Osteoporose

Der menschliche Körper bzw. das Skelett befindet sich ein Leben lang im Knochenabbau- und Knochenaufbauprozess. Erst ungefähr ab dem 40. Lebensjahr überwiegt der Abbau der Knochenmasse. Liegt eine Osteoporose vor, ist der Stoffwechsel der Knochen gestört, sodass sich der natürliche Knochenabbau noch verstärkt. Dies hat zur Folge, dass zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau ein Missverhältnis entsteht. Per Definition ist die Osteoporose (Knochenschwund) eine chronische Erkrankung, wodurch die Knochen instabiler und poröser werden, sodass sich das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Dabei kann Osteoporose einzelne Knochen sowie auch das gesamte Skelett betreffen.

Formen der Osteoporose

Medizinisch wird die Osteoporose in zwei unterschiedliche Formen eingeteilt. Dabei wird die sogenannte sekundäre Osteoporose hauptsächlich durch Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion oder rheumatische Erkrankungen ausgelöst. Des Weiteren kann aber auch eine langfristige Medikamenteneinnahme, wie beispielsweise die Einnahme von Kortison zu einer Osteoporose führen. Auch ein übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum kann das Risiko erhöhen. Ungefähr 5 Prozent aller Krankheitsfälle sind auf die sekundäre Osteoporose zurückzuführen.

Bei der primären Osteoporose liegt keine direkt erkennbare Ursache vor. Je nachdem wann sie beginnt, wird sie entweder als postmenopausale Osteoporose oder als Altersosteoporose bezeichnet. Dabei beginnt die postmenopausale Osteoporose in den Wechseljahren und die Altersosteoporose ungefähr ab dem 70. Lebensjahr.

In der Regel verursacht eine Osteoporose wenige Symptome, vor allem dann, wenn die Knochenmasse nur minimal vermindert ist. Jedoch macht sich die Osteoporose im weiteren Verlauf durch Knochenbrüche bemerkbar, die ohne erkennbare Ursache auftreten. Durch solch einen Knochenbruch können Schmerzen auftreten und eine Bewegung der betroffenen Stelle unmöglich machen. Häufig kommt es bei einer Osteoporose zu Wirbelbrüchen, wodurch es zu schlagartig einsetzenden starken Rückenschmerzen kommen kann. Langfristig können Wirbelkörperbrüche zu einem Körpergrößenverlust sowie zur Ausbildung eines Rundrückens führen. Zudem kann es zu einer verstärkten Lendenwirbelsäulenverkrümmung kommen. Diese typischen Veränderungen können sogar so weit gehen, dass der Beckenkamm mit den untersten Rippen in einen direkten Kontakt kommt, was ebenfalls zu Schmerzen führt. Aufgrund der auftretenden Symptome neigen viele Betroffene dazu, eine Schonhaltung einzunehmen, die jedoch zu schmerzhaften Muskelverspannungen führen können.

Diagnose und Therapie

Liegt ein Verdacht auf Osteoporose vor, können unterschiedliche Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen. So spielt die Knochendichtemessung eine wesentliche Rolle bei der Diagnosestellung. Ebenfalls kann eine quantitative Ultraschallmessung sowie eine Computertomografie erfolgen. Auch ein Röntgenbild kann Aufschluss geben, da hier betroffene Knochen transparenter als gesunde Knochen aussehen. Im Zweifelsfall kann ein Arzt mithilfe eine Knochenbiopsie die Diagnose sichern. Jedoch kommt dieses Verfahren in der Regel nur selten zum Einsatz, wenn beispielsweise ein Tumorverdacht besteht.

Die Therapie der Osteoporose ist immer abhängig vom Verlauf und zielt hauptsächlich darauf ab, die Schmerzen zu lindern sowie den Knochenstoffwechsel zu beeinflussen. Es ist besonders wichtig, eine Therapie frühzeitig zu beginnen, da bei einer unbehandelten Osteoporose der Knochenschwund immer weiter voranschreitet.

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die richtige Ernährung. So sollte darauf geachtet werden, dass ein Unter- oder Übergewicht vermieden wird, da sich dies negativ auswirken kann. Zudem muss dem Körper genügend Kalzium sowie Vitamin D zur Verfügung gestellt werden. So kann durch eine kalziumreiche Ernährung das Risiko für Knochenbrüche gesenkt werden. Betroffene sollten ungefähr 1.000 bis 1.500 Milligramm Kalzium täglich aufnehmen. Vitamin D ist ebenso wichtig bei einer bestehenden Osteoporose, da hiermit das Kalzium in den Knochen eingelagert werden kann. Die Einnahme entsprechender Kalzium- und Vitamin-D-Präparate sollte nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Vorbeugung

Einer Osteoporose kann wirksam vorgebeugt werden, in dem auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet wird. Wer sich regelmäßig und ausreichend bewegt und einen ausgeglichenen Lebensstil beibehält, kann das Risiko minimieren. Da Rauchen und Alkohol zur Osteoporose-Entstehung beitragen können, sollte möglichst auf den Genuss verzichtet werden bzw. nur in Maßen genossen werden.

Aktualisiert am 17. Februar 2021