Bauchschmerzen

Der Bauch bildet die Mitte des menschlichen Körpers. Die chinesische Medizin misst ihm und besonders dem Darm eine ganz zentrale Bedeutung im Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden zu. Er wird als der Sitz der Gesundheit betrachtet. Und tatsächlich kann das allgemeine Befinden sehr beeinträchtigen, ist im Magen etwas nicht im Gleichgewicht. Ein Magen-Darm-Infekt etwa kann den gesamten Organismus schwächen und den Betroffenen vollständig außer Gefecht setzen. Dabei zählen Bauchschmerzen zu den häufigsten Schmerztypen überhaupt. Die meisten Menschen leiden im Alltag immer wieder unter mehr oder weniger heftigen Schmerzen oder Krämpfen im Bauchbereich. Ob in Wellen, drückend, ziehend oder stechend – Bauchschmerzen treten in vielen verschiedenen Ausprägungen auf und haben auch ebenso viele mögliche Ursachen.

Da Bauchschmerzen so divers sind wie kaum ein anderer Schmerztyp, fallen die Beschreibungen Betroffener auch meist ganz besonders unterschiedlich aus. Manche klagen über Magendruck, andere sprechen von einem Bauchgrummeln, Krämpfen oder gar unangenehmen Blähungen. Auch als wie stark oder quälend Bauchschmerzen empfunden werden, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Eines haben jedoch alle Arten von Bauchschmerzen gemeinsam: Sie sind höchst unangenehm und sollten schon aus Rücksicht auf das eigene Wohlbefinden nicht übergangen sondern fachgerecht behandelt werden.

Aufbau des Magens

Aufbau des Magens

Ursachen und Beschwerden

Der Bereich der Bauchschmerzen ist medizinisch gesehen ein besonders weites Feld. Besonders typische Formen von Bauchschmerzen sind Magen-Darm-Infekte, Übelkeit und Magenkrämpfe aufgrund von Lebensmittelunverträglichkeiten, Unterleibskrämpfe als eine Ausprägung von Menstruationsbeschwerden, zu reichhaltiges oder ungesundes Essen oder auch Stress und seelischer Druck.

Der Bauch hat mit der Verdauung der täglichen Nahrung eine schwere Aufgabe zu bewältigen. So kann uns sehr fettiges oder auch sehr scharfes, saures oder süßes Essen schnell im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen schlagen. Aber auch Genussmittel wie Kaffee, Tee, Alkohol und Zigaretten haben Auswirkungen auf das Verdauungssystem, die sich bei zu starkem Konsum in Form von Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen äußern können. Ein überreizter Magen, Magendruck und Blähungen bis hin zu schmerzhaften Krämpfen sowie Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Durchfall zählen zu den typischen Symptomen, die häufig auf eine unausgewogene Ernährung zurückgeführt werden können.

Wer an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leidet, sieht sich häufig einem deutlich schwerwiegenderen Problem gegenüber, denn je nach Unverträglichkeit wird der Speiseplan drastisch eingeschränkt. Eine besonders häufig diagnostizierte Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Lactoseintoleranz, bei der Betroffene mit Übelkeit, Magenschmerzen und Verdauungsproblemen auf die in Milch und Milchprodukten enthaltene Lactose reagieren. Weitere typische und häufig auftretende Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind die Glutenunverträglichkeit, bei der Betroffene Probleme mit der Verdauung von zahlreichen Getreideprodukten haben, sowie die Fructoseintoleranz. Fructose ist in vielen Obst- und Gemüsesorten und in Süßigkeiten enthalten.

Magen-Darm-Infekte zählen ebenfalls zu den häufigsten Ursachen von Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen. Sie werden häufig durch Viren wie zum Beispiel das Norovirus oder das Rotavirus ausgelöst und können neben schweren Magenkrämpfen auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall mit sich bringen. Je nach Schwere der Infektion ist eine schnelle Behandlung notwendig, da insbesondere Erbrechen und Durchfall zu gefährlichen Nebenerscheinungen wie Dehydration führen können. In seltenen Fällen sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine langfristige Folge von Magen-Darm-Infekten. Dazu muss es aber nicht zwangsläufig kommen.

