Oberarmschmerzen

Oberarmschmerzen sind oft besonders unangenehm, da die Oberarme im Alltag ständig und oft sehr stark belastet werden. Selbst einfache Tätigkeiten wie das Heben einer Tasse oder das An- und Ausziehen involvieren den Einsatz der Oberarme und können bei Beschwerden deshalb Schmerzen verursachen. Außerdem können Oberarmschmerzen je nach Ursache und Schwere der Beschwerden die Bewegungsfreiheit stark einschränken.

Zum Oberarm zählen alle Bereiche des Armes zwischen dem Schultergelenk und dem Ellenbogengelenk. Auch akute Schmerzen in den Gelenken selbst können in den Oberarm ausstrahlen und dadurch in Form von Oberarmschmerzen spürbar werden. Die Schmerzen treten meist bei Bewegungen oder Belastungen des Oberarmes auf und werden von Betroffenen in den meisten Fällen als ein ziehender oder stechender Schmerz beschrieben. Beeinträchtigt sind typischerweise einzelne Muskelstränge oder Nerven im Oberarm, die vor allem bei bestimmten Bewegungen zum Einsatz kommen. Von den meisten Betroffenen werden vor allem Bewegungen als problematisch beschrieben, die über Kopf ausgeführt werden müssen. Typische Ansatzpunkte für Oberarmschmerzen sind der Oberarmknochen selbst, häufig aber auch das Schulterblatt, das Schultergelenk oder das Ellenbogengelenk. Sind neben der Muskulatur auch einzelne Nervenbahnen von der Beeinträchtigung betroffen, können unangenehme Begleitsymptome wie Kribbeln, Taubheit oder ein verstärktes Kälteempfinden gemeinsam mit dem Schmerz im Oberarm vorkommen.

Treten Oberarmschmerzen häufig zunächst nur bei Belastungen der betroffenen Armpartie auf, können sich die Beschwerden ohne eine entsprechende Behandlung verschlimmern und schließlich auch in Ruhephasen, beispielsweise in der Nacht, spürbar werden. Bei häufig wiederkehrenden oder anhaltenden Schmerzen im Oberarm sollten Betroffene unbedingt einen Facharzt aufsuchen, um die Ursache medizinisch abklären zu lassen. Zusätzliche Symptome wie Kribbeln oder Taubheit sind häufig ein Warnsignal für eine neurologische Schädigung, die schnellstmöglich medizinisch behandelt werden sollte, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen.

Anatomie des Armes

Anatomie des Armes

Ursachen

Die Ursachen für Oberarmschmerzen können sehr harmlos sein, in einigen Fällen aber auch einen ernsthafteren medizinischen Hintergrund aufweisen. Sehr häufig gehen Oberarmschmerzen auf eine Überlastung einzelner Muskelpartien zurück, beispielsweise durch eine sehr einseitige Belastung oder ungewohnte Bewegungsabläufe. Ein typischer Muskelkater kann die Folge sein. Auch eine Muskelverkürzung, eine Muskelverhärtung, eine Muskelzerrung oder ein Muskelfaserriss können Schmerzen im Oberarm verursachen. Besonders Menschen, die im Alltag einer sehr statischen Haltung oder stereotypen Bewegungsabläufen ausgesetzt sind, wie beispielsweise bei der Arbeit am Computer oder am Fließband, neigen häufig zu einer überlasteten oder falsch belasteten Muskulatur im Oberarm.

Ist die Muskulatur im Oberarm dauerhaft verhärtet oder verkürzt, kann dies auch das umliegende Bindegewebe und hier vornehmlich die versorgenden Blutgefäße und die Nervenbahnen beeinträchtigen. Eingeklemmte Nerven oder abgedrückte Blutgefäße sind eine häufige Folge. Dies kann zu einer Unterversorgung einzelner Armpartien führen, die Schmerzen aber auch Kribbeln, Taubheitsgefühl, eingeschlafene Hände, ein verstärktes Kälteempfinden oder eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit mit sich bringt. Ist ein Nerv eingeklemmt, empfinden Betroffene vor allem die Bewegungsabläufe als schmerzhaft oder unangenehm, die durch den entsprechenden Nerv angesteuert und gelenkt werden. Eine Bewegungseinschränkung bis hin zum Blockieren einzelner Muskelpartien kann ebenfalls die Folge sein.

