Welches Schmerzmittel bei welchen Schmerzen?

Im Alltag gibt es unzählige Situationen, die einen unmittelbaren Effekt auf das körperliche Wohlergehen haben. Krankheiten äußern sich in vielen Fällen in Form von Schmerzen, diese sind eine Art Signalübertragung. Schmerzen können aber auch ganz „normale“ Begleitumstände sein, die von einer temporären Verletzung oder einer Infektion herrühren. Die Betroffenen werden hierdurch nicht unwesentlich belastet, in vielen Fällen führen Schmerzen im Bereich der Gelenke oder der Muskulatur zu deutlichen Einschränkungen im Alltag.

Was ist zu diesem Thema zu wissen gilt und welche Schmerzmittel sich in bestimmten Fällen zur Anwendung empfehlen, wird in den nachfolgenden Absätzen angeschnitten.

Schleichende Belastung des Körpers

Schmerz ist gewissermaßen eine Schutzfunktion des Körpers, der immer dann auftritt, wenn bestimmte Verhaltensweisen oder Bewegungsabläufe eine Belastung darstellen. Werden repräsentative Erhebungen herangezogen, so zählen insbesondere Schmerzen im Bereich des Rückens, des Nackens sowie im Bereich der Schultermuskulatur zu den häufigsten Problembereichen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, insbesondere aber auf Umstände einer modernen Lebensweise zurückzuführen. Viele Menschen verharren den Tag über in belastenden, einseitigen Sitz-, Liege- oder Stehpositionen, zudem fehlt es der breiten Bevölkerung an ausreichend Bewegung und damit an einer natürlichen Entspannungs- und Lockerungseinheit.

Nun muss nicht jeder auftretende Schmerz zwangsläufig mit einem entsprechenden Schmerzmittel behandelt oder therapiert werden. Viele „Verzerrungen“ und dergleichen verschwinden in relativ kurzer Zeit, einfach dadurch, weil falsche Haltungspositionen vermieden werden. In nicht wenigen Fällen äußern sich Schmerzen aber derart stark, dass ohne medikamentöse Behandlung überhaupt keine Therapie infrage käme. Es ist daher stets darauf zu achten, in welchen Fällen verschiedene Arten von Schmerzmitteln zum Einsatz kommen. Denn wie in anderen Bereichen auch, wirkt sich ein übermäßiger Gebrauch deutlich negativ auf die Gesundheit aus – zudem stehen einige Mittel im Verdacht, mehr oder minder suchterzeugend zu sein.

Im Folgenden werden Ansätze für die häufigsten Arten von Schmerzen und deren Linderung dargestellt.

Vorgehen bei Bauchschmerzen

Bauchschmerzen sind sicherlich eine der häufigsten Arten von Schmerz, die so ziemlich jeder schon einmal wahrgenommen hat. Die Ursachen hierfür liegen in vielen Fällen an Infektionen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, es können aber auch die Harnwege betroffen sein. Schwierig macht die Ursachenforschung vor allem der Umstand, dass auch seelische oder soziale Probleme sich in Form von Bauchschmerzen äußern können. In diesen Fällen wird häufig die Ernährung vernachlässigt, oftmals zu fettreich gegessen oder in zu geringem Maße auf Ballaststoffe gesetzt. Denn genau diese hätten einen „entwässernden“, die Verdauung antreibenden Effekt – fehlen sie, staut sich entsprechend viel im Magen.

Je nachdem, wie sich Bauchschmerzen äußern und an welcher Stelle sie auftreten, empfiehlt sich ein methodisches Vorgehen. Treten Schmerzen nach dem Essen auf, kann es sich um Probleme im Bereich des Magens, des Dünndarms oder der Gallenblase handeln. Bei Frauen kommt zudem im Bereich des Zyklus das Risiko einer Erkrankung gynäkologischer Natur hinzu.

BehandlungsformAnmerkung und Wirkung
Die Verdauung fördernde Mittel, darunter Bitter- oder Gallenmittel auf pflanzlicher Basis.Appetit wird reflektorisch angeregt, die Magensaftsekretion erhöht sich, die Verdauung wird angeregt.
 
Auf die Gasblasen im Darm wirkende Mittel, sogenannte Entschäumer-Präparate.Erhältlich als Kautablette oder Suspension, empfehlenswert bei Blähungen.
 
