Blasenschmerzen

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Blasenschmerzen können sehr unangenehm sein. Besonders Frauen leiden häufig unter einer schmerzenden Blase. Der Schmerz ist in den meisten Fällen unmittelbar über dem Schambein angesiedelt und kann in schwerwiegenden Fällen in den gesamten Unterleib ausstrahlen. Die Blase selbst ist auf dem Beckenboden und damit im unteren Teil des Beckens angesiedelt. Sie ist über einen Harnleiter mit den Nieren verbunden und fängt den Urin auf, den diese als Abfallprodukt ableiten. Über die Blase wird der Urin ausgeschieden.

Nicht selten wird der Blasenschmerz von einem unangenehmen Brennen beim Entleeren der Blase begleitet, die auch bei geringen Harnmengen bereits einen starken Harndrang auslösen kann. Häufiges Wasserlassen unter Schmerzen kann die Folge sein.

Ursachen

Blasenschmerzen haben meist eine recht begrenzte Anzahl von möglichen Ursachen, die mithilfe einer fachärztlichen Untersuchung schnell eingegrenzt werden können. In den meisten Fällen gibt bereits eine erste Blut- und Urinuntersuchung Aufschluss über die Ursache der Blasenschmerzen. Bleibt die Diagnose noch unsicher, kann sie beispielsweise mithilfe einer Ultraschalluntersuchung untermauert werden.

Besonders häufig ist eine Blasenentzündung der Auslöser für eine schmerzende Blase. Kommt es zu häufigem Harndrang und einem schmerzhaften Entleeren der Blase, das von einem brennenden Gefühl bis in die Harnleiter begleitet wird, liegt die Vermutung einer Blasenentzündung nahe. Die Schmerzen können bei einer Blasenentzündung nur beim Wasserlassen oder, in schwerwiegenden Fällen, auch dauerhaft auftreten. Es kann seltener auch zu Fieber kommen, das als Begleiterscheinung einer Blasenentzündung auftritt. Frauen neigen besonders zu Blasenentzündungen. Im Verlauf einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren kommt es verstärkt zu einer Entzündung der Harnblase oder der Harnleiter. Viele Betroffene wissen nicht, dass nicht nur das Sitzen auf kalten Flächen das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen kann, sondern auch kalte Füße. Die Nervenbahnen, die die Harnleiter und die Harnblase versorgen, verlaufen im menschlichen Körper auch unter den Fußsohlen. Sind diese starker Kälte ausgesetzt, zum Beispiel bei häufigem oder langem Stehen auf kaltem Boden, kann dies zu einer Blasenentzündung führen.

Nicht immer ist aber eine Blasenentzündung die Ursache für akute oder chronische Blasenschmerzen. Der so genannte Harnverhalt kann ebenfalls heftige Schmerzen in der Blase auslösen. Wenn sich Blasensteine oder andere Fremdkörper in der Blase befinden, kann dies zu Problemen beim Wasserlassen führen. Leiden Betroffene unter einer Reizblase, ist diese besonders anfällig für die Bildung von Blasensteinen oder eine Entzündung. Hier kann es besonders häufig zu schmerzhaften Krankheitsbildern kommen.

Auch gynäkologische und urologische Ursachen sind häufig der Auslöser für eine schmerzende Blase. Frauen können beispielsweise eine Entzündung der Scheide oder der Gebärmutter ausbilden, die jeweils die Blasentätigkeit beeinträchtigen und zu Schmerzen führen können. Auch eine Endometriose oder eine nach unten gesenkte Gebärmutter können die Blase in Mitleidenschaft ziehen. Bei Männern zählen eine Entzündung oder Vergrößerung der Prostata sowie, in seltenen schweren Fällen, Prostatakrebs zu häufigen Ursachen für Schwierigkeiten beim Wasserlassen und eine schmerzende Blase. Auch die Blase selbst kann von Krebs befallen werden. Schmerzen und Brennen können hier typische Anzeichen sein. In jedem Fall ist es wichtig, bei starken oder anhaltenden Blasenschmerzen einen Facharzt aufzusuchen, um die Ursache frühzeitig abklären und die Erkrankung entsprechend therapieren zu können.

Therapie

Ist die Ursache für Blasenschmerzen einmal ermittelt, sind die Therapiemöglichkeiten meist sehr gut. Die häufigste Ursache für Blasenschmerzen und Probleme beim Wasserlassen ist eine Blasenentzündung oder eine Harnwegsinfektion. Üblicherweise wird der behandelnde Arzt ein Antibiotikum empfehlen, durch das die Infektion und damit auch die unangenehmen Begleiterscheinungen innerhalb einiger Tage abklingen sollten. Therapiebegleitend sollten die Nieren und die Blase gut gespült werden. Deshalb sollten Betroffene sehr viel trinken. Besonders gut geeignet sind auch harntreibende Tees, die rezeptfrei in der Apotheke oder im Drogeriemarkt erhältlich sind. Der Konsum entsprechender Tees sollte aber sicherheitshalber mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Gegen akute Schmerzen hilft oft Wärme. Ein warmes Bad oder eine Wärmflasche haben entkrampfende Wirkung und können die begleitenden Symptome einer Blasenentzündung mildern.

Sind gynäkologische oder urologische Ursachen der Auslöser für die Blasenschmerzen, richtet sich die passende Therapie ganz nach der jeweiligen Diagnose. Von medikamentösen Behandlungen bis hin zu operativen Eingriffen gibt es hier eine große Bandbreite möglicher Therapieansätze, die gute Aussichten auf Erfolg haben. Fremdkörper in der Blase wie Blasensteine können häufig von außen zerkleinert werden, sodass es möglich ist, sie mit dem Urin auszuscheiden. Ist dieser Therapieansatz nicht erfolgreich, können Blasensteine auch operativ entfernt werden. Die Blasenschmerzen und die gegebenenfalls begleitend auftretenden Schwierigkeiten beim Wasserlassen klingen dann häufig innerhalb weniger Tage oder Wochen ab.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung von Blasenschmerzen ist es wichtig, stets für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, sodass die Nieren und die Blase regelmäßig gespült werden und sich keine Abfallstoffe ablagern können. Außerdem kann es helfen, die Nieren und die Blase immer warm zu halten. Besonders Menschen, die zu Blasenentzündungen neigen oder eine Reizblase haben, sollten es vermeiden, kalt zu sitzen oder häufig und lange auf kaltem Boden zu stehen und zu gehen. Nicht allen Ursachen für Blasenschmerzen kann so wirkungsvoll vorgebeugt werden, aber das Risiko einer Blasenentzündung oder einer Harnwegsentzündung kann so deutlich minimiert werden.

Aktualisiert am 14. Februar 2021