Auch Verletzungen führen sehr oft zu Oberarmschmerzen. Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Abschürfungen oder gar ein Bruch des Oberarmknochens gehören zu den typischsten Verletzungen, die durch Unfälle wie einen Sturz oder einen heftigen Stoß ausgelöst werden können. Bei derartigen Verletzungen werden in der Regel nicht nur der Knochen, die Muskulatur oder die umgebenden Bänder und Nerven in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch die den Oberarm versorgenden Blutgefäße. Die Folge ist ein Bluterguss, der die meisten Verletzungen am Oberarm begleitet und die verletzte Stelle gut sichtbar kennzeichnet.

Seltenere aber umso gefährlichere Ursachen für Oberarmschmerzen liegen im Bereich der organischen Erkrankungen. So kann ein schmerzender Oberarm beispielsweise eine Begleiterscheinung eines Herzinfarktes sein. In den allermeisten Fällen werden die Oberarmschmerzen dann aber von weiteren Symptomen begleitet, die auf einen Herzinfarkt hindeuten. Besonders häufig klagen Betroffene über ein Engegefühl in der Brust, starke Brustschmerzen oder einen krampfartigen Schmerz im Bereich des Herzens. Auch akute Bauchschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen können im Zusammenspiel mit Oberarmschmerzen auf einen Herzinfarkt hindeuten. Sollten entsprechende Symptome festgestellt werden, ist umgehend der Notarzt zu informieren. Treten Oberarmschmerzen jedoch ohne weitere Symptome auf, sind sie nur sehr selten auf eine organische Ursache zurückzuführen.

Therapie

Da Oberarmschmerzen sehr oft auf eine eher harmlose Ursache zurückzuführen sind, stehen vielfältige Therapiemöglichkeiten mit guten Heilungsaussichten zur Verfügung. Liegt die Ursache im muskulären Bereich und ist vor allem auf eine Überlastung oder eine Fehlbelastung zurückzuführen, werden meist medizinischen Massagen eingesetzt. In schwerwiegenden Fällen kann der behandelnde Arzt auch länger angelegte physiotherapeutische Behandlungen empfehlen. Eine Wärmebehandlung zur Entspannung der geschädigten Muskulatur kann meist therapiebegleitend zu Hause durchgeführt werden. Es können auch schmerzlindernde Medikamente und abschwellende oder entspannende Salben zum Einsatz kommen. Ist ein Nerv eingeklemmt oder ist eine Unterversorgung durch blockierte Blutgefäße aufgetreten, wird nicht selten auch Akkupunktur eingesetzt, um die beeinträchtigten Bereiche wieder durchgängig zu machen. Eine Besserung tritt hier meist schon nach der ersten Behandlung ein.

Bei Verletzungen wird der Oberarm üblicherweise bandagiert, um das betroffene Gewebe bestmöglich zu stützen. Ein gebrochener Oberarmknochen wird häufig geschient und anschließend durch einen Gips fixiert. Nur in vollständiger Ruhestellung kann der Knochen korrekt wieder zusammenwachsen, ohne dass die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt bleibt. Ist ein Bruch besonders kompliziert, muss er gegebenenfalls mithilfe eines operativen Eingriffs eingerichtet werden, bevor der Heilungsprozess beginnen kann.

Bei organischen Ursachen wie zum Beispiel im Falle eines Herzinfarktes wird der Arm selbst nicht behandelt. Ein Facharzt behandelt die organische Ursache für den Schmerz, der in den meisten Fällen nur ein Begleitsymptom ist. Sehr häufig klingen Oberarmschmerzen bei richtiger Behandlung innerhalb weniger Tage wieder ab und auch die Bewegungsfähigkeit des Armes kann meist sehr kurzfristig vollständig wiederhergestellt werden.

Vorbeugung

Um Oberarmschmerzen vorzubeugen, ist es wichtig, dass die Muskulatur möglichst nicht zu stark und nicht zu einseitig belastet wird. Wer im Alltag sehr statische oder stereotype Bewegungsabläufe ausführen muss, sollte in der Freizeit für einen ausreichenden Ausgleich sorgen, um die Muskulatur wieder zu lockern und beweglich zu halten. Sanfte Sportarten wie Yoga, Pilates oder Schwimmen eignen sich besonders gut. Weniger empfehlenswert sind Sportarten, die die Armmuskulatur sehr stark belasten, wie beispielsweise Tennis.

Bildquelle: bilderzwerg – fotolia.com

Aktualisiert am 17. Februar 2021