu überdecken. Fehlbelastungen und Fehlstellungen müssen gezielt angegangen werden. In einigen Fällen hilft bereits ein Training der richtigen Muskelpartien.

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