Hautbrennen

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Hautbrennen stellt im medizinischen Sinne kein eigenes Krankheitsbild dar, sondern tritt häufig als Begleitsymptom verschiedener Erkrankungen auf. Je nach Ursache geht Hautbrennen mit weiteren Symptomen einher, wie zum Beispiel Fieber, allgemeinem Unwohlsein und besonders häufig auch mit sichtbaren Veränderungen der Hautoberfläche. Es gibt aber auch Krankheitsverläufe, bei denen die brennende Haut das einzige spürbare Symptom ist.

Grundsätzlich ist Hautbrennen ein Anzeichen dafür, dass der Körper mit einer Substanz oder einem Inhaltsstoff in Berührung gekommen ist, mit der oder mit dem er nicht zurechtkommt. Eine Überempfindlichkeit oder eine allergische Reaktion sind die Folge, die sich häufig im Bereich der Haut bemerkbar macht. Betroffene beschreiben das Hautbrennen meist als einen stechenden oder brennenden Schmerz, der nicht selten von einer generellen Überempfindlichkeit der Haut oder von mehr oder weniger starkem Juckreiz begleitet wird. Zu den sichtbaren Begleitsymptomen zählen vor allem Rötungen der Haut oder kleine Bläschen oder Pickel. Es muss allerdings nicht zwingend auch zu optischen Veränderungen der Haut kommen. Bei starkem Juckreiz können Hautrötungen und wunde Stellen auch durch vermehrtes Kratzen auftreten.

Hautbrennen kann je nach Ursache am gesamten Körper oder nur an vereinzelten Stellen auftreten. Wurde ein unverträglicher Stoff in den Körper aufgenommen, sind meist weitere Teile der Haut von der Reaktion betroffen. Ist der Körper von außen mit einer Substanz in Berührung gekommen, gegen die er eine Unverträglichkeit oder eine Allergie hegt, sind meist nur die unmittelbar in Kontakt gekommenen Bereiche von der Hautveränderung betroffen. Bei sehr starkem oder andauerndem Hautbrennen sollte in jedem Fall ein Arzt hinzugezogen werden, um die Ursache für die Beschwerden medizinisch abklären zu lassen.

Ursachen

Die Ursachen für Hautbrennen sind medizinisch noch nicht vollständig erforscht. Es sind bereits viele Substanzen bekannt, die ein Brennen der Haut auslösen können, doch erweitert sich die Bandbreite möglicher Ursachen stetig. Grundsätzlich kommt jede bekannte Substanz für eine allergische Reaktion in Frage. Auf welchen Stoff der Betroffene tatsächlich allergisch reagiert, muss in einer umfassenden Anamnese ermittelt werden.

Besonders häufig löst Milchsäure Hautbrennen aus. Viele Menschen reagieren empfindlich auf diese Substanz. Zu unerwünschten Hautreaktionen kommt es besonders häufig, wenn Kosmetika verwendet werden, in denen auch Milchsäure verarbeitet wurde.

Ein typischer Auslöser für Hautbrennen sind auch verschiedenste Nahrungsmittel. In der modernen Gesellschaft treten Nahrungsmittelunverträglichkeiten immer häufiger auf. Besonders viele Menschen leiden an Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit. Die typischsten Symptome sind liegen zwar eher im Bereich des Magen-Darm-Traktes, doch auch Hautbrennen wird von Betroffenen immer wieder beschrieben. Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden in vielen Fällen erst entdeckt, wenn die Betroffenen mehrfach über akute Beschwerden geklagt haben. Oft sind verschiedene Allergietests notwendig, um die Unverträglichkeit genau eingrenzen zu können.

Auch nervliche Problematiken kommen in Betracht, wenn akutes oder chronisches Hautbrennen festgestellt wird. So kann eine Überreizung oder eine Entzündung einzelner Nerven oder ganzer Nervenbahnen dazu führen, dass ein Brennen oder Jucken auf der Haut ausgelöst wird. Auch ein eingeklemmter Nerv kann Hautbrennen verursachen. Meist werden die Beschwerden dann von einem unangenehmen Kribbeln, Taubheitsgefühl oder einem erhöhten Kälteempfinden begleitet.