Krampflösende Mittel, etwa auf Basis des Wirkstoffes „Scopolaminbutylbromid“.Lokale Wirkweise im Darm, anticholinerg und krampflösend.
 
Paracetamol oder Ibuprofen bei Menstruatiosschmerzen.Gegebenenfalls Rücksprache mit Frauenarzt empfehlenswert.

Rückenschmerzen und ihre Schmerzlinderung

Rückenschmerzen plagen vor allem jene, die privat oder beruflich nur wenig abwechslungsreiche Tätigkeiten oder Aktivitäten ausführen. Ursächlich sind hierfür nicht selten Fehl- oder dauerhafte Überbelastungen der Muskulatur, auch im Bereich der Bänder. Sie äußern sich in Form von Verspannungen, daraus resultiert eine nur eingeschränkte Beweglichkeit. Alltägliche Bewegungsabläufe sind, mitunter aber auch gänzlich ohne „Belastung“, mit lokal auftretenden Schmerzen verbunden.

In manchen Fällen ist zudem eine chronische Erkrankung möglich, hierfür kann es multiple Ursachen geben. Neben der aktiven Therapie, die sich durch Massagen oder Wärmebehandlungen äußert, kommen hier stets auch Mittel zur akuten Linderung in Betracht.

Die medikamentöse Behandlung ist möglich in Form von…

  • Schmerzmitteln, darunter Paracetamol, Ibuprofen und Naproxen. Sie führen stets zu einer akuten, damit aber auch nur kurzfristigen Behandlung. Schwierig wird es, sofern über einen längeren Zeitraum auf Schmerzmittel zurückgegriffen wird. Es empfiehlt sich dann ein Magenschutz, ein sogenannter Protonenpumpen-Inhibitor, der parallel zur Verabreichung nicht-steroidaler Entzündungshemmer eingenommen wird.
  • Muskelentspannenden Mitteln, darunter Tizanidin. Ärztliche Verschreibung ist vorausgesetzt. Alternativ können im Zuge einer Selbstmedikation bestimmte, hochdosierte Magnesiumpräparate zum Einsatz kommen.

Tipp: Heute lassen sich auch viele Schmerzmittel aus der Internetapotheke bestellen. Dies ist vor allem bei verschreibungsfreien Präparaten überhaupt kein Problem mehr. Anders sieht es hingegen bei verschreibungspflichtigen Mitteln aus.

Schmerzen in Armen und Beinen

Seltener, dafür aber in ihren Ursachen etwas schwieriger zu verorten, sind Schmerzen im Bereich der Arme und Beine. Sie deuten im Grunde auf mehr oder minder schwere Erkrankungen der Muskeln und Sehnen hin, auch können Knochen und Gelenke einen Ausschlag geben. Die klassische Form von Arm- oder Beinschmerzen, der Muskelkater, hat in den meisten Fällen seinen Ursprung in kurzzeitigen sportlichen Überbelastungen.

In der Therapie von lokal auftretenden Schmerzen am Armen und Beinen empfehlen sich Salbenverbände, notfalls auch Gipsschienen. Sie dienen in erster Linie der Ruhigstellung, sodass das Maß der begleitenden Therapie in Form von Schmerzmitteln gering ausfällt. Zum Einsatz gelangen dabei entzündungshemmende Schmerzmittel, klassischerweise Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure. Weitergehende Behandlung ist nur unter Hinzuziehung eines Arztes möglich. Denn selbst dann, wenn sich durch Kühlung oder Wärme eine kurzzeitige Linderung einstellt, können die Ursachen für Arm- und Beinschmerzen doch vielfältig sein.

Fazit

Zu beachten ist bei der medikamentösen Behandlung mit Schmerzmitteln, dass hierdurch immer auch eine Unterdrückung des Schmerzes einhergeht. Schmerz an sich ist aber ein warnendes Signal, das sehr hilfreich ist. Dabei werden zeitgleich körpereigene Schutzhormone gehemmt, die in anderen Fällen unabdingbar sind zur Aufrechterhaltung der Funktionsweise des Herz-Kreislauf-Systems oder der Niere. Nur weil bestimmte Mittel frei verkäuflich sind, sind sie deswegen noch lange nicht ohne mögliche Komplikationen.

Abbildung: pixabay.com © Geralt (CC0 1.0)

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