Tennisarm: Was tun bei Ellenbogenschmerzen?

Die für das Bewegen der Finger und Handgelenke verantwortlichen Muskeln befinden sich größtenteils an einem kleinen Knochenvorsprung an der Außenseite der Ellenbogen. Betroffene mit einem „Tennisarm“ habe in diesem Areal Beschwerden, die unter Umständen bis in den Ober- oder auch Unterarm ziehen können. Dabei werden diese Schmerzen von kleinen Rissen in den Sehnen, die den Muskel mit dem Knochen verbinden, verursacht. Durch eine Überreizung wird das Gewebe überbeansprucht, was letztendlich eine Entzündung hervorruft. Oftmals sind hiervon Menschen über 40 Jahre betroffen (Frauen wesentlich häufiger als Männer). In der Regel vergehen die Schmerzen von selbst, jedoch können sie in einigen Fällen auch jahrelang andauern und chronisch werden.

Ursache: So entsteht der Tennisarm

Nicht nur Tennisspieler, sondern auch andere Menschen, die diese bestimmte Muskelgruppe stark beanspruchen, haben ein erhöhtes Risiko für einen Tennisarm. Besonders sind Menschen betroffen, die monotone Bewegungsabläufe immer wiederholen, wie zum Beispiel bei bestimmten Berufsgruppen. Am häufigsten kommt es zu einem Tennisarm, wenn die Hand bei einem gebeugten Ellenbogen stark zugreifen muss wie beispielsweise beim Hantieren mit Werkzeug.

Symptome des Tennisarms

Die Schmerzen entstehen in der Regel in dem Bereich über dem Knochenvorsprung an der äußeren Seite des Ellenbogens. Dabei tritt der Schmerz vor allem dann auf, wenn das Handgelenk gegen einen Widerstand gedrückt wird. Ebenso kann es zu einem Schwächegefühl im Handgelenk kommen, sodass nicht mehr richtig zugegriffen werden kann.

Diagnosestellung

Die Diagnoseerstellung erfolgt anhand der individuellen Krankengeschichte sowie einer klinischen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie eine Röntgenaufnahme zeigen dagegen keine eindeutigen Merkmale. Jedoch können sie zum Ausschluss anderer Erkrankungen (z. B. eingeklemmter Nerv am Ellenbogens, Sehnenscheidenentzündung, Karpaltunnelsyndrom, Morbus Dupuytren etc.) hilfreich sein.

Therapie

Der Arzt verschreibt in der Regel entzündungshemmende Medikamente. Hierzu gehören vor allem Rheumamedikamente (NSAR). In schweren Fällen hat sich auch ein Gipsverband über Handgelenk und Ellenbogen bewährt. Dies entscheidet der Arzt aber aufgrund der individuellen Ausprägung des Tennisarmes. Ggf. kommt auch eine Nervenblockade im Schmerzgebiet in Betracht. Hierbei wird mit Hilfe eines Betäubungsmittels die Nervenleitung unterbrochen. Dabei wird das Betäubungsmittel direkt in die Nerven gespritzt.

Einige Ärzte schwören auf eine Ultraschallbehandlung, wobei ein Erfolg dieser Therapie nicht wissenschaftlich bewiesen ist.

In besonders schweren Fällen kann auch eine Operation in Erwägung gezogen werden. Hierbei wird dann die Sehne am Muskelursprung vorsichtig angeschnitten, sodass das Gewebe entlastet wird.

Selbsthilfe

Die Schmerzen, die bei einem Tennisarm auftreten, können beispielsweise mit einem Eisbeutel gelindert werden. Zu beachten ist hier, dass ein Stück Stoff zwischen Eisbeutel und Haut gelegt wird und das die Kühlung eine Zeit zwischen 20 und 30 Minuten nicht überschritten wird. Die nächste Anwendung sollte erst nach einer Stunde Wartezeit wiederholt werden.

Neben dem regelmäßigen Kühlen ist es auch wichtig, dass der Arm geschont wird. Dabei sollten Bewegungen vermieden werden, die Schmerzen auslösen.

Hilfreich können auch Dehnübungen sein. Hierzu sollte der Ellenbogen gestreckt und der Unterarm vorsichtig nach innen gedreht werden. Alsdann ist die schmerzende Hand langsam zur Seite zu drücken, sodass die Finger alle nach außen zeigen. Diese Spannung sollte etwa 15 Sekunden gehalten werden. Nach einer kurzen Pause kann die Übung wieder von vorne beginnen. Empfehlenswert ist es, diese Übung mehrmals am Tag durchzuführen.

Eine weitere Hilfsmaßnahme bei einem Tennisarm kann das Anlegen eines speziellen Verbands sein. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Epicondylitisspange, die in Sportgeschäften, Sanitätshäusern oder in der Apotheke erhältlich sind.

Titelbild © Katarzyna BiaÅ‚asiewicz – 123rf.com

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