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Ischiasschmerzen (Ischialgie)

Inhaltsverzeichnis

IschiasTreten plötzlich Schmerzen im unteren Rückenbereich auf, zum Beispiel nachdem etwas Schweres gehoben wurde, und strahlt dieser Schmerz dann in das Bein aus, kann es sich unter Umständen um einen Ischiasschmerz handeln. Es handelt sich hierbei um einen Nervenschmerz (Neuralgie), der aufgrund einer Ischiasnervschädigung bedingt ist. Häufig entstehen Ischiasschmerzen dadurch, dass zwischen dem 4. Lendenwirbel und dem 2. Kreuzwirbel die Wirbelsäule eingeklemmt ist.

Ein typisches Symptom für Ischiasschmerzen ist der ziehende Schmerz bis in das Bein, der sich durch Husten Pressen noch verstärkt. In der Regel treten die Schmerzen plötzlich und vor allem sehr heftig auf.

Nicht immer ist der in das Bein ausstrahlende Schmerz das einzige Symptom für eine Ischiasnervschädigung. So kann es durchaus auch zu neurologischen Beschwerden, wie zum Beispiel Gefühlsstörungen oder Lähmungen kommen. Bei einer schweren Schädigung des Ischiasnervs kann es zudem zu Blasen- und Darmstörungen in Form von Inkontinenz kommen.

Ursachen

Eine Ischialgie kann unterschiedliche Ursachen haben, wie zum Beispiel muskuläre Verspannungen oder auch Blockierungen der Wirbelkörper. Ebenso kann auch ein Bandscheibenvorfall die Ursache sein. Die häufigste Ursache ist jedoch eine degenerative Veränderung der beiden unteren Lendenwirbelsäulenbandscheiben. Dabei liegen die Bandscheiben wie Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln in der Wirbelsäule. Wenn nun ein erhöhter Druck ausgeübt wird, wie zum Beispiel beim Bücken oder beim Heben von schweren Gegenständen, kann sich die Bandscheibe vorwölben und so Schmerzen auslösen. Meist ist dies die Vorstufe eines Bandscheibenvorfalls.

Therapie

Die Diagnose gelingt schnell anhand der typischen Symptome. Neben der körperlichen Untersuchung sind für die Diagnosestellung auch Angaben darüber wichtig, ob vor Kurzem beispielsweise ein schwerer Gegenstand gehoben wurde sowie die genaue Beschreibung der Schmerzen. Zudem wird ein Arzt die Vorgeschichte des Patienten berücksichtigen, ob ggf. früher schon einmal Rückenprobleme aufgetreten sind. Damit der Ischias erfolgreich behandelt werden kann, ist es wichtig, die Ursache herauszufinden. Zur weiteren Diagnostik können weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel Röntgenaufnahmen, CT, MRT oder Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz kommen.

Die Therapie zielt darauf ab, die Ursache zu beheben sowie die Schmerzen schnell zu lindern. Hierzu kann bei akuten Beschwerden ein Schmerzmittel direkt in die Rückenmuskulatur gespritzt werden. Ebenso können entzündungshemmende und muskelentspannende Präparate helfen. Neben der Schmerzbehandlung sind Schonung und Wärme hilfreich. Als langfristige Therapie ist es empfehlenswert, für regelmäßige Bewegung zu sorgen, um die Rückenmuskulatur zu stärken.

Eine Operation wird nur dann notwendig, wenn wiederholt starke Bandscheibenvorfälle auftreten und die motorischen Störungen zunehmen.

In der Regel nimmt die Ischialgie einen günstigen Verlauf. Meist verschwinden die Schmerzen nach ein paar Tagen von selbst. Auch wenn der Ischiasnerv aufgrund eines Bandscheibenvorfalls eingeklemmt ist, kann es zu einer Spontanheilung kommen. Allgemein ist für den weiteren Verlauf wichtig, dass die Rückmuskulatur entsprechend gestärkt wird. Dies kann mittels Sport, krankengymnastischen Übungen oder einer Rückenschule erfolgen.

Vorbeugen

Zur Vorbeugung ist eine rückenfreundliche Lebensweise zu empfehlen. Beim Heben von schweren Gegenständen sollte darauf geachtet werden, nicht aus dem Rücken, sondern aus den Knien heraus zu heben. Zudem sollte eine falsche Haltung sowie ein falsches Sitzen unbedingt vermieden werden. Regelmäßige Bewegung und gezieltes Rückentraining ist ebenso eine hervorragende Vorbeugungsmaßnahme.

Bildquelle © ag visuell – Fotolia.com

Aktualisiert am 15. Februar 2021