Diabetes als Schmerzursache: Polyneuropathie und die Folgen

Unter dem Begriff Polyneuropathie versteht man die Zusammenfassung bestimmter Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die mehrere Nerven betreffen und zu starken Schmerzen führen können. Wie genau sich die Krankheit auf die Nerven und somit auch auf den Körper auswirkt, hängt in erster Linie mit der zugrunde liegenden Ursache zusammen. Auch Diabetes kann die Erkrankung auslösen. Wir erklären die Symptome und mögliche Therapien.

Die Symptome der Nervenkrankheit

Im Zuge einer Diabetes-Erkrankung ergeben sich für den Betroffenen viele Fragen und Probleme. Bei generellen Fragen zum Thema kann man sich auf Seiten wie zuckerkrank.de direkt an den Experten wenden. Dabei geht es häufig um Begleiterscheinung oder durch die Stoffwechselerkrankung hervorgerufene Beschwerden: Viele Menschen mit Diabetes berichten zum Beispiel von chronischen Schmerzen. Besonders häufig treten diese in den Waden und Füßen auf. Das ist typisch für die diabetische Polyneuropathie. Im späteren Verlauf erreichen die Schmerzen auf beiden Körperseiten höher gelegene Stellen. An den Füßen zeigt sich die Erkrankung häufig zuerst durch den Verlust des Vibrationsempfindens. Aber woher rühren die Schmerzen eigentlich?

Werden die Schmerzen chronisch, suchen die Betroffenen logischerweise nach einem Grund und eventuellen physischen Schäden. Diagnostiziert der Arzt Polyneuropathie, liegt dem Schmerz der folgende Mechanismus zugrunde: Das Stoffwechselprodukt Methylglyoxal, die reduzierte Form der Brenztraubensäure, die sich beim Abbau von Zucker im Blut bildet, bindet sich an schmerzleitende Nervenzellen und macht sie überempfindlich. Darüber hinaus kann es im Zuge des Entstehungsprozesses der Krankheit zur Einlagerung glykierter (Glykation ist die Reaktion von Proteinen, Lipiden oder Nukleinsäuren mit Kohlenhydraten ohne Beteiligung von Enzymen) Stoffwechselendprodukte in das Nervengewebe kommen. Als Folge kann sich ein schrittweiser Funktionsverlust ergeben.

Die Behandlung diabetische Polyneuropathie

Da man in diesem Zusammenhang einen gewissen Schwellenwert feststellen konnte, wurde auch ein erster Behandlungs- beziehungsweise Therapieansatz identifiziert: Mit Präparaten, die Wirkstoffe enthielten, die das Methylglyoxal abfangen konnten, erzielte man in Versuchsreihen Erfolge. Darüber hinaus gehört zu den Therapiemethoden von Diabetes-bedingter Polyneuropathie die Optimierung des Blutzuckerspiegels oder hochfrequente Muskelstimulation. Auf jeden Fall sollten Betroffene ihren Arzt aufsuchen und sich dort über die möglichen Therapiemethoden informieren.

Titelbild © Minerva Studio – shutterstock.com

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