Frauen leiden nicht selten an Unterleibsschmerzen während der Menstruation. Diese Bauchschmerzen sind meist eher krampfartig und begleiten die monatliche Regelblutung. Ursache hierfür sind Muskelkontraktionen im Unterleib, die dafür sorgen, dass sich die untere Gebärmutterschleimhaut ablösen und in Form von Regelblut ausgeschieden werden kann. Unterleibskrämpfe gehören zu den häufigsten Menstruationsproblemen und können je nach Ausprägung erhebliche Schmerzen verursachen.

Eine Form der Bauchschmerzen, die vor allem in neuerer Zeit häufiger anzutreffen ist, ist das so genannte Reizdarmsyndrom. Diese Erkrankung des Verdauungstraktes ist häufig auf Stress und seelische Belastungen zurückzuführen. Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionale Erkrankung, die nach heutigem Wissensstand auf einer Störung in den Nervenverbindungen der Verdauungsorgane basieren kann. Die typischen Symptome wie Magenkrämpfe und Druck im Verdauungstrakt werden häufig durch ein hohes Maß an Stress und emotionalem Druck verstärkt.

Therapie

So vielfältig die Formen von Bauchschmerzen sind, so differenziert gestalten sich auch mögliche Therapieansätze. Wer sich seiner Bauchschmerzen entledigen möchte, sollte zunächst die Ursache von einem Facharzt abklären lassen. Sind die Bauchschmerzen auf eine falsche Ernährung zurückzuführen, kann eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten die Problematik oft sehr schnell beheben. Im Falle einer Nahrungsmittelunverträglichkeit wird der behandelnde Arzt eine entsprechende Diät empfehlen, bei der bestimmte Nahrungsmittel durch solche ersetzt werden, in denen der nicht vertragene Nährstoff nicht enthalten ist. Dies kann eine grundlegende Veränderung der Ernährungsgewohnheiten zur Folge haben. Meist tritt aber bei strikter Einhaltung einer entsprechenden Diät schnell eine Besserung ein.

Ist ein Virus die Ursache eines Magen-Darm-Infektes, so kann dieser medikamentös behandelt werden. Es ist auch möglich, begleitende Symptome wie Durchfall oder Verstopfung zunächst mit pflanzlichen Mitteln zu behandeln. Auf jeden Fall sollte hierbei aber ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Leiden Frauen unter Regelschmerzen, so können diese durch die Zugabe von Wärme häufig gelindert werden. Mithilfe einer Wärmflasche oder eines entspannenden Bades können die Unterleibskrämpfe meist selbst behandelt werden. In der Apotheke sind auch nicht verschreibungspflichtige Tees erhältlich, die entkrampfend wirken und die Auswirkungen der Muskelkontraktionen abmildern.

Leiden Betroffene unter dem Reizdarmsyndrom, sind häufig kombinierte Therapieansätze notwendig. So können Medikamente die Symptome behandeln, während eine Psychotherapie die Ursachen für Stress und emotionalen Druck erforscht und langfristig entlastet. Im Falle des Reizdarmsyndroms ist die richtige Therapie in besonderem Maße abhängig von der jeweiligen Ursache der Symptomatik. Ein Facharzt sollte hier zu Rate gezogen werden.

Vorbeugung

Den meisten Formen von Bauchschmerzen kann nicht wirkungsvoll vorgebeugt werden. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen gesunden und leicht verdaulichen Lebensmitteln kann das Verdauungssystem aber entlasten und den Magen schonen. Auch ein möglichst stressfreier Alltag mit ausreichend Ausgleichsmöglichkeiten hilft, verschiedenen Ausprägungen von Bauchschmerzen vorzubeugen. Trotzdem können die meisten Bauchschmerzen erst nach ihrem Auftreten und der Erforschung ihrer Ursachen wirkungsvoll behandelt werden.

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Aktualisiert am 14. Februar 2021