Harte oder weiche Matratze: Was ist besser für den Rücken?

Harte oder weiche Matratze? Federkern, Latex oder Kaltschaum? Bei dem Kauf einer neuen Schlafunterlage gibt es viel zu beachten.

Der Mensch verbringt durchschnittlich ein Drittel seines Lebens im Schlaf. Hierbei erholt sich der Körper und zahlreiche Stoffwechselvorgänge nehmen ihren Lauf. Zudem verarbeiten Schlafende die Ereignisse des Tages. Damit die Nacht aber auch wirklich erholsam verläuft, muss eine optimale Unterlage bzw. Matratze vorhanden sein.

Welcher Härtegrad ist bei einer Matratze optimal?

In Bezug auf die Frage nach dem Härtegrad einer Matratze gilt grundsätzlich, dass diese Entscheidung von jedem selbst getroffen werden muss. Am besten ist es, wenn die unterschiedlichen Härtegrade einfach ausprobiert werden.

Im Allgemeinen werden etwas schwereren Menschen härtere Matratzen und schlanken Typen eher weichere Matratzen empfohlen. Trotz dieser Empfehlungen können aber trotzdem Probleme auftauchen. So kann beispielsweise eine weiche Matratze Rückenprobleme auslösen, wenn sich die Wirbelsäule hierauf biegt. Hingegen kann es bei härteren Matratzen dazu kommen, dass man sich im Schlaf zu viel herumwälzt und der Schlaf nicht erholsam ist. Aus diesen Gründen empfehlen Schlafmediziner stets, unterschiedliche Härtegrade auszuprobieren, um für sich das Optimum zu finden.

Wichtig ist zu beachten, dass die Hersteller von Matratzen zwar oftmals angeben, ob ihre Produkte weich, mittelhart oder hart sind, jedoch unterliegen diese Angaben keiner Norm. Indes definiert also jeder Hersteller diese Angaben anders. Zahlreiche Fachgeschäfte bieten neben einer fachmännischen Beratung auch die Möglichkeit, die Matratze einige Tage auszuprobieren. Sollte sich dann herausstellen, dass es doch nicht die geeignete Matratze war, kann diese kostenlos umgetauscht werden.

Welches Material ist am besten geeignet?

Zu den gängigen Materialien gehören Latex, Federkern und Kaltschaum. Dabei bestehen Federkernmatratzen aus vielen Metallfedern, die wiederum miteinander verbunden sind. Bei einer sogenannten Bonfellfederkernmatratze befindet sich zusätzlich zwischen den Federn noch Luft. Hingegen umhüllen bei einer Taschenfederkernmatratze kleine Stoffsäcke die Federn. Die Feuchtigkeit und Wärme werden bei beiden Typen schnell abgeleitet, sodass eine gute Durchlüftung vorhanden ist. Wer also in der Nacht viel schwitzt, kann von solch einer Matratze profitieren. Nachteilig kann bei einer Bonfellfederkernmatratze sein, dass diese beim Umwälzen nachschwingt und sich nur sehr wenig der Körperform anpasst. Eine höhere Punktelastizität besitzt hingegen die Taschenkernvariante. Das heißt, die Matratze biegt sich nicht wie eine Hängematte, sondern gibt lediglich an den Stellen nach, an denen der Körper einsinkt. Der Körper wird dann an den anderen Stellen gestützt.

Kaltschaummatratzen, die aus Schaumstoff bestehen, galten früher als sehr hart und unbequem. Jedoch zeichnen sich die modernen Kaltschaummatratzen durch eine hervorragende Punktelastizität aus. Darüber hinaus transportiert das Material auch die Feuchtigkeit ab und die Wärme wird gut zurückgehalten. Besonders geeignet ist diese Art der Matratze für Menschen, die leicht frieren. Beim Kauf einer Kaltschaummatratze ist das Raumgewicht zu beachten. Dieses Gewicht gibt die dichte des verwendeten Schaums an. Hier gilt: Je höher das Gewicht ist, desto hochwertiger ist auch die Matratze. Laut Experten sollte das Raumgewicht pro Kubikmeter mindestens 40 Kilogramm betragen.

Latexmatratzen sind sehr beliebt und passen sich optimal dem Körper an. Nachteilig ist jedoch, dass diese Matratzen sehr schwer sind. Wird beispielsweise die Matratze gewendet, könnte dies Schwierigkeiten bereiten. Ein weiterer Nachteil ist, dass Latexmatratzen zu den „Luxusmatratzen“ gehören und dementsprechend auch sehr teuer sind.

Welche Matratze für welche Schlafposition?

Theoretisch spielt die Schlafposition beim Kauf einer Matratze schon eine Rolle. Wer zum Beispiel auf dem Rücken schläft, sollte eine Matratze wählen, die den Nackenbereich und die Lendenwirbelsäule unterstützt, sodass an diesen Stellen kein Einsinken möglich ist und die S-Form der Wirbelsäule erhalten bleibt.
Für Seitenschläfer ist es empfehlenswert, dass die Matratze an Schultern und Becken etwas nachgibt, sodass die Wirbelsäule gerade bleibt. Hilfreich kann auch das Benutzen eines speziellen Seitenschläferkissens sein.

Da man im Schlaf des Öfteren die Position ändert, raten Experten zu Matratzen, bei denen alle Schlafpositionen angenehm sind, was sich wiederum nur das Probeliegen herausfinden lässt.

Welche Liegezone ist die Richtige?

Bei einigen Matratzentypen gibt es sogenannte Liegezonen. Es handelt sich hierbei um Bereiche der Matratze, die mit einem unterschiedlichen Härtegrad ausgestattet wurden. Der Körper soll sich hier optimal anpassen können. Hierzu raten Experten, dass ein bis drei Liegezonen sinnvoll sind. Sollte eine Matratze mehr als drei Liegezonen besitzen, wie zum Beispiel sechs oder acht Liegezonen, darf man sich im Schlaf praktisch nicht bewegen. Zudem müssten das Gewicht sowie die Körpergröße genau zu den unterschiedlichen Härtebereichen passen, was nahezu unmöglich ist.

Wie dick sollte die Matratze sein?

Schwere Menschen sollten grundsätzlich etwas dickere Matratzen wählen, damit sie nicht den Lattenrost beim Schlafen spüren. Empfehlenswert ist grundsätzlich eine Matratzendicke von 16 Zentimetern oder mehr. Auch hier gilt, dass die Matratze unbedingt ausprobiert werden sollte, um die optimale Matratzendicke herauszufinden.

Titelbild © Geo-grafika – shutterstock.com

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