Nabelschmerzen

Im Allgemeinen können Bauchschmerzen auf allerlei verschiedene Erkrankungen hinweisen. Die meisten davon sind für gewöhnlich harmlos. Jedoch gibt es auch Schmerzen gezielt am oder um den Bauchnabel herum, die sehr ernst genommen werden müssen. Ein direkter Nabelbruch ist zwar eher die Ausnahme, jedoch können Nabelschmerzen auf andere Erkrankungen des Unterleibs hinweisen.

Symptome und Ursachen

Ein Nabelbruch zeigt sich in Form von einer kleinen Beule unter der Haut in der Nähe des Bauchnabels. Es handelt sich dabei um eine Gewebeausstülpung durch eine Schwachstelle in der Bauchwand (Bruchpforte). Unter Umständen kann diese Ausstülpung auch Baucheingeweide (z. B. Darmschlingen) enthalten. In der Regel verursacht ein Nabelbruch keine Schmerzen, weshalb er auch nicht immer gleich entdeckt wird. Lediglich die kleine Vorwölbung am Nabel ist ein Hinweis auf einen Bruch. Sollten jedoch Schmerzen auftreten und verfärbt sich der Bruch bläulich, ist sofort ein Arzt aufzusuchen, da dies für die Einklemmung des Bruchsackinhalts spricht.

Einige Alltagsfaktoren wie zum Beispiel Nahrungsmittelallergien, Stress oder auch ein eingeklemmter Nerv können dafür sorgen, dass der Nabel mit Schmerzen reagiert. Ebenso gelten Alkohol sowie Nikotin als krampffördernd.

Zu den eher harmlosen Ursachen gehören auch leichte Magenerkrankungen wie eine Gastritis. In den meisten Fällen wird eine Magenschleimhautentzündung durch eine bakterielle Infektion ausgelöst. Hierbei kann es u.a. auch zu Nabelschmerzen kommen. Bei Kindern ist jedoch besondere Vorsicht geboten, da beispielsweise der versehentliche Verzehr von schädlichen Substanzen (z. B. Reinigungsmittel) zu einer Gastritis führen kann. Aus diesem Grund ist dringend ein Arztbesuch anzuraten.

Wesentlich schwerwiegendere Magenerkrankungen sind chronische Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder Pankreatitis. Sollten hier die Nabelschmerzen lange anhalten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Neben Magen- und Darmerkrankungen können die Schmerzauslöser auch an einer anderen Stelle lokalisiert sein. Zum Beispiel kann sich ein bevorstehender Herzinfarkt durch eine angespannte und harte Bauchdecke äußern. Auch hier treten Nabelschmerzen auf. Besteht der Verdacht auf Herzinfarkt, ist sofort der Notruf zu wählen.

Bei anhaltenden Nabelschmerzen sollten speziell Frauen ihren Frauenarzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen. Gelegentlich stehen Nabelschmerzen mit einer Erkrankung der Gebärmutter in Verbindung. Denkbar sind Beschwerden am Nabel auch als Vorzeichen der Periode oder einer Schwangerschaft.

Wenn die Nabelschmerzen moderat sind und mit keinen Begleitsymptomen einhergehen, können zunächst private Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Kommen aber Begleitsymptome, wie zum Beispiel Durchfall, Völlegefühl, Blähbauch, Gewichtsabnahme, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Fieber hinzu, ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren.

Therapie

In den meisten Fällen sind die Nabelschmerzen durch eine Bauchnabelentzündung bedingt. Diese zeigt sich durch rissige und gerötete Haut. Auch ein Juckreiz sowie Eiterabsonderungen können auftreten. Ursächlich hierfür ist oftmals eine vernachlässigte Pflege des Bauchnabels. Doch mit der richtigen Pflege kann man diese Entzündung schnell in den Griff bekommen. Nach dem Duschen oder Baden sollte der Bauchnabel ordentlich getrocknet werden. Sollte der Bauchnabel tief liegen, kann dieser vorsichtig mit einem Wattestäbchen gereinigt und getrocknet werden. Danach ist es wichtig, dass der Bauchnabel eine entsprechende Pflege (z. B. Babypuder, Körperlotion etc.) erhält.

Bauch- und Nabelschmerzen sind häufig das Resultat einer stressreichen Lebensweise. So reagiert der Magen-Darm-Trakt sehr sensibel auf Stress, Anspannung und zu wenig Entspannung. Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, den Alltag so weit wie möglich stressfrei zu gestalten. Das Einplanen von regelmäßigen Ruhephasen darf nicht vergessen werden. Bei Krämpfen in der Magengegend kann ausreichen Wärme Linderung bringen, ggf. mit einer Wärmflasche oder einem Entspannungsbad. Als geeignete Gegenmaßnahmen haben sich auch leichte Bauchmassagen als hilfreich erwiesen.

Bei chronischen Erkrankungen des Verdauungstraktes ist es wichtig, dass auf eine angepasste Ernährung geachtet wird, um Beschwerden wie Nabelschmerzen zu vermeiden. Schwer verdauliche Nahrungsmittel sowie Nikotin, Alkohol und Kaffee sind zu meiden. Stattdessen ist Schonkost empfehlenswert.

Bei einem eingeklemmten Nabelbruch handelt es sich um einen Notfall, der unmittelbar operiert werden muss. Dabei hängt der Ablauf der Operation von der Größe des Nabelbruchs ab. Bei kleineren Nabelbrüchen wird die Bruchpforte wieder vernäht. Hingegen ist es bei größeren Nabelbrüchen so, dass der Arzt mithilfe eines bogenförmigen Schnittes die Bauchwand um den Nabel herum öffnet und dann den Inhalt des Bruchsackes wieder in den Bauchraum verlegt. Ggf. wird danach der Bruchsack abgetragen. In einigen Fällen muss zudem ein Kunststoffnetz unter die Bauchhaut eingenäht werden, damit die Bauchdecke stabilisiert wird. Dies soll erneuten Nabelbrüchen vorbeugen.

Vorbeugung

Nabelschmerzen kann nicht zu 100 Prozent vorgebeugt werden. Lediglich bei einer Bauchnabelentzündung ist es möglich, durch die ausreichende und regelmäßige Pflege, dieser Art von Beschwerden vorzubeugen.

Aktualisiert am 16. Februar 2021