Magnetschmuck: Welche Wirkung ist zu erwarten?

Magnetschmuck soll die Eigenschaft besitzen, sich positiv auf die körperlichen Energien auszuwirken. Diese Theorie basiert auf dem Grundwissen der Magnetfeldtherapie, die aus der Alternativmedizin stammt. Hierbei werden Betroffene bewusst einem Magnetfeld ausgesetzt, welches auf den Organismus wirkt.

Im Magnetschmuck werden bestimmte Magneten eingesetzt, umso ein lokales Magnetfeld zu erzeugen. Obwohl die Wirkung bis heute nicht wissenschaftlich bewiesen ist, berichten zahlreiche Träger von Magnetschmuck, dass die Magneten einen schmerzlindernden Effekt besitzen. Dabei führen Kritiker diese Wirkung auf einen Placebo-Effekt zurück. Ob es sich wirklich um einen Placebo-Effekt handelt oder ob tatsächlich eine Wirkung zu verspüren ist, ist hier irrelevant, da Magnetschmuck keine negativen Einflüsse auf den Körper besitzt und ihm somit auch nicht schaden kann.

Magnetsteine als Heilmittel wurden bereits in der Vorzeit in der Magnetfeldtherapie angewendet. Dabei ist diese alternative Heilmethode älter als die Akupunktur. Allerdings ist die Magnetfeldtherapie in der Schulmedizin wesentlich stärker umstritten als die Akupunktur. Besonders gute Effekte der Magnetfeldtherapie werden vor allem bei Arthrose, Gelenkserkrankungen sowie aus dem Bereich der Orthopädie berichtet.

Der Magnetschmuck fällt in den Bereich der sogenannten statischen Magnetfeldtherapie, bei dem Dauermagnete bzw. Permanentmagnete direkt am Körper getragen werden, wodurch ein schmerzlindernder Effekt einsetzen soll. Permanentmagnete werden aber nicht nur in Schmuck verarbeitet, sondern auch in Matratzen, Kissen sowie Sohlen.

Wissenschaftliche Studien und Experimente

Ein Experiment, das am Baylor Institut für Rehabilitationsforschung im US-amerikanischen Houston durchgeführt wurde, ist besonders interessant. Hierbei wurden Probanden untersucht, die an arthritischen Schmerzen leiden, und zwar als Spätfolge einer Kinderlähmung. Insgesamt wurden zwei Testgruppen gebildet. Beide Gruppen wurden mit äußerlich identischen Binden versorgt, wobei eine Gruppe magnetische Binden erhielt. Im Ergebnis zeigte sich, dass sich das Schmerzbild stark bei der Testgruppe besserte, die die magnetischen Binden trugen. Weder das Betreuungspersonal noch die Probanden selbst wussten, welcher Testgruppe sie zugeordnet wurden.

Mittlerweile existieren zahlreiche Studien, die eine Wirkung von Magneten bestätigen, aber auch genauso viele, die das Gegenteil behaupten. Forscher gehen jedoch davon aus, dass das Magnetfeld den Ionen-Haushalt im Körper beeinflusst. Dabei spielt dieser Ionen-Haushalt bei zahlreichen Prozessen im Körper eine wesentliche Rolle. So können magnetische Kräfte den Fluss der Ionen in den Körperzellen verändern.

Magnetische Kräfte im Körper

Der Mensch ist überall magnetischen Kräften ausgesetzt. Nicht nur um die Erde herum existiert ein Magnetfeld, sondern auch in vielen Bereichen des Alltags, die den Körper belasten können. Genau hier setzt die Magnetfeldtherapie an und versucht mithilfe eines lokalen Magnetfeldes wieder eine Ordnung im Ionen-Haushalt herzustellen.

Fakt ist, dass der Körper ohne elektrische Ströme nicht funktionieren würde, weshalb er diese selbst produziert. So besitzen gesunde Zellen eine wesentlich höhere Spannkraft als erkrankte Zellen. Indes können Magnetfelder elektrische Felder induzieren, was im Allgemeinen auch als Lorentz-Kraft bezeichnet wird. Benannt wurde dies nach dem niederländischen Physiker Hendrik Antoon Lorentz. Er hatte beschrieben, wie sich die elektrischen Ströme in einem Magnetfeld verhalten.

Darüber hinaus wird in der Magnetfeldtherapie auch der Hall-Effekt genutzt. Der US-amerikanische Physiker Edwin Hall hatte diesen Effekt herausgefunden, und zwar handelt es sich um eine Spannung, die dann entsteht, wenn wiederum die Lorentz-Kraft durch ein magnetisches Feld an einem Stromfluss entsprechend angelegt wird. Dabei ist der Hall-Effekt in schlechten Leitern wesentlich stärker. Beispielsweise wird in der Magnetfeldtherapie eine Verbesserung der Mikrozirkulation beim Blut auf diesen Effekt zurückgeführt.

Anwendung der Magnetfeldtherapie

Die Magnetfeldtherapie ist kein anerkanntes Heilmittel. Wer sich jedoch mit dem Thema Magnetfelder und Magnetschmuck auseinandersetzt und an die Wirkung glaubt, wird Erfolge verspüren. Dabei ist es nicht entscheidend, ob es am Ende doch nur ein Placebo-Effekt ist. Wichtig ist, dass es das Wohlbefinden steigert.

Grundsätzlich sind beim Tragen von Magnetschmuck keine Nebenwirkungen bekannt. Lediglich Patienten mit Herzschrittmachern oder anderen Implantaten sollten zunächst ihren Arzt befragen, da die Magnetfelder den Betrieb dieser Geräte beeinträchtigen könnten. Ebenso sollten auch Schwangere ihren Arzt um Rat fragen. Eine weitere Ausnahme bilden Kleinkinder, die keinesfalls Magnetschmuck tragen sollten. Ein solch junger Organismus sollte sich zunächst ohne äußere Einflüsse entwickeln können.

Titelbild © AlexRoz – shutterstock.com

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