Rheumaschub: Wie lassen sich die Beschwerden lindern?

Wer unter Rheuma leidet, der muss mit dauerhaften Schmerzen und körperlichen Einschränkungen leben. Jedoch gibt es mittlerweile zahlreiche Maßnahmen, die dabei helfen können, die Lebensqualität enorm zu verbessern.

Im Allgemeinen wird Rheuma als Schmerzen am Stütz- und Bewegungsapparat bezeichnet. Es handelt sich bei dieser Erkrankung um eine Autoimmun-Krankheit, die sich gegen den eigenen Körper richtet. Infolge dessen kommt es zu Entzündungen in den Gelenken. Bisher kann Rheuma nicht geheilt werden. Allerdings existieren inzwischen viele unterschiedliche Therapien, um die Beschwerden zu lindern. Einige dieser Therapien werden im folgenden Beitrag vorgestellt.

Kälte-Therapie

Der Grundgedanke der Kälte-Therapie ist, dass der Körper für eine kurze Zeit einer extrem niedrigen Temperatur ausgesetzt wird, und zwar einer Temperatur von minus 110 Grad. Hierdurch sollen im Körper Prozesse angeregt werden, die dann die Schmerzen stoppen und auch die Entzündungen hemmen.

Nach einer gründlichen Voruntersuchung erhält der Rheuma-Patient zu Beginn der Kälte-Therapie einen Mundschutz, da sich sonst die Feuchtigkeit der Atemluft auf die Haut legen und bei der eisigen Temperatur gefrieren würde. Für eine halbe Minute geht der Patient mit Badeanzug/Badehose, Handschuhen und Socken bekleidet in eine erste Vorkammer. In dieser Vorkammer herrscht eine Temperatur von ca. minus zehn Grad, sodass sich der Körper an die Kälte gewöhnen kann. Alsdann geht es in die zweite Kammer, in der minus 60 Grad herrschen. Zuletzt betritt der Patient die dritte Kammer mit minus 110 Grad. Hier soll der Patient etwa drei Minuten lang langsam herumgehen und die eisige Kälte auf sich wirken lassen. Die gesamte Zeit über ist er über ein Mikrofon mit dem Therapeuten verbunden.

Die Kälte-Therapie wird immer öfter von Ärzten empfohlen. Vor allem auch deswegen, weil es sich um eine Behandlung ohne jegliche Nebenwirkungen handelt. Nicht an dieser Therapie teilnehmen können allerdings Patienten mit Bluthochdruck, Schlaganfall oder Gefäßentzündungen.

Ernährungstherapie

Zahlreiche verschiedene Studien haben festgestellt, dass Rheuma-Patienten über die richtige Ernährung sehr viel tun können, um die Beschwerden zu lindern. Beispielsweise wurde in einer Studie festgestellt, dass Betroffene, die eine Zeitlang auf Fleisch, Wurstwaren, Milchprodukte, tierische Fette, Zucker, Weißmehl, Kaffee, Tee, Rauchen und Alkohol verzichtet haben, eine Abnahme der Schmerzen festgestellt haben.

Wenn Gelenke sich entzünden, sind u.a. die Eicosanoide dafür verantwortlich. Es handelt sich hierbei um hormonähnliche Substanzen, die für unterschiedliche Funktionen im Körper wichtig sind. Dabei kann der Körper die Eicosanoide mithilfe von Enzymen und der Arachidonsäure auch selbst herstellen. Das heißt, je mehr Arachidonsäure im Körper ist, desto mehr Eicosanoide kann der Körper bilden. Dies ist insofern wichtig, da die Arachidonsäure entzündliche Prozesse fördert und das Schmerzempfinden erhöht. Dabei kann die Schmerzempfindung noch Tage später nach dem Konsum von bestimmten Lebensmitteln einsetzen und auch tagelang anhalten.
Hauptsächlich befindet sich die Arachidonsäure in den folgenden Nahrungsmitteln:

  • Kalbfleisch
  • Schweinemalz
  • Huhn
  • Schweine-/Rindermuskel
  • Schweineleber
  • Schweineschmalz
  • Leberwurst
  • Eier
  • Camembert
  • Milch
  • Speisequark
  • Thunfisch

Werden hier neben noch schnell abbaubare und zuckerreiche Kohlenhydrate (z. B. Fertiggerichte, Weißmehlprodukte, Kartoffeln, Fertiggerichte, Bananen, Limonade, raffinierter Zucker etc.) konsumiert, so wird die Arachidonsäure verstärkt durch unterschiedliche Prozesse im Körper immer wieder freigesetzt. Indes vermehren sich die entzündlichen Prozesse im Körper.

Um die Beschwerden bei einer Rheuma-Erkrankung zu lindern, kann eine Ernährungstherapie sehr sinnvoll sein. Grundsätzlich gilt für Rheumatiker auf Folgendes in der Ernährung zu achten:

  • Übergewicht vermeiden/abbauen
  • Zufuhr von Arachidonsäure meiden
  • Einsatz von pflanzlichen Ölen (Soja-, Raps-, Walnuss-, Lein oder Weizenkeimöl)
  • Verzehr von viel Obst und Gemüse

Sport

Obwohl es Rheuma-Patienten oftmals schwerfällt, sich trotz der Beschwerden zu bewegen, kann das regelmäßige Sporttreiben die Beschwerden lindern. Besonders gut eigenen sich hier gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Spazierengehen oder Walken. Dabei ist es am besten, wenn sich Betroffene zunächst von einem Arzt beraten lassen, welche Sportart am besten geeignet ist. Grundsätzlich sollte die Sportart natürlich Spaß machen und gelenkschonend sein. Hingegen sollte auf Sportarten mit hohen Schlag- oder Stoßbelastungen oder auch abrupten Drehbewegungen (z. B. Tennis, Kampfsport, Ski Alpin etc.) unbedingt verzichtet werden, da diese das Krankheitsbild verschlimmern können.

Titelbild © Artem Furman

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