Die wichtigsten Heilpflanzen und ihre Anwendungsgebiete

Die Kraft der Heilpflanzen wird sehr häufig unterschätzt. Zwar werden sie des Öfteren gegen kleine Wehwehchen eingesetzt, aber ein hundertprozentiges Vertrauen mögen viele ihnen nicht entgegenbringen. Doch in Heilpflanzen steckt ein immens hohes Potential für die menschliche Gesundheit, weshalb nicht darauf verzichtet werden sollte. Dabei wirken Heilpflanzen anders als die bekannten schulmedizinischen Medikamente, denn sie bestehen aus natürlichen Wirkstoffen und nicht einem einzigen künstlich hergestellten Wirkstoff. So enthalten diese Pflanzen neben Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen auch sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Zwar besitzen Heilpflanzen auch Nebenwirkungen, jedoch sind diese nicht vergleichbar mit denen von Medikamenten aus der Schulmedizin.

Im folgenden Beitrag werden einmal die wichtigsten Heilpflanzen und die möglichen Anwendungsgebiete vorgestellt.

Klette: Ausschwemmung von Toxinen und bei Hautproblemen

Die Früchte der Kletterwurzel besitzen eine bindende und klebende Fähigkeit, was sich insbesondere auf unser Blut positiv auswirken kann. Darüber hinaus besitzen auch die Wurzeln dieser Pflanze eine bindende Fähigkeit, was dabei helfen kann, Schwermetalle und Gifte aus dem Körper zu leiten. Außerdem wirkt die Klettenwurzel harntreibend, sodass die Toxine auch über die Nieren ausgeschieden werden können.

Zur Behandlung von Hautproblemen ist die Klette ebenso geeignet, da sie antibakterielle sowie pilzfeindliche (antimykotische) Eigenschaften besitzt. Angewendet wird sie häufig bei Akne oder bei schuppiger Kopfhaut als öliger Auszug.

Die Hauptinhaltsstoffe der Klette sind ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, Inulin, Sitosterin sowie fungizid und antibiotisch wirkende Substanzen.

Flohsamen: Heilung für den Darm

Flohsamen enthalten sogenannte lösliche Ballaststoffe. Diese können eine hohe Menge an Wasser aufnehmen. Beispielsweise kann ein Teelöffel Flohsamen innerhalb einer Minute eine Tasse Wasser extrem dickflüssig machen. Dieses Quellvermögen macht den Flohsamen zu einem guten Hilfsmittel gegen Verstopfung bzw. Darmträgheit. Mithilfe der Flohsamen wird der Darminhalt vermehrt und der Dehnungsreiz wird automatisch ausgelöst, was zur Folge hat, dass sich der Darm entleert. Hierbei werden auch Kotreste oder Schlacken von den Darmwänden gespült, weshalb Flohsamen auch gerne zur Darmreinigung angewendet werden. Besonders wichtig ist bei der Einnahme von Flohsamen, dass ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. Empfohlen werden mindestens 2,5 Liter Wasser pro Tag, damit es nicht zu einer Verstopfung kommt.

Zur Verstärkung der Wirkung können Flohsamenschalen genutzt werden, denn je feiner diese pulverisiert werden, desto stärker ist auch das Quellvermögen und somit natürlich auch die darmreinigende Wirkung.

Brennnessel: Hilfe bei Hauptproblemen und Problemen mit Gelenken und Muskeln

In der Regel wird die Brennnessel bei Hauptproblemen und Problemen mit Gelenken und Muskeln angewendet. Ebenso nutzen auch viele Betroffene die Brennnessel, wenn eine krankhafte Neigung zu Harnsäure-Ablagerungen besteht, da sie bei der Ausscheidung helfen kann.

In der Homöopathie wird die Brennnessel aufgrund ihrer intensiven und starken Wirkung auch bei leichten Verbrennungen, Hautausschlägen und Sonnenbrand empfohlen. Dabei sind die Inhaltsstoffe der Brennnessel sehr vielfältig und bestehen u. a. aus:

  • Serotonin („Glückshormon“)
  • Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe)
  • organische Säuren
  • Steroide
  • Vitamine, Mineralien und Spurenelemente
  • Triterpene
  • Cholin und Azetylcholin (Botenstoffe)
  • Bitterstoffe

Aufgrund dieser großen Anzahl an Inhaltsstoffen besitzt die Brennnessel ein sehr breites Wirkungsspektrum und wird innerlich und äußerlich angewendet.

Löwenzahn: Hilfe bei Kopfschmerzen

Der Löwenzahn enthält neben Vitaminen, Mineral- und Schleimstoffen auch Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe sowie Darotinoide. In der Wurzel befindet sich zudem Inulin. Generell wird Löwenzahn bei Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Verstopfung, Husten und bei Problemen mit der Gallenblase empfohlen. Darüber hinaus regt Löwenzahn die Durchblutung an, was wiederum dem Körper dabei hilft, Schlacken und Toxine auszuspülen.

Artischocke: Hilfe bei Problemen mit der Galle und Leber

Die Blätter der Artischocke beinhalten Bitterstoffe – vor allem Cynarin – sowie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Flavonoide. Empfohlen werden Artischockenblätter zur Gesunderhaltung der Gallen- und Lebergesundheit, denn die Inhaltsstoffe fördern den Gallenfluss und schützen zudem die Leber. Auch bei der Regeneration der Leber können die Inhaltsstoffe der Artischockenblätter hilfreich sein. Darüber hinaus wird auch die Bauchspeicheldrüse angeregt, sodass Verdauungssäfte ausgeschüttet werden können.

Grundsätzlich wirken Artischockenblätter krampflösend, antioxidativ, entzündungshemmend sowie blutfett- und cholesterinsenkend.

Titelbild © Alis Photo – shutterstock.com

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