Die durch einen Zeckenbiss ausgelöste Borreliose führt ebenfalls in vielen Fällen zu Hautbrennen. Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die durch Blutkontakt mit einem infizierten Träger entsteht. Sehr häufig ist ein Zeckenbiss die Ursache für eine auftretende Borreliose. Zu den typischen Symptomen gehören vor allem sichtbare Rötungen und Reizungen der Haut, die mit einem brennenden Gefühl einhergehen können. Auch Fieber und körperliche Schwäche sind deutliche Anzeichen einer Borreliose. Sollten diese Symptome gemeinsam auftreten, ist umgehend ein Arzt zu Rate zu ziehen. Eine Borreliose kann im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Nicht immer ist Hautbrennen auf eine körperliche Ursache zurückzuführen. Auch psychosomatische Gründe kommen in Frage. So können vermehrter Stress, Nervosität und emotionaler Druck eine entsprechende Reaktion auslösen. Der Körper reagiert in diesem Fall auf eine starke Überlastung der Psyche. Leider wird den psychischen Auslösern verschiedener Krankheitsbildern noch nicht die notwendige Aufmerksamkeit entgegengebracht und so müssen Betroffene sich häufig vorwerfen lassen, ihre Beschwerden seien eingebildet. Wenn Stress und Anspannung körperliche Symptome hervorrufen, sollte dies aber in jedem Fall ernst genommen und mit einem Facharzt besprochen werden.

Therapie

Hautbrennen tritt meist als Begleiterscheinung einer Erkrankung auf. Deshalb ist es wichtig, die Ursache zu definieren und die Erkrankung entsprechend zu behandeln. Die begleitenden Symptome klingen dann in der Regel von selbst wieder ab.

Ist die Unverträglichkeit einer Substanz oder eines Nahrungsmittels für das Hautbrennen verantwortlich, ist es wichtig, mithilfe eines Allergie- oder Bluttests genau einzugrenzen, auf welchen Stoff der Körper abweisend reagiert. Dieser ist künftig auf jeden Fall zu meiden, sei es durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder durch die bewusstere Wahl von Pflegeprodukten oder anderen Ingredienzien. Hilfreiche Hinweise kann der Hausarzt geben und Produkte empfehlen, die die zu meidenden Stoffe nicht enthalten.

Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit empfiehlt der behandelnde Arzt meist eine entsprechende Diät, die dringend eingehalten werden sollte, da sich solche Unverträglichkeiten neben den bereits bekannten Symptomen auch langfristig auf das Verdauungssystem auswirken und dort ernsthafte Schädigungen hervorrufen können.

Liegt eine Nervenstörung vor, ist diese zunächst genau zu lokalisieren und festzustellen, ob es sich um einen gereizten, entzündeten oder eingeklemmten Nerv handelt. Bei Reizungen und Entzündungen können Medikamente die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit abklingen lassen. Ist ein Nerv eingeklemmt, kann das umliegende Gewebe durch medizinische Massagen oder physiotherapeutische Maßnahmen wie manuelle Therapie gelockert werden, um so die Blockade des Nervs zu lösen. Gegebenenfalls können Wärmebehandlungen den Heilungsprozess unterstützen.

Im Falle von psychosomatischen Auslösern für das Hautbrennen sollten diese unbedingt ernst genommen werden. Ein Facharzt kann die seelischen Ursachen für die psychische Überlastung ergründen und eine passende Therapie empfehlen.

Vorbeugung

Da Hautbrennen vornehmlich ein Symptom ist, ist es nur schwer möglich, ihm wirkungsvoll vorzubeugen. Es ist allerdings wichtig, entsprechende Anzeichen ernst zu nehmen und bei starken oder andauernden Beschwerden einen Arzt zu konsultieren. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung kann Nahrungsmittelunverträglichkeiten in einem gewissen Maße entgegenwirken. Liegt allerdings die Prädisposition vor, kann nur eine entsprechende Einschränkung des Speiseplanes Abhilfe schaffen. Da auch Stress und emotionaler Druck für körperliche Symptomatiken wie Hautbrennen verantwortlich sein können, ist es wichtig, im Alltag für ausreichende Entspannung und einen gesunden Ausgleich zu stressigen Phasen zu sorgen.

Aktualisiert am 15. Februar 2021