Chemosis

Der Begriff „Chemosis“ beschreibt eine Schwellung (Ödem) der Bindehaut (Konjunktiva). Die Schwellung wird auch Chemose, Konjunktivalödem oder einfach Bindehautödem genannt. Die Bindehaut schwillt hochrot und gelblich an. Sie hebt sich blasenartig von der unter ihr befindlichen Lederhaut ab. Sie kann sogar die Hornhaut überdecken und aus der Lidspalte hervorquellen. Die Chemosis ist nicht ansteckend aber sehr unangenehm für den Patienten.

Die Bindehaut kann sich von der Lederhaut lösen

Bei einer Chemosis kann die Bindehaut innerhalb von wenigen Augenblicken um mehrere Millimeter anschwellen. Da sich die Bindehaut dabei von der Lederhaut lösen kann, besteht beim Tragen von Kontaktlinsen eine große Gefahr für Verletzungen. Die Chemosis kann sowohl Schmerzen als auch einen Juckreiz bewirken. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass gar keine Beschwerden entstehen.

Eine Chemose kann verschiedene Ursachen haben

Eine Chemosis kann bei einer Entzündung oder einer starken Reizung der Bindehaut sowie der benachbarten Strukturen entstehen. Diese Reizungen können u.a. durch Allergien und Infektionen ausgelöst werden. Auch ein Tumor in der Augenhöhle kann eine Chemosis hervorrufen, indem er eine Stauung in den Bindehautgefäßen verursacht. Zudem kann es sein, dass das Konjunktivalödem bei Trägern von Kontaktlinsen seine Ursache in einer Unverträglichkeit des Linsen-Pflegemittels hat. Weitere Irritationen der Bindehaut sind Verätzungen, eine übermäßige Einstrahlung von UV-Licht und Verletzungen. Auch diese können eine Chemose bewirken.

So stellt der Augenarzt die Diagnose

Besteht eine Bindehautschwellung oder eine andere Veränderung im Bereich der Augen, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden und zwar besonders dann, wenn weitere Symptome auftreten. Der Arzt erkundigt sich in einem Anamnesegespräch nach den Beschwerden sowie nach der Krankengeschichte des Patienten. Anschließend führt er eine Untersuchung des betroffenen Auges durch. Hierfür verwendet er eine Spaltlampe. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Abstrich aus der Bindehaut zu entnehmen. Diese Probe wird mikroskopisch untersucht, sodass sich mögliche Infektionen feststellen lassen.

Besteht der Verdacht auf einen bestimmten Auslöser, werden entsprechend weitere Untersuchungen durchgeführt. Um eine Bulbusruptur ausschließen zu können, sollte beispielsweise der Augeninnendruck gemessen werden. Außerdem macht in dieser Hinsicht eine Augenspiegelung Sinn.

Die Therapie zielt auf die Beseitigung der Ursache ab

Die Therapie der Chemosis besteht darin, die Ursache für die Schwellung der Bindehaut zu beseitigen. Ist beispielsweise eine Bindehautentzündung der Auslöser, kommen i.d.R. antiallergische Medikamente zum Einsatz. In Zukunft gilt es dann, den Allergieauslöser (z.B. Hundehaare) zu meiden. Ist wiederum ein Tumor der Grund für die Chemosis, wird dieser im Rahmen einer Operation entfernt. Bei anderen Gründen für das Bindehautödem werden entsprechend andere Verfahren eingeleitet.

Aktualisiert am 14. Februar 2021